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   Anmerkungen betreffs des Gesetzes des Karma und der Tiere, Pflanzen sowie Insekten:

Laut Upanishaden und anderer klassischer indischer Schriften sind sowohl Tiere, Pflanzen als auch Insekten wie  Käfer sehr wohl Lebewesen, unterliegen Geburt&Wiedergeburt sowie dem Gesetz des Karma; ferner können sie auch in deren aktuellem Leben Erleuchtung erlangen.

a) In Prof. Paul Deussen's "Sechzig Upanishad's des Veda" (zweite Auflage) findet man einen Hinweis betreffs "Pflanzen als Durchgangsstation der Seelen" auf Seite 143;  "Pflanzen als verkörperte Seelen" auf den Seiten 282 und 641; eine Erwähnung diesbezüglich ist auch auf Seite 20 zu finden.

vgl.: Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 912.

 

Zahlreiche Hinweise findet man in „Indische Geisteswelt", Band II, „Dichtung, Wissenschaft und Staatskunst der Hindus" von Helmuth von Glasenapp, Verlag Werner Dausien, 1986, ISBN 3-7684-0636-9, Seiten 203 - 217 findet man zahlreiche Quellenangaben, welche diesen Standpunkt aufzeigen; Mahâbhârata, und Anderes kann man wiederum in deutscher Übersetzung bei www.pushpak.de von Undine Weltsch und Jens Grünewald nachlesen; deren Übersetzungen gibt es auch in Buchform. Helmuth von Glasenapp erwähnt auch Textstellen in buddhistischen Schriften, welche ähnlichen Aussagen diesbezüglich Ausdruck verliehen haben und verleihen. 

b) Übertragunen der Katha-Upanishad ins Deutsche und insbesondere des hier speziell von Bedeutung seienden Verses V, 7. findet man zB im Abschnitt Upanishaden/Kathaka-Upanishade.; hier noch der erwähnte Ausschnitt:

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...

Fünfte Ranke.

...

Die Einen gehen in einen Mutterschoss ein als eingekörperte Seelen zur Leiblichkeit. Andere gelangen in eine Baumwurzel je nach ihrem Werk und ihren Kenntnissen (7).

...

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Geldner, K. "Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 15. Januar 1908, Seiten 70 und 202 - 213

(diese Upanishade als Gesamtes, siehe findet man, wie bereits erwähnt unter: Kathaka-Upanishade

 

Prof. Dr. Paul Deussen's Übersetzung von Kathaka 5,8 (mit einigen Versen davor und Prof Deussen's Anmerkungen zu 5,8:

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...

282

Yajurveda.

Des Ew'gen ehrt, der grämt sich nicht

Und wird, des Leibes los, erlöst.

Wahrlich, dieses ist das!

 

2. « Im Äther ist Sonnenschwan er, Vasu in der Luft,

« Hotar am Opferbette, auf der Schwelle Gast,

« Er weilt in Mensch und Weite, im Gesetz, im Raum,

« Entspringt aus Wassern, Rindern, Recht, Gebirg' als großes¹ Recht.»

 

3. Er, der nach oben hin aushaucht

Und den Einhauch² nach innen treibt,

In der Mitte als Zwerg sitzend,

den beten alle Götter an.

 

 

4. Wenn nach des Leibes Hinfalle

Der im Leibe Verkörperte

Aus dem Leibe erlöst worden,

Was fragt ihr nach dem übrigen (4,3) ?

Wahrlich, dieses ist das!

 

5. Nicht durch Aushauch und durch Einhauch

hat sein Leben ein Sterblicher;

Ein anderer macht ihn leben,

Auf dem beruhen jene zwei.

Vers 67. Schicksal der Seele nach dem Tode.

6. Wohlan ! Ich will dir auslegen

Brahman, ewig, geheimnisvoll,

Und wie es, wenn der Tod eintritt,

Steht mit der Seele, Gautama.

 

7. Im Mutterschoß geht ein dieser,

Verkörpernd sich zur Leiblichkeit,

In eine Pflanze fährt jener,

Je nach Werk, je nach Wissenschaft.

Vers 8. Der Purusha (das Subjekt), welcher im Traum eine Welt aufbaut, derselbe ist auch der Träger der ihn im Wachen umgebenden Welten.

——————

¹ metrisch überschüssige bṛihat ist eingeschoben (vgl. oben S. 248, Anm. 3).

² prâṇa ist hier ,,Aushauch", apâna ,,Einhauch", nicht (wie später) der ,,Verdauungswind", welches bei der Wiederkehr in Vers 5 nicht paßt.

...

<<

Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, "Kâṭhaka-Upanishad 5,8", Seite 282

 

b) Betreffs des vorstehenden Hinweises "Seite 248 oben und Anmerkung 3":

248

Yajurveda.

...

6³ Im Äther ist Sonnenschwan er, Vasu in der Luft,

Am Opferbette Hotar, auf der Schwelle Gast,

Er weilt in Mensch und Weite, im Gesetz, im Raum,

Entspringt aus Wassern, Rindern, Recht, Gebirg' als großes Recht.

...

——————

...

³ Ṛigv. 4,40,5. Mit dem Zusatze bṛihat zuerst Vâj. Saṃh. 10,24.12,14, und so, außer unsrer Stelle und Taitt. Âr. 10,50,1, Kâṭh. 5,2, Nṛisiṅhap. 3,1. Dem Sinne nach wie v.4: "Brahman ist das Edelste in allem".

...

<< ]

 

 

c) aus: Die Aitareya-Upanishad des Ṛigveda.

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15

Die Aitareya-Upanishad, Einleitung. 

...

 

Die Aitareya-Upanishad des Ṛigveda.

...

20

Ṛigveda.

 

Dritter Adhyâya.

 

 

1. Wer ist dieser [den Vâmadeva erkannte] ? Als Âtman verehren wir ihn. Welcher von beiden der individuelle oder der höchste] ist dieser Âtman?

Ist es etwa der, durch den man die Gestalt sieht, oder der, durch den man den Ton hört, oder der, durch den man die Gerüche riecht, oder der, durch den man die Rede äußert, oder der, durch den man Süßes und Nichtsüßes unterscheidet?

2. Was dieses Herz und Manas ist, das Überdenken, Ausdenken, Bedenken, Erdenken, Verstand, Einsicht, Entschluß, Absicht, Verlangen, Leidenschaft, Erinnerung, Vorstellung, Kraft, Leben, Liebe, Wille, diese alle sind Namen des Bewußtseins.

3. Dieses ist Brahman, dieses ist Indra., dieses ist Prajâpati, dieses ist alle Götter, ist die fünf Elemente, Erde, Wind, Äther, Wasser, Lichter, ist die Klein-Lebewesen und was ihnen etwa ähnlich,  ist die Samen der einen und andern Art,  ist Eigebornes, Mutterschoßgebornes, Schweißgebornes, Sproßgebornes,
ist Rosse, Rinder, Menschen, Elefanten, ist alles, was lebt, was da geht und fliegt und was bewegungslos,
alles dieses ist vom Bewußtsein gelenkt, im Bewußtsein gegründet; vom Bewußtsein gelenkt ist die Welt, das Bewußtsein ist ihr Grund, das Bewußtsein ist Brahman!

4. Mittels dieses bewußten Selbstes aus dieser Welt emporsteigend, hat er [Vâmadeva) in jener Himmelswelt alle Wünsche erlangt und ist unsterblich geworden, unsterblich geworden. Om! ja, so ist es.

...

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 20

d) In Prof. Deussen’s Einleitung findet man auf Seite 11 noch folgenden Hinweis:

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...

6. Was ist das Wesen des Atman? Es ist die allen psychischen Funktionen, allen Göttern, Elementen, Geschöpfen zu Grunde liegende Intelligenz (prâjaņam) ; sie ist das Brahman, und mittels ihrer wird man unsterblich im Himmel.

...

<<

Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 11

 

e) Chândogya-Upanishad 5,10:

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...

 

Chândogya-Upanishad 5,10

143

Zehnter Khaņḍa.

