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1) Hermann Oldenberg in seinem Buch „Die Lehre der Upanishaden und die Anfänge des Buddhismus", Göttingen, Vandenhoeck & Rupprecht, 1915

 

Die folgende Textstelle in Hermann Oldenberg's Werk bietet eine gewisse zeitliche und literarische Einordnung der Kāṭhaka Upanishad:

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Zweites Kapitel.

Die jüngeren Upanishaden und die Anfänge von Sāṃkhya und Yoga.

 

Auf die alte Schicht der Upanishaden, mit der wir uns beschäftigt haben, folgt eine zweite. Wie es der fortschreitenden Entwicklung entspricht, heben sich diese Texte im ganzen in stärker ausgeprägter Eigenart von einander ab. Gewisse gemeinsame Zuge ihres literarischen Charakters sind doch sichtbar. Der Anschluß an den Typus, den wir in der älteren Textgruppe kennen lernten, tritt sehr deutlich hervor, doch zugleich auch ebenso deutlich ein allmähliches Anderswerden. Von der Weise der alten Brāhmaṇatexte löst sich die Darstellungsform immer mehr ab. Die Gewöhnung wächst, verhältnismäßig größere Kompositionen zu schaffen, die der Erörterung eines bestimmten Problems gewidmet sind und dementsprechend von einer gewissen Einheit beherrscht werden. Der Inhalt dieser Texte setzt, wie die folgende Darstellung ergeben wird, ein Überschauen weiterer Zusammenhänge voraus, die Fähigkeit des Gedankens, vielerlei Fäden festzuhalten und auseinander zu halten. Trotzdem entfernen sich diese Upanishaden von ihren Vorgängerinnen nicht sehr weit in der unermüdlichen Neigung zu Wiederholungen, zu beständigem Behaupten, während wenig bewiesen wird, zu sprunghafter Abgerissenheit, unvermitteltem Wechseln des Tons. Auch jetzt versteht sich das Bedürfnis von selbst, den Gedankeninhalt nicht, oder nicht allein, in nackter Abstraktheit zu geben. Man will die Schönheiten, Erhabenheiten, Schrecken, die in

 

 

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Die jüngeren Upanishaden.

 

den Erkenntnissen wohnen, zur Geltung bringen, Bilder schaffen, Hoffnung und Furcht reden lassen, den ganzen Menschen ergreifen und umwandeln. Diese Tendenzen finden in der wachsenden Unabhängigkeit vom Brāhmaṇastil freiere Bahn. So tritt vor der Prosa die Poesie vielfach stärker hervor als in der vorangehenden Zeit. Statt der kurzen philosophischen Hymnen der Veden, der von Prosa umgebenen Versreihen, die wir an einigen Stellen der alten Upanishaden auftauchen sahen, erscheinen mehrfach ganze Lehrgedichte¹²⁶. Da sind die Verse oft nachlässig gebaut. Aber wenigstens in einem Text wie der Kāṭhaka Upanishad zeugt manches unvergeßbare Wort, manche tiefgründige Vergleichung davon, wie die Sprache, die hier geführt wird, aus dem Innersten kommt.

Unter den einzelnen Upanishaden dieser Gruppe, die spezielle Hervorhebung und Charakteristik verlangen, ist die älteste und zugleich zweifellos bedeutendste die eben erwähnte Kāṭhaka Upanishad. Ein Anhauch von vedischer Denk- und Redeweise ist in ihr deutlich fühlbar¹²⁷. Die Upanishad ist auf einer Brāhmaṇastelle aufgebaut, welche die kunstgerechte, höchsten jenseitigen Lohn bringende Schichtung eines Feueraltars lehrt. Der Eingang dieser Stelle, in gewöhnlicher Brāhmaṇaprosa verfaßt, ist nahezu gleichlautend in die Upanishad als deren Eingang übernommen: ,Uśant, des Vājaśravas Sohn, .gab seine ganze Habe¹) hin. Er hatte einen Sohn mit Namen Naciketas. In diesem, der noch Knabe war, erwachte bei der Einherführung der Opfergaben Glauben²). Er sprach: ,Vater, wem wirst du mich geben?' (Und so sprach er) zum zweiten, zum drittenmal. Jener antwortete ihm (von Zorn) ergriffen: ,Dem Tode gebe ich dich'." Beide Texte erzählen

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¹) Als Opferlohn für die Priester.

