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Acht Strophen an die Bhavânî

 

1.

Nicht Mutter, nicht Vater,

Verwandte, noch Rather,

Nicht Sohn auch, nicht Tochter,

Nicht Diener, noch Herrscher,

Nicht Gattin, noch Reichthum,

Nicht Nahrung ich hab mehr:

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

2.

Ich weiß nicht von Gaben,

An Andacht mich laben.

Zu beten ich brenn' nicht,

Und Hymnen ich kenn' nicht,

Nicht kenn' ich Verehrung,

Vertrauen, das Netz, nicht: 

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

3.

Im Weltmeer, das grenzlos,

Das leidsvoll und schreckvoll,

Freiwillig noch wandl' ich,

Begiervoll und rauschvoll,

Verblendet, ein Abscheu,

Und bös' auch so bin ich: 

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

4.

Ich weiß nichts von Waschung,

Ich weiß nichts von Reinheit,

ich weiß nichts von Zuflucht

Der Sel'gen,   was ist das?

Ich weiß nichts von Glauben

Und Demuth, o Mutter!  

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

5.

Ich thu' schlecht mit Schlechten,

Ich denk' schlecht und dien' schlecht,

Gerechte vermeid' ich,

An Schlechten ich weid' mich,

Ich seh schlecht, ich sprech schlecht,

So bin ich stets und  bleib' ich: 

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

 

6.

Den Großherrn der Schöpfung,

Der Karmî, der Götter,

Der Schaaren, der Tagszeit,

Der Nachtzeit ich kenn' nicht,

Und nicht kenn' ich Zuflucht

Noch andre auf ewig:  

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

 

7.

In Streit und Prozessen,

Daheim, in der Ferne,

Im Wasser, im Feuer,

Auf Bergen, bei Feinden,

Im Walde, wenn schutzlos,

Bist du ja mein Schutz bloß:  

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 

 

8.

In Armuth und schutzlos,

In Mühsal und Krankheit,

Gebrochen, im Elend,

Und stumpf schon vor Kälte,

ich such' mir, unglücklich,

Bei dir nur noch Zuflucht:  

   Mein  Heil du, mein Heil du,

   Du einzig Bhavânî!

 
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Siehe Seite 157 bis 160 in "Indische Gedichte in deutschen Nachbildungen", Bd II, Albert Hoefer, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1844. 

 

Quelle: Siehe https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac/search?&query=Indische%20Gedichte%20in%20deutschen%20Nachbildungen

(Im Menüpunkt - am linken Rand - "Im Dokument blättern" ist das das Feld "Scan"; dort muß man "165" eingeben; dann kommt man zur Startseite dieses Ashatakams. (Seiten 157 bis 160 im Buch)

Man muß evtl die Seite von www.bsb-muenchen.de "per Hand" aufrufen und findet dann die betreffende Seite zum Buch per Suchbegriff "Indische Gedichte in deutschen Nachbildungen" im "Katalog OAPC Plus". Dann kann man "Online lesen" anclicken und findet problemlos hin. Dann läßt sich jene Seitenzahl "165" angeben, usw. Die Angabe eins direkten Links ist anscheinend nicht  möglich und wird offenbar bewußt blockiert.

 

siehe auch etwa:

https://books.google.de/books?id=nXIHAAAAQAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

oder auch Seite 158, Seite 159 in https://archive.org/details/indischegedicht00hoefgoog/page/n394/mode/2up