1. Die nun, welche solches wissen, und jene, welche im

Walde mit den Worten: «Der Glaube ist unsre Askese» Verehrung üben, die gehen ein in die Flamme [des Leichenfeuers], aus der Flamme in den Tag, aus dem Tage in die lichte Hälfte des Monats, aus der lichten Hälfte des Monats in das Halbjahr, wo die Sonne nordwärts gehet,

 

2. aus dem Halbjahre in das Jahr, aus dem Jahre in die Sonne, aus der Sonne in den Mond, aus dem Monde in den

Blitz: daselbst ist ein Mann, der ist nicht wie ein Mensch, der führet sie hin zu Brahman. Dieser Pfad heißt der Götterweg.

3. Hingegen jene, welche im Dorfe mit den Worten: «Opfer und fromme Werke sind unser Tribut» Verehrung üben, die gehen ein in den Rauch ["des Leichenfeuers], aus dem Rauche in die Nacht, aus der Nacht in die dunkle Hälfte des Monats, aus der dunkeln Hälfte des Monats in das Halbjahr, wo die Sonne südwärts gehet; diese gelangen nicht in das Jahr,

 

4. sondern aus dem Halbjahre in die Väterwelt, aus der Väterwelt in den Äther, aus dem Äther in den Mond; der ist der König Soma, und er ist die Speise der Götter, die verzehren die Götter.

 

5. Nachdem sie dort, solange noch ein Bodenrest [ihrer guten Werke] vorhanden ist, geweilt haben, so kehren sie auf demselben Wege wieder zurück, wie sie gekommen, in den Äther, aus dem Äther in den Wind; nachdem einer Wind geworden, wird er zu Rauch, nachdem er Rauch geworden, wird er zu Nebel,

 

6. nachdem er Nebel geworden, wird er zur Wolke, nachdem er Wolke geworden, regnet er herab. Solche werden hienieden als Reis und Gerste, Kräuter und Bäume, Sesam und Bohnen geboren. Daraus freilich ist es schwerer herauszukommen: denn nur wenn ihn einer gerade als Speise verzehrt und als Samen ergießt, so kann er sich daraus weiter entwickeln (tad bhûya' eva bhavati).

 

144

Sâmaveda.

 

7. Welche nun hier einen erfreulichen Wandel haben, für die ist Aussicht, daß sie in einen erfreulichen Mutterschoß

eingehen, einen Brahmanenschoß oder Kshatriyaschoß oder Vaiçyaschoß; die aber hier einen stinkenden Wandel haben, für die ist Aussicht, daß sie in einen stinkenden Mutterschoß eingehen, einen Hundeschoß, oder Schweineschoß, oder in einen Caņḍâlaschoß.

 

8. Aber auf keinem dieser beiden Wege befindlich sind jene winzigen immerfort wiederkehrenden Wesen, bei denen es heißt: «werde geboren und stirb». Dieses ist der dritte Ort.

Darum wird jene Welt nicht voll.

Darum soll man sich hüten! Darüber ist dieser Vers:

 

9. Der Dieb des Goldes und der Branntweintrinker, Brahmanenmörder, Lehrers Bett Beflecker,

Die vier und fünftens, wer mit ihnen umgeht, stürzt.

 

10. Aber hingegen, wer also diese fünf Feuer kennt, der fürwahr, und wenn er mit ihnen umginge, wird vom Bösen nicht besudelt, sondern lauter bleibt er und unbefleckt in der Welt der Reinen, wer solches weiß, wer solches weiß."

 

 

Elfter Khaṇḍa.

 

11.24. Khaņḍa: Dieser Abschnitt besteht aus zwei zusammenhängenden Teilen, deren erster (1118) eine Fortbildung der Çatap. Br. 10,6,1 vorgetragenen Lehre vom Agni Vaiçvânara zur Lehre vom Âtman Vaçvânara enthält, während der zweite (1924) im Anschlüsse daran das täglich zweimal den Göttern darzubringende Agnihotram oder Feueropfer zu einem Prâṇâgnihotram, einem dem Prâṇa (Leben) darzubringenden Feueropfer umgestaltet.

Çatap.. Br. 10,6,1 bitten sechs Brahmanen (zumeist dieselben Namen, wie in der Chândogya-Version) den König Açvapati um Belehrung über den Agni Vaiçvânara. Dieser ist ursprünglich ,,das allen Menschen gemeinsame Feuer". (Man fand es auffallend, daß der Gott Agni allen Menschen, den Fremden wie den Feinden beisteht, daher der Name, wie Jesus es auffallend fand, daß die Sonne über Guten und Bösen leuchtet, Mattli. 5,45), aber schon in unsrer Erzählung ist Agni Vaiçvânara, mit Betonung des Beiwortes, daher in der Regel nur Vaiçvânara genannt, das allverbreitete Weltprinzip, welches im Haupte des Menschen, als einem Mikrokosmos, eine Spanne groß (prâdeçamâtram) verereinigt ist. Açvapati beginnt seine Belehrung damit, daß er die Brahmanen über ihre Vorstellungen vom

 

 

145

Chândogya-Upanishad 5,11

Vaiçvânara befragt, worauf diese ihn der Reihe nach als Erde, Wasser, Raum, Wind, Sonne, Himmel definieren. Açvapati findet diese Definitionen ungenügend, weil einseitig: Die Erde ist nur die Füße, das Wasser die Harnblase, der Raum der Rumpf, der Wind der Odem, die Sonne das Auge, der Himmel das Haupt des Vaiçvânara, diese sechs sind nur der Vaiçvânara als Grundlage, als Reichtum, als vielfältig, als sonderpfadig, als somaglänzend, als überragend, nicht aber der vollständige Vaiçvânara.

 

...

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seiten 143, 144

[Anm.: Zur Chândogya-Upanishade gibt es ebenfalls einen Kommentar von Shankara; das ebenfalls zu übersetzen ist meine Absicht; es dauert nunmal noch einige Zeit. Helmuth von Glasenapp erwähnt - bzgl. dieser Themtik - in seinem Buch "Indische Geisteswelt, Bd II, u.a. die Chândogya-Upanishade V,10,8]

 

f) Cûlikâ-Upanishad

>>

...

641

Cûlikâ-Upanishad 14.

Die Atharvan's als Haupt wissen

Der Sâñkhya's guṇalosen Geist,

 

15. Der das Avyaktam als Vyaktam

Vierundzwanzigfach sichtbar macht,

Als zweiheitlos und zweiheitlich,

Als dreifach, fünffach kennt man ihn.¹

 

16. Durch die Erkenntnis als Auge

Sehn Brahmanen von Brahman an

Bis in die Pflanzenwelt abwärts

Sich hindurchziehn den Einen nur.

 

17. Dem eingewoben dies Weltall²,

Was sich bewegt und nicht bewegt,

In Brahman auch vergeht alles

Wie Schaumblasen im Ozean.

 

18. In ihm, in dem die Weltwesen

Einmündend, werden unsichtbar,

Vergehn sie und erstehn wieder

Gleich Schaumblasen zur Sichtbarkeit.

 

19. Dass er als Seele im Leib weilt,

Zeigt aus Gründen der Weise auf,

Und daß als Gott er stets wieder

Die Wohnung wechselt tausendfach.

 

20. Wer satzungstreu als Brahmane

Dies bei dem Totenmahle lehrt (Kâṭh. 3,17),

Erlangt für sich und die Väter

Speis' und Trank, unvergängliche.

 

21. Doch wer Brahman und sein Gesetz,

Sei er Brahmane oder nicht,

Erkennt, der schwindet, einmündend

Zu dem in Brahman Ruhenden,

zu dem in Brahman Ruhenden.³

 

——————

¹ Beziehung auf Chând. 7,26,2.

² Bṛih. 3,6.

³ Wörtlich: ,,Sie gehen auf in Brahman (tatraiva), indem [wie bei den Flüssen Chând. 6,10. Muņḍ. 3,2,8] ihre Mündungen hinschwinden (lînâsyâ) zur Vereinigung mit dem [bereits] im Brahman-Ozean Befindlichen (brahma-çâyini, Dativ des Zweckes)".

—————

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 641 

 

 

Helmuth von Glasenapp erwähnt in seinem Buch "Indische Geisteswelt Band II" (Glasenapp, Helmuth von, „Indische Geisteswelt“, Band II, „Dichtung, Wissenschaft und Staatskunst der Hindus“ von Helmuth von Glasenapp, Verlag Werner Dausien, 1986, ISBN 3-7684-0636-9. ) im Kapitel über Botanik und Zoologie u.a. folgende Quellen zu dieser Thematik:

 

g) Mahabharatam, Bhrigu

>>

...