²) Die Gaben an die beim Opfer tätigen Priester bestehen in Kühen. Der „Glaube" ist die in Freigebigkeit sich betätigende Zuversicht zur heiligen Kraft der Priester und ihres Opfems (Zeitschr. der Deutschen Morg. Ges. 50, 448).

 

 

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Die Anfänge des Sāṃkya.

 

dann vom Hinabstieg des Knaben zum Totenreich, wo ihm der Todesgott drei Wünsche gewährt. Wie ist aber die Kahlheit des Brāhmaṇa in der Upanishad umgestaltet und vertieft! Statt dürrer Ritenkunde ein ergreifendes Bild unbezwingbaren Verlangens, das in des Knaben Seele wohnt, nach tiefstem, todbefreiendem Wissen. Von jenen ersten

Prosasätzen gleitet die Upanishad alsbald zu poetischer Form hinüber. Der entscheidende unter den drei Wünschen ist der dritte, größte. Der Knabe spricht zum Gott:

„In Zweifel ist gehüllt der Toten Schicksal:

Sie sind, spricht dieser. Sie sind nicht, spricht jener.

Das will ich wissen. Das sollst du mich lehren.

Dies ist der dritte Wunsch, den ich erwähle."

 

Der Tod weigert sich zu enthüllen, wonach selbst die Götter vergebens geforscht haben. Doch Naciketas läßt sich nicht abweisen:

,,Kein andrer ist, der es wie du mir künde,
Kein andrer Wunsch, den ich für diesen wähle."

Nun bietet ihm der Gott alle Genüsse der Welt, Reichtümer, langes Leben. Naciketas besteht unentwegt:

,,Kein Reichtum mag dem Menschen Gnüge geben:

Was soll uns Habe, wenn wir dich erblickten?

Wir werden leben, so lang du gebietest,


Doch jener Wunsch allein ist's, den ich wähle.

Alter- und todbefreites Sein erkennend

Der Alternde, der Sterbliche hier unten:

Möcht er, auf buntes Glück und Lust und Wonne

Hinschauend sieh wohl langes Lebens freuen?"

 

Man kann vielleicht die Situation jenes älteren Dialogs (oben S. 104) vergleichen, wo Yājñavalkya seinem königlichen Hörer das letzte Wort über das Geheimnis der Erlösung auszusprechen zögert. „Von nun an rede nur, was zur Erlösung dient", sagt der König immer wieder. Aber statt der hieratischen Starrheit jenes Textes, welches Leben und welche Größe — eine Vorahnung buddhistischer Größe —

 

 

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Kāṭhaka, Śvetāśvatara, Maitrāyaṇa Upanishad.

 

im Bilde des Naciketas, der ohne Besinnen Gluck und Glanz fahren läßt, um das eine höchste Gut, das Wissen, das über Alter und Tod hinausführt, dem Gott abzuringen. Endlich ist dessen Sträuben besiegt:

„Dein ist dies Wissen. Fest hast du beharret.

Mög Frager ich gleich dir, o Jüngling, finden."

Und nun geht der Dialog in ein Lehrgedicht über. Der Todesgott spricht vom ewigen Seher, der körperlos in den Körpern, beharrend im Nichtbeharrenden weilt, im eignen Innern erschaubar:

,,Wer das gesehn, kommt aus des Todes Rachen los." —

Ein andres Lehrgedicht ist die Śvetāśvatara Upanishad. Auch mit ihr werden wir uns eingehend zu beschäftigen haben, mit der Schönheit und der Verwirrtheit ihrer Verherrlichung des persönlichen Gottes¹²⁸.

An dritter und letzter Stelle ist der offenbar weitaus jüngste der hier in Betracht kommenden Texte hervorzuheben, die Maitrāyaṇa Upanishad. In ihr überwiegt Prosa, die vielfach nach der Weise der alten Brāhmaṇa und Upanishaden zu reden versucht, aber doch den starken Abstand von jenen fortwährend verrät. Grundbestandteil ist ein Dialog, genauer zwei ineinander geschachtelte Dialoge. Die Personen, die da auftreten, sind in sehr anderm Stil gezeichnet als in den alten Upanishaden die Lehrer mit ihren herdenhütenden Schülern oder die Brahmanen, die vor dem König um den Preis von Kühen und Gold disputieren. König Bṛhadratha „ergab sich, da er diesen Leib als vergänglich erkannte, der Entsagung und zog in den Wald hinaus. Dort vollbrachte er höchste Kasteiung. In die Sonne blickend stand er mit emporgestreckten Armen da. Als tausend (Jahre) vergangen waren, nahte sich dem Asketen, rauchlosem Feuer gleich, wie von versengender

Glut erfüllt, ein Ātmankenner, der erhabene Śākāyanya."

Das sind Gestalten, die mit dem Altertum der Vedazeit kaum mehr Zusammenhang haben. Sie gehören dem in-

 

 

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Die Anfänge des Sāṃkya.

 

dischen Mittelalter an. In vollem Einklang damit stehen die stilistischen Eigentümlichkeiten dieser Upanishad. Sie deuten, scheint mir, unverkennbar in jüngere Zeit als die frühbuddhistische. Die endlosen Aufzählungen — so der vielen mächtigen Könige, die alle aus dieser Welt haben scheiden müssen, oder der Laster, die aus den ,Guṇa's", den Konstituenten des Naturdaseins, stammen — gehen durchaus über die Dimensionen hinaus, innerhalb deren sich die älteren buddhistischen Texte zu halten pflegen. Ebenso die überlange Reihe von Vergleichungen, welche das Elend des im Welttreiben gefangenen Geistes schildern (s. unten), oder die maßlose Ausdehnung mancher Wortzusammensetzungen: lauter Charakteristika jüngeren Stils, die in ihrer Gesamtheit und gegenseitigen Übereinstimmung wohl nicht irre führen können.

Ziehen wir, was den Inhalt anlangt, die Zusätze mit in Betracht, die an den ursprünglichen Kern dieser Upanishad herangetreten sind und vielfach gerade das Wichtigste enthalten, so ergibt sieh ein überaus buntscheckiges und verwirrtes Durcheinander von alten Opfervorstellungen, ritueller Symbolik und von verhältnismäßig jungen Philosophemen. Viele umfängliche Zitate — auch sie ein Kennzeichen der späten Zeit — geben Proben verlorener philosophischer Texte, die auf wichtige, uns jetzt nur unvollkommen erkennbare Vorgänge in der Geschichte der Spekulation Licht werfen würden.

Mit diesen Vorgängen müssen wir uns jetzt beschäftigen. Sie sind das Bedeutsamste, wovon die hier aufgeführten Upanishaden berichten oder worüber sie wenigstens Andeutungen geben.

 

Die Anfänge des Sāṃkyasystems.

Ein ähnlicher Fortschritt, wie in der literarischen Form der jüngeren Upanishaden, zeigt sich dort im Stil des Denkens. Der Rest von Zaubervorstellungen und phantastischen Ungeheuerlichkeiten, in die man sich immer noch

 

 

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Anfänge von Systembildung

verirrt, nimm ab. So häufig und stark die Vertrautheit auch dieser Denker mit Opfer und Vedawort hervortritt, ihre eigenen Gedanken entfernen sich in ihre, wesentlichen Gehalt von da mehr und mehr ¹).

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   ¹) in dieser Weise läßt sich, meine ich, die Stellung der alten Sāṃkyalehre — daß es sich hier um diese handelt, wird sich alsbald zeigen — zum Veda beschreiben. Daß das Sāṃkya von Haus aus „unbrahmanisch" gewesen und erst später mehr oder minder brahmanisiert worden sei, scheint mir unzutreffend.