Bhrigu sprach:

Zweifellos bewegen sich Bäume trotz ihrer Starrheit im Raum. Sie treiben unablässig ihre Zweige, Blüten und Früchte hervor. Sie kennen auch Hitze, denn Rinde, Blätter, Früchte und Blüten reagieren darauf. Sie neigen sich und trocknen aus. Das zeigt, daß sie auch die Berührung des Windes fühlen. Auch auf den Klang des Windes, des Feuers oder Donners reagieren ihre Blüten und Früchte. Und wenn der Klang mit dem Ohr wahrgenommen wird, dann haben Bäume auch Ohren und können wirklich hören. Sie können auch sehen, denn eine Kletterpflanze findet ihren Weg sicher um den ganzen Baum. Ein blindes Wesen könnte den Weg niemals sicher finden. Darüber hinaus erlangen Bäume auch ihre Kraft zurück und blühen wieder durch gute oder schlechte Gerüche von heilsamen Düften. Damit ist klar, daß Bäume auch Geruch wahrnehmen. Mit ihren Wurzeln trinken sie Wasser und können sich verschiedenste Krankheiten einfangen. Diese Krankheiten werden wiederum geheilt, indem man sie mit bestimmten Substanzen gießt. Damit ist offensichtlich, daß Bäume auch die Wahrnehmung des Geschmacks haben, denn wie man Wasser durch einen Lotusstengel saugen kann, so trinken die Bäume mithilfe des Windes durch ihre Wurzeln. Sie sind für Freude und Schmerz empfindlich, und selbst, wenn sie abgeschnitten werden, wachsen sie noch weiter. Daran sehe ich, daß auch die Bäume eine lebendige Seele haben. Es gibt kein unbeseeltes Geschöpf. Feuer und Wind sorgen dafür, daß die aufgesogene Flüssigkeit verdaut wird. Und entsprechend der aufgenommenen Menge wächst der Baum und wird saftig.

...

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https://www.pushpak.de/mahabharata/buch12/mahabharata_b12k184.html
(Link vom 29.3.2024; Diese WEBSeite wird dankenswerterweise von Undinde Weltsch und Jens Grünewald erstellt und betrieben.)

Desweiteren verweist Helmuth von Glasenapp ua auf folgende weitere Literaturstellen:

Betreffs Pflanzen:

  • Manu I,49 Bäume am Narmadâ-Fluß können die Erlösung erlangen.(S. 204)

 

  • Vaisheshika-Sûtra IV,5

 

  • Parâshara: Kishi-Parâshara

 

Betreffs Tiere:

vgl.: Glasenapp, Helmuth von, „Indische Geisteswelt“, Band II, „Dichtung, Wissenschaft und Staatskunst der Hindus“ von Helmuth von Glasenapp, Verlag Werner Dausien, 1986, ISBN 3-7684-0636-9.

Auszug aus der Râma-uttara-tâpanyia-Upanishad in der Übersetzung von Prof. Dr. Paul Deussen:

 

h) Râma-uttara-tâpaniya-Upanishad.

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...

Râma-uttara-tâpaniya-Upanishad.

 

 

Dieses Werk verdankt seine Entstehung wahrscheinlich nur dem Wunsche, der Nisiha-uttarâ eine entsprechende Râma-uttarâ gegenüberzustellen. Zu diesem Zwecke raffte man allerlei Upanishadstücke zusammen und gab ihnen, unter Beseitigung oder Modifikation der ursprünglichen Tendew, eine dem Râmakultus entsprechende Gestalt, wobei das Verfahren einigermaßen an jene römischen Kaiserinnen und vornehmen Damen erinnert, welche griechischen Götterstatuen den Kopf abschlagen ließen, um ihn durch ihr eigenes Porträt zu ersetzen.

   Das Grundgewebe bilden als §§ 1 und 4 die beiden ersten Kapitel der Jâbalâ-Upanishad, welchen als §§ 2 und 3 zwei aus Târaka- und Mâṇḍûkya-Upanishad entleimte Stücke eingeschoben und als § 5 eine nach Nisiha-pûrvatâp. 4,3 (wie diese wieder nach Atharvaçiras 2) modellierte Doxologie angehängt wurden.

   1. Zunächst wird die Stelle Jâbâlop. 1 reproduziert, welche lehrt, daß der, welcher in Avimuktam (einer Örtlichkeit in Benares) sterbe, durch Rudra sofortige Erlösung erlange, daß aber der Sannyâsin, wo er auch immer wandere, Avimuktam bei sich habe. Die Lösung des Rätsels folgt im nächsten Kapitel, Jâbâlop. 2. Auch dieses eignet sich unsere Upanishad an, jedoch erst als § 4, nachdem zwei andre Stellen vorher eingeschoben worden.

  2. Die erste dieser Einschiebungen ist die kleine, nur im Oupnek'hat erhaltene¹ Târaka-Upanishad (bei Anquetil II, 378—379), welche den Om-Laut als târaka ,,rettend" feiert, dabei sechs Elemente an demselben (a, u, m, Halbmora, bindu, nâda) unterscheidet und zum Schlusse ver-

——————

¹ Hingegen ist die als No. 91 der Muktikâ-Sammlung einverleibte Târasâra-Upanishad wiederum eine teils verkürzende, teils erweiternde Kompilation aus der Ramottaratâpanîyâ, welche (und zwar mit Einschluß der in den meisten Handschriften und bei Nârâyaa fehlenden §§ 6 und 7, vielleicht mit Ausnahme der längeren Purâastelle) von ihr allem Anscheine nach vorausgesetzt wird. An die Stelle des auf Râma bezüglichen Spruchkönigs setzt sie die Formel: 0 namo Nârâyaa und verherrlicht sie als das vom " Saṃsâra Errettende (târakam).

 

 

819

Râma-uttara-tâpaniya-Upanishad, Einleitung.

 

sichert, daß, wer Om kenne, nach Avimuktam gelangt sei (so 'vimuktani âçrito bhavati; bei Anquetil: scit, quod in locis benedictis, quod sedes liberationis est, sit, d. h. er welß, daß er in Avimuktam sei). — Diese Erwähnung von Avimuktam mag, neben der Ähnlichkeit der Einkleidung, der Hauptgrund für die Heranziehung der Târaka-Upanishad gewesen sein; hinzu kam noch die Leichtigkeit, mit der sich den von ihr genannten Elementen des Om-Lautes (die Stelle ist bei Anquetil nicht völlig klar) die Râmaformel: ,,O Râmâya namaç, candrâya namo, bhadrâya nama" substituieren ließ. Außer dieser Substitution der Formel scheint der Rest der Upanishad wörtlich inkorporiert zu sein; da aber derselbe nicht den Râma, sondern nur den Om-Laut und seine Bestandteile verherrlicht, so war noch eine weitere Umdeutung dieser auf den Râmamythus erforderlich.

  3. Dies geschieht im folgenden Abschnitte, welcher zunächst in vier Çloka's den a-Laut (viçva) dem Lakshmaa, den u-Laut (taijasa) dem Çatrughna, den m-Laut (prâjña) dem Bharata, die Halbmora dem Râma und den ganzen Praava der Sîtâ als Mûlaprakiti gleichsetzt. Da diese ganze Konstruktion wesentlich auf der Mâṇḍûkya-Upanisbad (oben S. 577 — 582) beruht, so wird weiter, gleichsam als Kommentar dazu, Mâṇḍûkya-Up. 1—7 wörtlich zitiert. Eine Hinweisung auf die Identität der individuellen mit der, als Râma vorgestellten, höchsten Seele bildet den Schluß.

  4. Jetzt erst greift unser Kompilator auf die Jâbalâ-Upanishad zurück, indem er ihr zweites Kapitel wörtlich ausschreibt, in welchem Avimuktam auf den Ort zwischen Augenbrauen und Nase gedeutet wird, wodurch erst die frühere Äußerung, daß der Wissende Avimuktam überall bei sich habe, verständlich wird. — Indes wird dieser Gedanke von unserm Autor nicht mehr verstanden oder doch verdunkelt, sofern er in den weiter folgenden Versen erzählt, wie Râma dem Çiva als Gnadengabe verliehen habe, daß alle in Avimuktam Sterbenden zur Erlösung eingehen sollten, — wodurch Avimuktam doch wieder auf die Lokalität in Benares beschränkt wird.