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Oldenberg, Hermann, „Die Lehre der Upanishaden und die Anfänge des Buddhismus", Hermann Oldenberg, Göttingen, Vandenhoeck & Rupprecht, 1915, Seiten 202-207

 

Bei M. Winternitz läßt sich im Band I seiner Geschichte der Indischen Litteratur dazu folgendes finden:

Seiten 162, 205, 207 A., 223/224 ("Ashampoo PDF3-Seitenummer" 119/120)

 

In seiner "Allgemeinen Geschichte der Philosophie", Band I.2, geht prof. Paul Deussen auf diese Upanishad auf den Seiten 13, 24, 29, 30 und 32 ein.

In "Sechzig Upanishad's des Veda", zweite Auflage, findet man die Übersetzung (mit Anmerkungen und Einleitung) von Prof. Paul Deussen auf den Seiten 261 - 287. Abr auch auf den Seiten 533, 536, 537 und 539 findet man Hinweise/Ergänzendes dazu.

 

In der "allgemeinen Einleitung und Philosophie des Veda bis auf die Upanishads" geht Prof Deussen auf den Seiten 70 und und 175 kurz ein; Katha's Schule des schwarzen Yajurveda findet Erwähnung auf den Seiten 69, 70

 

Auf den Seiten 151 bis 159 ist die Kathaka-Upanishad Thema in Prof. Paul Deussens Werk "Geheimlehre des Veda".

Katha-Upanishade:

(In Bearbeitung)

 

(Erstmal eine Übersetzung ins Deutsche, zum Einlesen)

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II. Die Religionen der Inder.

A. Vedismus und Brahmanismus.

 

von Karl F. Geldner.

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Die heilige Literatur der Inder, der Veda, enthält kein religiöses Lehrbuch im engeren Sinn. Wie sich jene alten Arier oder Inder ihre Götter ausmalten, wie sie sich das Walten der guten und bösen Möchte dachten und wie sich der Mensch zu ihnen stellen sollte, das erfahren wir nur splitterweise aus den überölieferten Texten. Es war daher bei den folgenden Uebersetzungen nicht immer möglich, grössere zusammenhängende Stücke auszuheben, und wo dies geschah, muss der Leser öfters Dinge mit in den Kauf nehmen, die nicht eigentlich zur Sache gehören.

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A. Vedismus und Brahmanismus

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2. Die Kaṭhopaniṣad

ist eine der schönsten in dieser ganzen Literatur. Die Komposition ist einheitlicher als sonst. Die Upaniṣadlehre erscheint hier zu voller Reife gelangt und abgeklärt. Die Sprache ist ausser im Eingang durchweg poetisch.

Die Kaṭhopaniṣad knüpft an die Legende von Naciketas an, die etwas ausführlicher in TBr. 3, 11, 8 mitgeteilt wird. Aus dieser Erzählung gibt der Upaniṣadtext fast nur die Dialogverse, zwischen denen der Fortgang der Handlung ergänzt werden muss. Diese Ergänzungen stehen in [ ]. 

 

Erste Ranke.

Us'an¹ vom Geschlecht des Vājas'ravas verschenkte nämlich einst seine ganze Habe². Er hatte einen Sohn namens Naciketas (1). Als die Geschenke³ abgeführt wurden, durchdrang ihn, obwohl er noch ein Knabe war, der Glaube und er meinte (2):

„Solche Kühe, die Wasser getrunken und Gras gefressen haben und jetzt ausgemolken und kraftlos sind, wer solche verschenkt, kommt in die ,Freudlos' genannten Welten' (3).

Er sprach zum Vater: „Papa, wem wirst du mich schenken?" So ein zweites und ein drittes Mal.

[Endlich sprach der Vater zornig:] ,Dem Tod schenke ich dich". (4)· [Der also dem Todesgotte überantwortete Sohn klagt in der Einsamkeit:]

Ich gehe als erster unter vielen, ich gehe als mittlerer unter vielen. Ist es denn so dringend, weshalb Yama schon jetzt meiner bedürfen wird? (5)·

[Eine geheime Stimme tröstet ihn :],
„Blicke hin, wie die Früheren (starben), blicke zurück, so auch die Nachkommenden. Wie die Saat reift der Mensch, und wie die Saat wird er wiedergeboren" (6).

[Die geheime Stimme gibt ihm den Rat, zu einer Zeit zu Yama zu gehen, wo dieser verreist ist. Er tut so und wird, obwohl brahmanischer Gast, drei Tage lang übersehen. Bei der Rückkehr Yamas spricht die geheime Stimme zu diesem:]

„Als Gast kommt ein Brahmane wie Feuer ins Haus. Bring, o Yama, Wasser (zum Fussbad), damit besänftigt (löscht) man ihn (7).

 

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¹ Nach der Wortstellung mit Oldenberg und Weber als Eigenname zu fassen. Gemeint ist jedenfalls der berühmte Uddālaka Ãruṇi. Auch das Mahābhārata sieht in die

sem den Vater des Naciketas. Die Kommentare fassen us'an äls Participium. Dann wäre zu übersetzen: freiwillig.

² Als Opferlohn gelegentlich eines bestimmten Opfers, des sog. Allopfers.

³ Die zum Priesterlohn bestimmten Kühe.

Die Ueberzeugung, dass die Kühe allein nicht den gehofften Erfolg des Opfers gewährleisten, sondern dass der Vater wirklich seine ganze Habe, also auch den Sohn verschenken müsse.

Da ihn der Vater überhörte.

Nach dem Kommentar des Rāghavendra ist der Sinn der Worte: unter vielen, die noch sterben werden, komme ich als erster zu Yama; unter vielen, die gestorben sind (richtiger: unter vielen sterblichen) als mittlerer zu Yama. Man sollte eher als Sinn erwarten: die Reihe zum Sterben ist noch nicht an mir. Als erster oder mittlerer von vielen gehen, würde dann s. v. a. frühzeitig sterben sein.

 

 

 

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Zusammmenhängende Upaniṣadtexte.

 

Alles was er hofft und erwartet, seine Geselligkeit und seine Beliebtheit, seine Opfer und guten Werke, seine sämtlichen Söhne und Haustiere, all das nimmt der Brahmane dem unverständigen Manne weg, in dessen Hause er ungespeist verweilt " (8)

[Yama spricht:]

„Weil du, Brahmane, als ehrbarer Gast, drei Nächte ungespeist in meinem Hause verweilt hast — Ehre sei dir, Brahmane, und Glück werde mir — dafür erbitte dir drei Wünsche" (9)·

[Naciketas spricht:]

Dass Gautama¹ beruhigten Herzens² frohen Sinnes³ und frei von Gram um mich sei, o Tod, und mich, wenn du mich gehen heissest, begrüsse (mit den Worten:) er ist wiedergekommen! — diesen Wunsch erbitte ich als den ersten der drei" (10).

[Yama spricht:]

„Wie früher wird er sein (und sagen:) ,zurückgekehrt ist der Sohn des Uddālaka Ãruni, den ich gehen hiess". Ruhig wird er die Nächte schlafen, frei von Gram, nachdem er dich, den aus dem Rachen des Todes befreiten, wiedergesehen hat (11).

[Naciketas spricht:]

„In der Himmelswelt gibt es keine Furcht, nicht bist du dort, nicht fürchtet man sich vor dem Alter. Hunger und Durst, diesen beiden entronnen, jenseits des Schmerzes, ist man froh in der Himmelswelt (12).

Du, o Tod, kennst den Feuerkult, der zum Himmel führt; lehre ihn mir, dem Gläubigen. Die in der Himmelswelt sind, geniessen die Unsterblichkeit.

Diesen erbitte ich mir als den zweiten Wunsch" (13).

[Yama spricht :]

,Ich will dich lehren — höre du mir dabei aufmerksam zu — als ein Kenner das zum Himmel führende Feuer, o Naciketas, als den Weg zur ewigen Welt, als ihr Fundament. Wisse, dass es (das Feuer) im Dunkel verborgen ist." (14).

Er lehrte ihn das Feuer, das der Anfang der Welt ist, was für Backsteine und wie viele und wie. Und jener sprach es Wort für Wort nach. Und mit ihm zufrieden redete der Tod noch weiter (I5).