  5. Wie Râma im vorigen Abschnitte über Çiva, so wird er im gegenwärtigen über Brahmán gesetzt, indem der persönliche Brahmán in 47 Sprüchen den Râma als Inbegriff aller Götter, Welten und Wesen feiert. Nach Form und Inhalt ist das Ganze eine Nachbildung von Atharvaçiras 2 und Nisihapûrvat. 4,3.
   Die von Weber beigefügten §§ 6—7 fehlen in den meisten Handschriften, werden aber doch schon mitsamt der ganzeri übrigen Upanishad von der Târasâra-Upanishad der Muktikâ-Sammlung vorausgesetzt und

benutzt (oben S. 818, Anm.).

 

1.

Vgl. Jâbalâ-Up. 1, oben S. 706 und 707.

 

Bihaspati sprach zu Yâjñavalkya: Dem selbst Kurukshetram nachsteht als Opferplatz der Götter und als Brahmansitz

52*

 

 

820

Atharvaveda, Vishṇu-Upanishad's.

aller Wesen, [das sage mir]. Er sprach: Fürwahr, Avimuktam. ist das [wahrej Kurukshetram, der Opferplatz der Götter und der Brahmansitz aller Wesen.

Darum, wo er auch immer wandert, da denke er: hier, fürwahr, ist das [wahre] Kurukshetram, der Opferplatz der

Götter und der Brahmansitz aller Wesen. Denn hier, wenn aus einem die Lebensgeister ausziehen, spricht Rudra den er rettenden Spruch, durch welchen er der Unsterblichkeit teilhaft, der Erlösung teilhaft wird. Darum soll man Avimuktam verehren, soll man Avimuktam [das nicht Verlassene] nicht verlassen! So ist es, o Yâjñavalkya.

 

 

2.

Entlehnt, mit den erforderlichen Änderungen, aus der Târaka- Upanishad (Oupnek'hat II, 378 fg.).

 

Da fragte Bharadvâja den Yâjñavalkya: Was ist das Errettende, und wovon errettet es? Yâjñavalkya sprach: Das Errettende ist, vom Punkte () gefolgt, dirgha (a) nach anala (r), nochmals, mâya, namaḥ, candrâya namo, bhadrâya namaḥ [also zusammen: Râṃ Râmâya namaç, candrâya namo, bhadrâya namaḥ, ,,Verehrung sei dem Râṃ Râmâya, dem Monde, dem holden"].

Die Silbe Om ist als die aus Brahman bestehenden, Sein, Denken und Wonne genannten [Laute, vârṇâḥ] zu verehren.

Der Laut a ist der erste Bestandteil, u der zweite, m der dritte, die Halbmora der vierte, der Anusvâra der fünfte, der Nachhall der sechste. Weil er errettet, heißt der Om-Laut der Errettende, dieses sollst du als das erettende Brahman wissen, dieses verehren, das merke wohl. Weil es von Empfiingnis, Geburt, Alter, Tod, Saṃsâra und großer Angst errettet, darum heißt es das Errettende.

Der Brahmane, welcher dieses Errettende allezeit studiert, den errettet es von allem Bösen, den errettet es vom Tode, vom Brahmanenmord , vom Embryomord, vom Männermord, von allem Mord, von dem Saṃsâra, von allem. Er ist nach Avimuktam gelangt, er ist groß und geht ein zur Unsterblichkeit.

 

 

 

 

821

Râma-uttara-tâpanîya-Upanishad 3.

 

3.

 

Umdeutung des Om- Lautes auf den Râma-Mythus, nebst nachfolgender Reproduktion von Mâṇḍûkya-Up. 17 (oben S.577 fg.) und Nṛisiṅhott.2 (s.784).

 

Entsprungen aus dem a-Laute,
Ist Lakshmaṇa dem Viçva gleich;

Entsprungen aus dem u-Laute,
Ist Çatrughna der Taijasa.

 

Entsprungen aus dem m-Laute,
Ist Bharata dem Prâjña gleich;

Der Halbmora entspricht Râma,

Der Brahman-Wonne leibhaft ist.

 

Dem Râma nah sich anschmiegend,

AIs Welt-Wonne -Verleiherin,

Ursprung, Bestand, Vergang wirkend

Aller Wesen, soll wissen man

 

Jene erhabene Sîtâ,

Die da heißt Mûla-Prakṛiti;

Weil sie Praṇava (der Om-Laut) ist, nennen

Brahmankenner sie Prakṛiti.

 

,,Om! Diese Silbe ist die ganze Welt. Ihre Erläuterung

,,ist wie folgt. Das Vergangene, das Gegenwärtige und das ,,Zukünftige, dieses alles ist der Laut Om. Und was außer-

,,dem noch über die drei Zeiten hinausliegend ist, auch das ,,ist der Laut Om. Denn dies alles ist Brahman, Brahman ,,aber ist der Âtman, und dieser Âtman ist vierfach.

,,Der im Stande des Wachens befindliche, nach außen er-

,,kennende, siebengliederige, neunzehnmündige, das Grobe ge-

,,nießende Vaiçnâvara ist sein erstes Viertel.

,,Der im Stande des Träumens befindliche, nach innen er-

,,kennende, siebengliederige, neunzehnmiindige, das Auserlesene

,,genießende Taijasa ist sein zweites Viertel.

,,Der Zustand, wo er eingeschlafen keine Begierde mehr ,,empfindet und kein Traumbild schaut, ist der Tiefschlaf.

,,Der im Stande des Tiefschlafes befindliche, einsgewordene, ,,durch und durch ganz aus Erkenntnis bestehende, aus Wonne

,,bestehende, die Wonne genießende, das Bewußtsein als Mund

,,habende Prâjña ist sein drittes Viertel. Er ist der Herr des

 

 

822

Atharvaveda, Vishņu-Upanishad's.

  

,,Alls, er ist der Allwissende, er ist der innere Lenker, er ist

,,die Wiege des Weltalls, denn er ist Schöpfung und Vergang

,,der 'Wesen.

,,Nicht nach innen erkennend und nicht nach außen er-

,,kennend, noch nach beiden Seiten erkennend, auch nicht

,,durch und durch aus Erkenntnis bestehend, weder bewußt

,,noch unbewußt¹, unsichtbar, unbetastbar, ungreifbar, un-

,,charakterisierbar¹, unbezeichenbar, nur in der Gewißheit des ,,eigenen Selbstes gegründet, die ganze Weltausbreitung aus-

,,löschend, beruhigt, selig, zweitlos, das ist das vierte Viertel,

,,das ist der Âtman, den soll man erkennen" (oben S. 577579).

Ewig aufleuchtend, vom Nichtwissen und seinen Wirkungen befreit ist dieser Âtman, der Bande entledigt, allezeit der Zweiheit fremd, wonnegestaltig, Allgrundlage, reines Sein, von sich werfend Nichtwissen, Finsternis und Betörung (oben S. 784). ,,Er bin ich", so soll man denken; das Wort ,,Ich" bedeutet Om, Jenes, das Seiende, welches das höchste Brahman, welches Râmacandra ist. Jenes aus Geist bestehende bin ich, bin Om, Jenes, Râmabhadra, das höchste Licht. In das Wort ,,Ich" soll man den Âtman fassen und ihn im Geist mit Brahman einsmachen.

 

Wer mit Aufrichtigkeit allzeit
,,Ich bin Râma!" dies Wort bekennt,
Der ist nicht mehr dem Saṃsâra
Angehörig, ist Râma selbst.

So lautet die Upanishad; und wer solches welß, der wird ein Erlöster. So sprach Yâñvalkya.

 

4.

Vgl. Jâbâla-Up. 2, oben S. 708.

 

Da sprach Atri zu ihm: Yâñvalkya! Jenen unendlichen, unoffenbaren Âtman, wie kann ich den erkennen? Und Yâñvalkya sprach: Jener unvergängliche, unendliche, unoffenbare, volkommene Wonne als einzigen Geschmack habende,

 

——————

¹ Nur hier sind kleine Abweichungen von dem Texte der Mâņḍûkya-Upanisbad, und auch diese nicht in allen Handschriften.

 

 

 

823

Râma-uttara-tâpanîya-Upanishad 4.