Befriedigt sprach der Grossmütige zu ihm: ich gewähre dir hiermit noch eine weitere Gnade. Deinen Namen wird künftig dieses Feuer tragen und nimm dieses vieldeutige angebotene Geschenk an (16):

Wer dreimal das Naciketasfeuer wiederholt, mit dreien einen Bund schliesst,

 

 

¹ Der Vater des Naciketas nach seinem Familiennamen.

² Ueber das Schicksal des Sohnes.

³ Ueber seine Rückkehr.

Der Tod.

D. h. dass es ein Mysterium ist. Oder (mit den Kommentatoren) 'den im inneren Herzen verborgenen'. Vgl. den Agni Vais'vānara S'at 10, 6, 1, der in Chānd. Up. 5, 11 zum Ātman Vais'vānara umgedeutet wird. Der Ausdruck nihitam guhāyām (wörtlich: den im Versteck verborgenen) ist wohl auch Taitt. Up. 2, 1, 1; Kaṭhop. 3, 1, Mahānārāyana Up. 10, 5 m erseren Sinn, dagegen Muṇḍ. Up. 2, 1, 10; Kaṭhop: 2, 20 im letzteren Sinn zu verstehen.

Agni wird in diesem Mysterium ab Urgott und Urding, als Ātman-Brahman verehrt.

Zum Aufbau des Feueraltars für diesen mysteriösen Agni nötig seien.

Wie sie aufgebaut werden.

Den folgenden dunklen Wahlspruch.

 

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Vedismus und Brahmanismus.

 

drei Werke verrichtet, der überwindet Geburt und Tod. Weil er das zur Welt gewordene Brahman¹ als den anzubetenden Gott erkannt und erschaut hat, geht er vollkommen zu jener Ruhe ein² (17).

Wer dreimal das Naciketasfeuer wiederholt, die drei Dinge³ kennt, wer solches wissend das Naciketasfeuer schichtet, der treibt weg den drohenden Tod mit seinen

Schlingen, und über den Schmerz erhaben freut er sich in der Himmelswelt(18).

Das ist dein Himmelsfeuer, o Naciketas, das du dir als zweiten Wunsch erbatest. Nach dir werden die Menschen dieses Feuer benennen. Bitte dir, Naciketas, den dritten Wunsch aus" (19).

[Naciketas spricht':]

„Ueber den toten Menschen besteht ein Zweifel. „Er ist" so sagen die Einen, „er ist nicht", so die Anderen. Das möchte ich, von dir unterrichtet, wissen. Das ist der dritte Wunsch der Wünsche" (20).

[Yama spricht:]

Auch die Götter haben ehedem darüber Zweifel gehegt, denn nicht leicht verständlich, ein gar feines Gesetz ist es. Bitte dir einen anderen Wunsch aus, Naciketas, setze mir nicht zu, erlasse mir diesen" (21).

[Naciketas spricht:]

Auch die Götter sollen darüber Zweifel gehegt haben, und du, Tod, sagst, dass es nicht leichtverständlich sei, und ein anderer Lehrer ausser dir ist nicht zu finden. Kein anderer Wunsch kommt diesem gleich" (22).

[Yama spricht:]

,,Wünsche dir Söhne und Enkel, die hundert Jahre leben, viel Vieh, Elefanten, Gold und Rosse. Wünsche dir ein grosses Stück Landes und lebe selbst so viele Jahre, als du willst (23).

Wünsche dir, wenn du ihn jenem für gleichwertig hältst, als Wunsch Reichtum und langes Leben. Sei, Naciketas, ein Grösser auf Erden. Ich will dich aller Wünsche teilhaft machen (24).

Bitte dir nach Belieben alle Wünsche aus, die in der Menschenwelt schwer erreichbar sind. Hier diese schönen Frauen samt Karossen und Musik — denn solche können Menschen nicht bekommen — die schenke ich dir, lass dich von ihnen bedienen, Naciketas, frage dem Sterben nicht weiter nach" (25).

[Naciketas spricht:]

,Die neuen Morgen', o Tod, machen alt, was der Sterbliche an Schärfe aller Sinne besitzt. Auch ein ganzes Leben ist nur kurz, behalte für dich die Wagenpferde, für dich Tanz und Gesang (26).