 

 

geistige Âtman, dieser unendliche, unoffenbare Âtman, der ist in Avimuktam befindlich. Aber wo ist dieser Avimukta-Ort zu suchen ? Er ist zu suchen zwischen der Varaņâ und der Nâsî. Aber was ist die Varaņâ und was die Nâsî? Weil sie alle von den Leibesorganen begangenen Fehler [vom Âtman] fern hält (vârayati), darum heißt sie Varaņâ; weil sie alle von den Leibesorganen begangenen Sünden vernichtet (nâçayati), darum heißt sie Nâsî. Aber wo ist der Ort jenes Avimuktam? Es ist der Verbindungsort zwischen Augenbrauen und Nase. Denn dieser ist der Verbindungsort zwischen der Himmelswelt und der höchsten Welt [des Âtman]. Darum verehren die Brahmankenner diesen Verbindungsort als die Verbindungszeit (Dämmerung). Denn in Avimuktam, so wissen sie, soll man ihn [den Âtman] verehren. Der bekundet sein Wissen als avimuktam (unverlierbar), wer dieses also welß.

Und weiter sprach zu ihm von selbst (ungefragt) Yâjñvalkya:

 

In Kâçi murmelte Râma's
Spruch, der den Stier als Banner hat (Çiva),

Durch tausend Manu-Weltalter
Mit Ehrung, Opfer und Gebet.

Da sprach, dadurch erfreut, Râma,
Der heilige, zum Çañkara (Çiva):

Du magst, was du dir wünscht, wählen,

Ich gebe es dir, höchster Gott!

Da bat den aus Sein, Wonne und Denken bestehenden

Râma der Gott:

Wer im Maņikarņî-Teiche,


Meinem Tempel, am Gangesstrand

Stirbt, den lasse erlöst werden!

Weiter bleibt mir zu wünschen nichts.

 

Da sprach der erhabene Râma:

 

Wer dort in deinem Reich, Gottherr,

Wo immer auch es sei, verstirbt,

Sei es ein Wurm nur, ein Käfer,

Der nur werde erlöst sogleich.

 

 

824

Atharvaveda, Vishņu-Upanishad's.

Ich selbst werde in Steinbildern

Immer dort gegenwärtig sein,
Zu wirken aller Erlösung
In Avimuktam, deinem Reich.

 

Und wer durch meinen Spruch gläubig

Mich dort verehrt, den sprech' ich frei

Von allen Sünden, nicht sorge,
Und wär' es selbst Brahmanenmord.

Wem meinen Spruch in sechs Silben

Du oder Brahman offenbarst,

Der sei erlöst bei Lebzeiten

Und gehe ein erlöst zu mir.

Wenn einem, selbst noch im Sterben,

Du meinen Spruch ins rechte Ohr

Einflüsterst, wer er auch sein mag,

Der soll erlöst, o Çiva, sein!

Wer also das von Çrî-Râmacandra genannte Avimuktam schaut, der vernichtet dadurch die aus früheren Geburten ihm anhaftenden Sünden.

 

5.

Vgl. Atharvaçiras 2 und Nṛisiṅhapurvat. 4,3 (oben S. 718 und 769).

Da sprach Bharadvâja zu jenem Yâñvalkya: Durch welche Sprüche muß der erlauchte Râma gepriesen werden, damit er befriedigt wird und sein Wesen zu schauen gibt? das sage uns, o Erhabener!

Da sprach Yâñvalkya: Gott Brahmán, von dem erlauchten Râma belehrt, preist ihn hinwiederum durch diesen Spruch:

 

Der große Vishņu, Allträger,
Der leidlose Nârâya
ņ
a,
Vollkommne Wonne nur fühlend,
Höchstes Licht seinem Wesen nach,
Von Brahmán wurde voll Andacht
Gepriesen als der höchste Gott.

 

 

825

Râma-uttara-tapaņîya-Upanishad 5.

 

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der zweitlose, aus höchster Wonne bestehende Âtman, welcher das höchste Brahman ist; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der völlig unteilbare Âtman; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und das das Amita der Brahmanwonne; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und das erretenede Brahman; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der Brahmán, Vishu, Îçvara, der die Seele aller Veden ist; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der alle Veden mitsamt Añga's,, Çâkhâ’s und Purâṇa‘s; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die individuelle Seele; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und das innere Selbst aller Wesen; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die Wesen, wie Götter, Asura’s und Menschen; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die Avatâra's als Fisch, Schildkröte usw., bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der Prâṇa; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und das Wesen des vierfachen lnnenorgans; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der Yama bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der Endemacher; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der Tod; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und das Unsterbliche; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die fünf Elemente bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und Bewegtes und Unbewegtes; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die fünf Feuer; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die sieben Vyâhiti's; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und das Wissen; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die Sarasvati; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die Lakshmi; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die Gauri; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die Jânakî; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die Dreiwelt; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die Sonne; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der Mond; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die Sterne; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die neun Planeten; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

 

 

826

Atharvaveda, Vishṇu-Upanishad's.

 

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die acht Vasu’s; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die acht Welthüter; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die elf Rudra’s; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die
zwölf Âditya‘s;
bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der als Virâj das Brahman-Ei innen und außen erfüllt; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und Hiraṇyagarbha; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und Prakṛiti; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der Omlaut; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und die vier Halbmoren; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der höchste Purusha; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und Maheçvara; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und Mahâdeva; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und om! namo bhagavate vâsudevâya, der große Vishṇu; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der höchste Âtman; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der Jñâna-Âtman; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! der erlauchte Râma ist dieser Erhabene und der Sein, Denken, Wonne, Zweitlosigkeit als einzigen Geschmack habende Âtman; bhûr,bhuva, ihm sei Ehre, Ehre!

 

 

  Wenn der Brahmankenner mit diesen siebenundvierzig Sprüchen allezeit den Gott preiset, so wird der Gott befriedigt. Darum, wer mit diesen Sprüchen allezeit den Gott preiset, der bekommt den Gott zu schauen und geht zur Unsterblichkeit ein, — und geht zur Unsterblichkeit ein.

 

——————

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905

 

Im Zusammenhang mit dieser Anmerkung ist im hiesigen Zusammenhang insbesondere hervorzuheben:

>>

...

Da bat den aus Sein, Wonne und Denken bestehenden Râma der Gott:

 

Wer im Maņikarņî-Teiche,

Meinem Tempel, am Gangesstrand

Stirbt, den lasse erlöst werden!

Weiter bleibt mir zu wünschen nichts.

 

Da sprach der erhabene Râma:

 

Wer dort in deinem Reich, Gottherr,

Wo immer auch es sei, verstirbt,

Sei es ein Wurm nur, ein Käfer,

Der nur werde erlöst sogleich.

...

<<

Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, aus Seite 823

 

(Nunja, ich füge diese Upanishade in der Übersetzung von Prof. Deussen als Ganzes ein, da ich sie, wegen der etwas befremdenen Religiösität und künstlich-angedichtet wirkenden Râma-Verehrung als „schwierig“ ansehe. Andererseits ist es, aus der Sicht von "Pareto-Optimierung" - = Vektoroptimierung - nunml wie folgt: Hat man viele Vektoren (0,0,...0) und dazu einen Vektor (1,0,...0)), so ist (1,0,...0) "Parto-besser" (kurz: P-besser) als (0,0,...0); andererseits wäre auch (0,1,0...0) P-besser als (0,0,...0), usw. andererseits ist dann zB (2, 0,...0) auch P-besser als (1,0,..0) und erst recht P-besser als (0,0,...0); andererseits ist auch (1,1,0...0) P-besser als (1,0,0...0); (1,1,0...0) ist aber auchP-besser als (0,1,0,0). Jedoch ist (1,1,0,0,0) weder P-besser als wie (2,0,...0) noch ist (2,0,...0) P-besser als wie (1,1,0,0,0). 2 ist nunmal größer als 1 und insofern  (2,0,...0) P-besser als wie (1,1,0,0,0); aber es ist auch 1 größer als 0 und insofern (1,1,0,0,0) größer als (2,0,...0) - wegen der 1 an der zweiten Stelle -. usw.

Am Ende ist/wäre, in einem übertragenen Sinne nunmehr, "alles gehört 1 einzigen Lebewesen, einer einzigen Person" und alle Anderen haben nichts, jedenfalls  P-Optimal; in jene Richtung gbt es nunmal dann kein weiteres "P-besser" mehr zu erreichen. Damit nicht vergleichbar, ist/wäre es jedoch wenn alles "Besitzbare" gleichmäßig auf alle anderen Lebewesen aufgeteilt würde. Auch das würde eine P-optimale Lösung sein; ach in jene Richtung gibt es kein P-besser mehr. Es ist so eine ähnliche Situation wie zwischen Kapitalismus/Privativismus und Sozialismus/Kommunismus. Zu sagen, daß das Eine 'besser' oder gar 'nunmal besser' sei, als das Andere ist schlichtweg unlogisch und abzulehnen. Andererseits geht es auch um Aufgabenverteilungen und da ist P-besser als alleiniges Kirterium unbrauchbar. Selbst wenn man nch MAXMIN-Optimalität dazu nimmt, so genügt das nur in speziellen Fällen den Anforderungen nach "LEXMAXMIN"-optimalen Lösungen.

In Bezug auf obige Râma-Upanishade ist jedoch festzustellen, daß die Hinzunahme der Gleichberechtigtheit aller Lebewesen betreffs unsterbliches, ewig wonnevolles, ewig würdiges, ewig weisen/g'scheites Leben, eine "MAXMIN-optimale Lösung" von Râma, der als "Alles-Besitzer" in der vorstehenden Upanishade dargestellet wird, die MAXMIN-Optimalität zusätzlich einfordert. Schließlich wäre der "ungünstigste Fall", der angesichts der Unkontrollierbarkeit bzw scheinbbaren Zufälligkeiten im Leben, einem Lebewesen widerfahren würde können, der Tod. Indem das gleichberechtigte Lebendigsein  aller Lebwesen inkl. Insekten, Pflanzen, Tiere angenommen und festgestellt wird, wird insofern Râma dahingehend wieder eingeschränkt, daß er die grundlegenden Rechte und Entwicklungsmöglichkeit hin zu Unsterblichkeit, ewig wonnevollem, würdevollen, g'scheiten Leben bedingungslos anzuerkennen und zu schützen hat/habe. Indem es sich eben auch auf das würdevolle, im obigen  Rahmen vor sich gehende Erlangen von "Erleuchtung" bezieht, wird sogar noch mehr gefordert als ein formalens "Recht auf Leben"; es wird auch das Recht auf Entfaltung hin zu Erleuchtung und Unsterblichkeit,  im obig erwähnten Rahmen, gefordert bzw garantiert. Analog würde das eben auch im Fall jener "Gleichverteiltheit" aller materieller Güter, usw zu leisten sein. Beide Varianten wären dann P-optimal, maxmin-optimal und noch etwas darüber hinaus, was, wenn es geschickt gemacht würde, dann zu einer "optimalen Verteilung der Aufgaben/der Tätigkeiten/der Lebenswege aller Lebewesen führen. ( Einst hörte ich mal Vorlesungen über "Spieltheorie" - dh MAXMIN-Optimierung -  und Vektoroptimierung  - Pareto-Optimierung, LEXMAXMIN-Optimierung, X-Optimierung, MAXMIN-Optimierung sowie deren Beziehungen und Kombinations- sowie Anwendungsmöglichkeiten bei Prof. Dr. Fred Behringer an der TU-München)

Wie Leopold von Schroeder in seinen 50 Vorlesungen ausführt, war diese Inkarnationslehre eine Antwort vonseiten einiger Brahmanen auf die leuchtende Gestalt des Buddha; diese Inkarnationslehre kam erst nach Buddha auf und - dafür spricht doch einiges - noch vor Jesus Christus, dh jener „Inkarnation des Gottes des alten Testaments, des Jahwe“

 

i) Yogavāsiṣṭha, "die unsterbliche Krähe Busunda": 

In diesem Zusammenhang bietet sich auch ein Hinweis auf "Die unsterbliche Krähe Busunda" an; siehe dazu zB. "Yogavāsiṣṭha, Die Lehren des Weisen Vasishta" von Peter Thomi, Ansata-Verlag, CH-3800 Interlaken, Schweiz, 1988, ISBN 3-7157-0112-9 .

 

Vasishta war nunmal der Lehrer des Rama geworden, nachdem Rama von einer Pilgerreise in einem seltsamen Gemütszustand zurückgekommen war (siehe Yogavasishta oder auch im Buch: Thomi, Peter, Yogavāsiṣṭha, Die Lehren des Weisen Vasishta, Ansata-Verlag, CH-3800 Interlaken, Schweiz, 1988, ISBN 3-7157-0112-9 ).

Es verwundert daher wenig, daß Râma Tiere ebenfalls als Lebewesen ansah, die in deren momentamen Leben durchaus den Ausweg aus dem Kreislauf von Geburt & Wiedergeburt, dh Erleuchtung, Erlösung erlangen können.

Die Râma-uttara-tâpaniya-Upanishad mutet dabei durchaus in einigen Passagen auch bis eindeutig religiös an.

Nachdem Vasishta in einer der frühen buddhistischen Schriften erwähnt wird, zB Helmuth von Glasenapp Pârashar's Lebenszeit in die Zweitenwende verlegt, lebte Vasishta insofern vor der Geburt des Jesus von Nazareth. Auch der Schüler des Vasishta wäre somit noch vor der Zeitenwende einzuordnen, da Pârashar der Enkel des Vasishta war. Auf eine zeitliche Einordnung gehe ich etwas ausführlicher im ersten Teil von www.meditationsstreit.de ein ("Ad: TM-Hintergrund, Basis" und dort "3) Rishi Vāsiṣṭha", wo es um die einzelnen großen Gurus wie ua ebena auch Vasishta, Vyasa, Yâñavalkya, Shankara sowie seine 4 Hauptschüler und Andere geht. Gemäß Leopold von Schroeder (Schroeder, Leopold von: "Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus vom fünfzig Vorlesungen", Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1887, )  sei in der Zeit zwischen Buddha's Leben und der Geburt des Jesus aus Nazareth, die Vorstellung aufgebracht worden und aufgekommen, daß der/ein Gott, die/eine Göttin auch Menschengestalt annehmen, dh sich "inkarnieren" würde können. Vorher gab es diese Vorstellung noch nicht, schreibt Leopold von Schroeder (Siehe dazu in www.meditationsstreit-91-19i.de); auch die Vorstellung eines männlichen Gottes Brahmaa udgl ist erst nach der "vedischen Zeit" aufgekommen, führt Leopold von Schroeder aus.

Shankara wird zeitlich nunmal erheblich nach Buddha, Vasishta und Anderen eingeordnet (auch von www.sringerei.net , dem südlichen der vier von Shankara gegründeten Shankaracharya-Sitze) und so hat er diese Situation betreffs der Pflanzen und Tiere so vorgefunden.

 

j)Hinweise betreffs Buddhismus:

Im Buddhismus, so erläutert Helmuth von Glasenapp im oben erwähnten Buch, waren dererlei Vorstellungen - auch betreffs der Lebendnatur der Pflanzen - va zur Zeit des Mahâyâna-Buddhismus dann üblich.

vgl. Glasenapp, Helmuth von, „Indische Geisteswelt“, Band II, „Dichtung, Wissenschaft und Staatskunst der Hindus“ von Helmuth von Glasenapp, Verlag Werner Dausien, 1986, ISBN 3-7684-0636-9, Seite 204.

 

k) Vaisheshika:

Als weitere Quelle betreffs "Pflanzen" wies Helmuth von Glasenapp auf "Vaisheshika-Sûtra IV,5" hin.

Eine Übersetzung der "Vaisheshika-Sûtren" gibt es von Dr. E. Röer, genauer: "Die Lehrsprüche der Vaiçeshika-Philosophie von Kaṇâda, aus dem Sanskrit übersetzt und erläutert von Dr. E. Röer", Seiten 309 -  420 in der Ausgabe  der "Deutschen Morgenländischen Gesellschaft", Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, 1868-1901, Band 22 (3). Zu Finden u.a. via der bayerischen Staatsbibliothek.

Man wird wohl oder übel, die gesamte Darstellung zur Vaiçeshika-Philosophie des Kaṇâda lesen müssen, um das Argument, welches da gegeben wird zu verstehen und daß mit dem folgenden kurzen Zitat da auch ausgesagt wird, worauf Helmuth von Glasenapp hinwies:

 

>>

...