 

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¹ Das Brahman dey bekannten Versey brahma jajñānam AV. 4, 1, s. S. 171.

² Als Erlöster.

³ Die der vorausgehende Spruch als Rätsel aufgibt.

Wörtlich: die vor ihm (stehenden) Todesschlingen. So Rāghavendra Dagegen S'amkara: bevor sein Leib zerfällt.

Das Naciketasfeuer in seiner mystischen Ausdeutung ist die Vorstufe der reinen Ātmanlehre. Naciketas tut nur einen kleinen Schritt weiter, indem er sich von dem erprobten Ātmankenner Yama die Lösung eines Hauptproblems erbittet, der Frage, was nach dem Tode aus dem Erlösten wird. Der Begriff des Erlösten ist hier mit Rāghavendra notwendig zu ergänzen, wie in Bṛh. Up. 4, 5, 13, s. S. 178. Es ist mit der Variante sujñeyo zu lesen.

Yama stellt jetzt den Knaben auf die Probe, ob er der Lehre auch würdig sei.

mahān bhūmau mit Variante.

Die Apsaras.

Vgl. S. 90.

 

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Zusammenhängende Upaniṣadtexte.

 

Nicht ist durch irdischen Besitz der Mensch zufriedenzustellen. Wir wollen etwas, was kein irdischer Besitz¹ ist, erlangen, wenn wir dich² gesehen haben. Wir wollen nur so lange leben, als du gebeutst. Der Wunsch, der für mich wünschenswert ist, bleibt dieser (27).

Wo wäre ein einsichtiger Sterblicher, der selbst alternd darauf Wert legte³, wenn er zu einem der nie alternden Götter Zutritt (?) gehabt hat? Wer, wenn er Schönheit, Freude und Liebeslust recht bedenkt, möchte sich mit einem überlangen Leben begnügen (28)?

Worüber sie jenen Zweifel hegen, o Tod, was bei dem grossen Abschied wird, das sage uns. Diesen Wunsch, der in das Geheimnis eindringt, keinen anderen als diesen erbittet Naciketas"(29).

 

Zweite Ranke (Lehrer und Schüler).

[Yama spricht:]

 

Ein anderes ist das Heilvolle und ein anderes das Angenehme. Beide mit ihren verschiedenen Zielen fesseln den Menschen. Wer unter beiden das Heil ergreift,

fährt gut. Wer aber das (irdische) Glück erwählt, kommt um das Lebensziel (1)·

Das Heil und das Glück treten an den Menschen heran. Sorgfältig prüfend unterscheidet der Weise zwischen beiden, denn der Weise zieht das Heil dem blossen Glück vor. Der Tor zieht das Glück, Gewinn und Genuss vor (2)·

Du hast die lieben, lieblich anzusehenden Lüste, dich wohl bedenkend, ausgeschlagen, Naciketas. Nicht hast du jenes in irdischem Besitz bestehende Angebot angenommen, an dem viele Menschen hängen (3)·

Weit gehen beide in entgegengesetzter Richtung auseinander, das Nichtwissen und was man unter dem Wissen versteht. Ich erkenne dich, Naciketas, als wissbegierig, nicht haben dich die vielen Lüste irre gemacht (4).

Tief in dem Nichtwissen stecken die Selbstklugen, die sich für gelehrt halten. In ihrer Verblendung irren sie kreuz und quer umher gleich Blinden, die selbst von einem Blinden geführt werden (5)·

Das Jenseits leuchtet dem Toren nicht ein, dem leichtsinnigen, der verblendet ist durch des Reichtums Blendwerk. „Es gibt nur diese Welt, keine jenseitige", so wähnend fällt er immer wieder in meine Gewalt (6).