415

...

7. Wie geschieht denn beim Nicht-Dasein jener Ursache das Aufsteigen des Wassers an der Wurzel des Baumes im Innern des

 

 

416

Röer, die Lehrsprüche der Vaiçeshika-Philosophie. V. 2. 811.

 

8. Das Erstarren und das Schmelzen des Wassers geschieht durch Verbindung mit dem Lichte.

9. Hier ist das Rollen des Donners der Beweis.

10. Auch die Aussage des Veda ist ein Beweis.

11. Durch die Verbindung des Wassers und die Trennung von der Wolke (entsteht das Geräusch des Donners).

——————

Baumes? Die Antwort ist: Die Verbindung der mit Geschick begabten Seele, welcher durch den Wachsthum des Baumes ein Wohl oder Uebel zu Theil wird, ist die nicht-inhärirende Ursache jenes Aufsteigens, das Geschick die Mittel-Ursache. V.

...

<<

Röer, Dr. E. "Die Lehrsprüche der Vaiçeshika-Philosophie von Kaṇâda, aus dem Sanskrit übersetzt und erläutert von Dr. E. Röer", Seiten 309 -  420 in der Ausgabe  der "Deutschen Morgenländischen Gesellschaft", Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, 1868-1901, Band 22 (3).

 

l) Lehren des Swami Brahmanda Saraswati, Transzendentale Meditation:

Im Zusammenhang mit den Lehren des Swami Brahmanda Saraswati (Shankarcharya von Jothirmath von 1940 bis 1953), wie sie dessen einstiger Privatsekretär  Mr. Mahesh (von Anhängern als Maharishi Mahesh Yogi  bezeichnet und teils auch verehrt bzw "angehimmelt", allgemein verfügbar zu machen sich bemühte (oder auch erdreistete) läßt sich dazu auch etwas aussagen:

Per Ausübung Transzendentaler Meditation (s. dazu auch Pater Josef Abs's Übersetzung des Sanatana Dharma, der "Religion der Hindus" aus "hall of all religions"/Benares , ins Deutsche und dort das Kapitel über Laya-yoga, wo die Methoden des Laya-yoga als "transzendentaler und hehrer Art" beschrieben  werden, sodaß eine/die zentrale Meditationsübung des Laya-yoga natürlicherweise als "Transzendentale Meditation" zu bezeichnen ist oder auch wäre) ergibt sich dies von Folgendem : Die Ausübung der Transzendentalen Meditation (wie auch Mr. Mahesh die von Ihm gelehrte Meditationsübung nannte. Mr. Mahesh sagte, daß er diese Meditations-Methode vom Shankaracharya Shantanand Saraswati her habe. Der Nachfolger des Swami Brahmanda Saraswati bezeichnetedas was Mr. Mahesh da als TM bezeichnete und lehrte als "einen brauchbaren Universalschlüssel des Vedanata" - siehe dazu Wikipedia's https://de.wikipedia.org/wiki/Shankaracharya_Shantanand bzw "Maharishi Mahesh Yogi - die Biographie", von Paul Mason, Erstausgabe in Englisch 1994, Übersetzung ins Deutsche Dr. Edith Zorn, 1. Auflage der deutschen Ausgabe 1995, Aquamarin Verlag, ISBN 3- 89427-071-3 bezeichnete, kurz "TM" abgekürzt. Für weitergehende Informationen siehe zB Paul Mason's Buch "Roots of TM", vierte Auflage 2020, First Published by Premanand 2015, ISBN 978-0-9562228-8-6 führt/führe zu einem Zustand jenseits von Wachen, Träumen und Schlafen, jenem "Transzendentalen Bewußtsein" jenem "Vierten" (siehe dazu nunmal u.a. Mâṇḍûkya-Upanishad inkl. des Kommentras von Gaudapada, Sechzig Upanishas des Veda, wo das, ebenso wie in den Shiva-Sutren, als "Turiya" bezeichnet wird). Wird diese Meditationsübung, welche ca 20 Minuten morgens und abends - bei Personen die problemlos 1 1/2 Jahre TM regelmäßig ausübten, dann durchaus 30 Minuten - ausgeübt, fortgesetzt, wenn sich beispielsweise nach 10 Minuten der Zustand des Transzendentalen Bewußtseins eingestellt hat, so führt/führe das zu einer Verfeinerung der Sinne, welche bei jeder solcher Meditation dann immer wieder einsetzt, bis nicht nur die Wahrnehmung des Transzendentalen Bewußtsein im Gegenüber, ob Laut, Berührung, Geruch, Geschmack, bildliche Vorstellung odgl. sich eingestellt hat, sondern auch, sofern das eben über einen passend langen Zeitraum, dann der Normalfall geworden und gelebt worden war, die Erkenntnis erlangt wurde, daß jenes reine Bewußtsein, jener Endpunkt der TM - wo's eben in jene Richtung nicht mehr weitergeht -ausgehend vom eigenen Wach-Bewußtsein - prinzipiell kann es auch vom Schlaf- oder auch Traumbewußtsein heraus erfolgen; jemand träumt zB, daß er transzendental meditiert und stellt nach dem Aufwachen fest, daß er wirklich, im Vergleich zur seiner Erfahrung bei der Ausübung der Transzendentaen Meditation,  transzendental meditiert hatte; allerdings geht man bei "TM" nunmal vom Wachzustand aus, da man die Kontrolle hat, sich regelmäßig jene 2-mal 20 bis 30 Minuten der TM-Ausübung zu gönnen - dasselbe Transzendentale Bewußtsein ist, welches auch im Gegenüber ist. Das wird dann auch nach Beendigung der Meditationssitzung stets gewußt, indem das worauf die Aufmerksamkeit primär fällt dann im Begriffen des Selbsts, im Lichte reinen Bewußtseins wahrgenommen wird ("Einheits-Bewußtsein"; es wird aber auch als "Verbundenheitsbewußtsein" empfunden, weil eben plötzlich alles, vermöge jenes transzendentalen Bewußtseins, miteinander zusammenhängt). Das Bewußtsein, so Mr. Mahesh in einer seiner mündlichen Ausführungen und Äußerungen, welche üblicherweise dann - es etwas aufbauschend - als "Vorträge" bezeichnet werden, könne sich dann per weiterer regelmäßiger Ausübung der TM nur noch zu einem weiteren Erkenntniszustand hin entwickeln, nämlich dahingehend, daß schließlich auch das, worauf die Aufmerksamkeit sekundär fällt in Begriffen des Selbst im Lichte reinen Bewußtseins wahrgenommen wird und dann auch schließlich&endlich auch das im Lichte des Selbstin Begriffen des reinen Bewußtseins wahrgenommen wird, welches auch das, was am Nebenbeisten wahrgenommen wird, in Begriffen des Selbst im Lichte reinen Bewußtseins natürlicherweise wahrgenommen wird. Zweifelsohne ist das was man für sich sebst zu halten pflegt, dieses individuellen Wesen, das auch als Individuum weiter zu existieren nie&nimmer aufgeben möchte, nicht  jenes Selbst einer Pflanze, eines Tieres, eines Menschen gegenüber von einem selber. Man ist doch nie&nimmer der Andere, da die Welt dann eine ziemlich leere Welt wäre. Insofern dämmert dann allmählich die Einsicht, daß jenes "transzendentale Bewußtsein" ein aus sich selbst heraus existentes, all-umfassendes und all-durchdringendes reines Bewußtsein nunmal ist. Das alsdann als "Brahaman" zu bezeichnen würde wenigstens Sinn machen.

Nunmehr ist das was Patañjali in seinen Sûtren beschrieb (also "Samyama", Anwendung von Samyama auf dies und das, hier und dort - aber auch die Themen bzgl der kleças, Kaivalya usw - ; siehe dazu auch Prof Deussen' s Allgemeine Geschichte der Philosophie, Band I.3 und seine Übersetzung der Pâtañjalai-Yoga-Sûtren), nach Erlangen jenes "Einheitsbewußtseins", jenes "Verbundenheitsbewußtsein" (Jener  Wahrnehmung und darüberhinaus Erkenntnis, daß das reine Bewußtsein, das man vom eigenen Wachzustand ausgehend als "Transzendentales Bewußtsein" man zu 'finden' vermocht hatte, dasselbe transzendentale Bewußtsein ist, welches auch im Gegenüber - egal ob Planze, Tier, Mensch, Gott, Engel oder auch einfach nur Ton, Farbe, Geruch, Geschmack, Berührung - man wahrnahm, erkannte und einen das tagaustagein begleitete indem alles worauf die Aufmerksamkeit primär fiel in "Begriffen des Selbst im Lichte reine Bewußtseins wahrgenommen wurde) einfach nur eine Alltagserfahrung und indem man das eben so zu leben nunmal gar nicht mehr umhinkam sowie lebte, jene Feinheiten des Bereichs des 'Geistigen' (also ua. dessen wie Tätigkeiten, Gedanken, Ideen, Zielsetzungen, Wünsche im Zusammenwirken mit jenem "transzendentalen Bewußtsein", welches als eine Alltagsrealität erkannt wurde und es seither ist, sich entwickeln können und wie/welche nicht) und mehr und mehr verstehen kann/konnte, wird auch irgendwann zweifelsfrei erkannt, daß jene Impulse des Lebens, welche das eigene Leben überhaupt erst ermöglichen, erhalten, aber auch der Altersvorgang usw, letztlich dasselbe ist, wie das was einer zB Pflanze der auch einem Wurm, Käfer zu leben ermöglicht, was dessen Leben nunmal strukturiert. Dabei kommt man nicht umhin festzustellen, daß auch Pflanzen, Würmer, Tiere all das als Möglichkeiten und Fähigkeiten in sich haben und es ihnen verfügbar ist, was es einem selber ermöglicht hatte, zu all dieser wunderbaren Erkenntnis und den als positiv zu bewertenden Ergebnissen, die damit untrennbar verbunden waren/sind (wie daß man, verbunden mit dem Einheitsbewußtsein/dem "Verbundenheitsbewußtsein" zunächst mal zu einem "körperlosen Wesen" wurde, da man als das auch wenigstens keine Ameise mehr zu zertreten, usw fähig war und ist) zu gelangen.

Insofern folgt eben die Aussage, daß auch Tiere, Pflanzen und Selbst Würmer, Käfer, Schmetterlinge, Insekten im Allgemeinen erlösungsfähige Lebewesen sind, die von den Gesetzen des Karma, der Geburt&Wiedergeburt und Erlösungsmöglchkeit bedient werden, per relgelmäßiger Ausübung "Transzendentaler Meditation" und damit verbundener zweifelsfreier Erkenntnis heraus verifizierbar ist. Mag sein, daß manche TM-Ausübenden das in diesem Leben nicht mehr verwirklichen können und eben nicht mehr so weit kommen können. Insofern ist es sicherlich nicht als wissenschaftlich im Sinne von Physik zu bezeichnen, wo jeder Experimente nachmachen können müsse, usw. Allerdings ist es auch im Falle Mathematik, Physik usw zweifelsfrei so, daß manche Personen etwas anfangen und dann aber die Resultate einfach nicht mehr erleben (plötzlicher Tod, Verfolgung mit Verhaftung, Folterungen &Ermordung zB; Das kann in gewisse Weise auch durchaus heute im Abendland es noch geben, wenn zB TM-Ausübende mir-nichts-dir-nichts aus völliger Unkenntnis heraus, per erfundener Behauptungen&Anschuldigungen für verrückt erklärt wurden oder auch werden und infolge der Mißhandlungen dann tragischerweise einen vorzeitigen Tod erleiden, usw. Im Fach  Mathematik gibt es unendlich viel Wissenswertes, habe Kurt Gödel mal bewiesen - sagte Dr. Michael Weinless mal im Zusammenhang mit einem "TM-Lehrerausbildungskurs" -; dennoch wird das als seriös, wissenschaftlich nunmal verstanden).

 

m) Anmerkung von Professor Deussen zur Bṛihadâraṇyaka-Upanishad 2,...:

>>

...

419

Bṛihadâraṇyaka-Upanishad 2,4,14.

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Fünftes Bṛâhmaṇam.

 

Nach dem Vedânta sind alle organischen Wesen (Pflanzen, Tiere, Menschen, Götter) wandernde Seelen und als solche Brahman; hingegen die unorganische Natur (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther) bildet nur den Schauplatz, auf welchem sie die Frucht ihrer Werke empfangen. Aber auch dieser Schauplatz der unorganischen Natur ist aus Brahman entstanden (Taitt. 2,1).

   Diesen Gedanken sehen wir in gegenwärtigem Bṛâhmaṇam aufkeimen, indem dasselbe die wechselseitige Abhängigkeit des Unorganischen und Organischen (hier bhûtáni) konstatiert, in beiden Reichen, in der unorganischen Natur und im Organischen (adhyâtmam also dasselbe was vorher bhûtáni), einen, ihre gegenseitige Abhängigkeit ermöglichenden, ,,kraftartigen, unsterblichen Purusha (Geist)" nachweist und diesen, sowohl objektiven als auch subjektiven, Purusha für den Âtman (das Brahman, das Unsterbliche, das Weltall) erklärt.

   In der Ausführung dieses Grundgedankens werden zunächst vierzehn Erscheinungen der Außenwelt aufgezählt:

1. pṛithivî, 2. âpas, 3. agni, 4. vâyu,

5. âditya, 6. diçaḥ, 7. candra, 8. vidyut, 9. stanayitnu,

10. âkâça, 11. dharma, 12. satyam, 13. mânusham., 14. âtman;

es sind dies, wenn wir âkâça der ersten Reihe anschließen: die fünf Elemente, fünf kosmische Erscheinungen und vier, vom Menschen auf die Natur übertragene Potenzen (Mânusham das ,,Menschenartige" der Natur, vgl. Ait. 1,1; âtman, das Lebensprizip der Natur). Diese alle sind für die Wesen (bhûtâni, hier die organischen) ,,Honig", und die Wesen sind für sie ,,Honig"; d. h. sie ernähren sich voneinander, die Wesen von der Erde, die Erde von den Wesen, usw. Wie ist dies möglich? Dadurch, so antwortet der Verfasser, daß auch an und in den Wesen (adhyâtmam) entsprechende Potenzen vorhanden sind:

1. çarîram, 2. retas, 3. vâc, 4. prâṇa,

5. cakshuh, 6. çrotram, 7. manas, 8. tejas, 9. çabda (svara), 10. hṛidi âkâça, 11. dharma, 12. satyam, 13. mânusham, 14. âtman,

und daß in beiden, den kosmischen wie den psychischen Potenzen, ein tejomaya amṛitamaya purusha wohnt, welcher in allen achtundzwanzig Erscheinungen identisch, nämlich der Âtman in uns ist. (Wer es liebt, den Tiefen nachzugehen, der kann mit diesem Gedanken die Kautische

 

420

Yajurveda.

 

Lehre von der ,,Affinität der Erscheinungen" vergleichen, welche ihren letzten Grund in der ,, synthetischen Einheit der Apperzeption", indisch gesprochen in dem Âtman, hat.)

    Diese ,,Honiglehre" (von der Affinität der Naturerscheinungen vermöge des Âtman in ihnen) findet unser Autor schon in vier vedischen Versen ausgesprochen, von denen wenigstens die beiden letzten, wenn man Indra in den Âtman umdeutet, allerdings geeignet sind, die Lehre zu illustrieren.

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Deussen, Prof. Dr. Paul, "Sechzig Upanishad's des Veda - aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, aus Seite 419 und 420

Die weiteren Zitate gemäß der obigen Quellen-Hinweise Zitate folgen noch

München, den 10.3.2024

 

Wenn es also hier heißt, daß infolge dieser oder jener Taten jemand dann zB als Pflanze wiedergeboren wird, so ist das keine Herabwürdiging sondern es ermöglicht so einer Person weiter als Lebewesen zu existieren und das in einer Form wo diese Person weniger Möglichkeiten hat Unheil in der Welt anzurichten. So ist das Gesetz des Karma eben darauf ausgerichtet jener Person auf diese Weise zu dienen, wie es auch Shankara formal zum Ausdruck brachte/bringt, weil kein anderer Dienst für jenes Lebwesen möglich ist/war. Analog bei Wiedergeburt in speziellen Tierformen oder auch als Insektenart.