Den viele nicht einmal zu hören bekommen, den viele, wenn sie ihn auch hören, nicht begreifen würden, eine Seltenheit ist ein befähigter Lehrer dieses und einer, der diesen findet, eine Seltenheit ist darum ein Kenner, der von einem Befähigten unterwiesen ist (7)·

Denn von einem dieser Aufgabe nicht gewachsenen Mann gelehrt, bleibt er unverständlich, auch wenn man oftmals darüber nachdenkt. Wenn er nicht von einem Anderen gelehrt wird, so kommt man gar nicht darauf, denn er ist über alle Begriffe feiner als selbst das Atomgrosse (8)·

Nicht kann man durch blosse Spekulation einen richtigen Begriff davon

 

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¹ 'vittam zu denken. '

²Als den Besitzer dieses Geheimnisses.

³ Lies kva tadāsthah

Der Erlösung, wie Rāghavendra richtig erklärt.

yogakṣemān mit der Variante.

Lies sajjanti.

Des, resp. der Ātman, auf den es hinauskommt.

 

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A. Vedismus und Brahmanimus.

bekommen¹ — nur von einem anderen erklärt ist er leicht zu fassen — so wie du ihn bekommen hast, Liebster. Du hast fürwahr den Willen zur Wahrheit.

   Ein Frager, wie du, sollte uns (oft) kommen, o Naciketas (9)·

 

   Ich habe eingesehen², dass der sogenannte Schatz (von Kute? Werken nichts bleibendes ist, denn mit vergänglichen Dingen kann man nicht jenes Ewige³ erlangen. Darum habe ich das Naciketasfeuer geschichtet und mit vergänglichen Stoffen habe ich das Ewige erreicht (10).

   Nachdem du die (wahre) Erfüllung des Wunsches, die Grundlage der Welt, das Nimmeraufhören der Erkenntnis, das rettende Ufer der Furchtlosigkeit, das über allen Preis erhabene, das weitdringende, die Wurzel erschaut hast, hast du als Weiser mit Festigkeit (mein Angebot) ausgeschlagen, Naciketas (11).

  Wer jenen schwer zu schauenden, in das Dunkel eingegangnen, versteckten, geheimnisvollen Alten als den Gott erkannt hat, dadurch, dass er sein Denken ganz auf den Ātman gerichtet hält, der Weise lässt Freude und Leid hinter sich (12).

   Wenn er dies gehört und ganz begriffen hat und (von allem) losgelöst dieses feine Gesetz erfasst hat, dann freut sich der Sterbliche, weil er das wahrhaft erfreuliche erreicht hat. Ich glaube, o Naciketas, dass das Haus (dir) offen steht (13).

[Naciketas spricht:]

   „Das Ding, das weder Gut noch Böse, weder getan noch ungetan ist, was weder vergangen noch zukünftigi st, das du als solches erkennst, das sage doch" (14).

[Yama spricht:]

   Den Begriff, den alle Veden lehren, den s!e als den Inbegrlff aller heissen Bemühung bezeichnen, nach dem suchend man in die heilige Lehre tritt, diesen Begriff will ich dir mit einem kurzen Wort sagen: Om, das ist es (15).

   Denn diese Silbe ist das Brahman, diese Silbe ist das Höchste; denn wenn man diese Silbe begriffen hat, dann wird einem zuteil, was man wünscht (16).

   Es ist der schönste Anhalt, der beste Anhalt. Wer diesen Anhalt begriffen hat, fühlt sich erhaben in der Brahmanwelt (17).

   Nicht wird jener allweise (Ātman) geboren, noch stirbt er. Nicht ist er aus etwas, noch zu etwas geworden: Ungeboren, beständig, ewig ist jener Alte. Er wird nicht getötet, wenn der Leib getötet wird (18).

   Wenn der Töter meint, dass er (den Ātman) töte, und wenn der Getötete meint,

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¹ Nach einem anderen Kommentar:

² 'nicht beizubringen noch zu nehmen', d. h. weder zu beweisen, noch zu widerlegen.

² Yama berichtet, wie er selbst zu der Erkenntnis gekommen sei.

³ Das Brahman.

Wörtlich: weite Schritt machend. Der Ausdruck ist der alten Mythologie entlehnt, wo er besonders von Viṣṇu gebraucht wird.

Lies dharmam mit der neuen Ausgabe und vgl. 1, 21. .

Lies naciketa() samanye. Das Haus ist das Brahmanheim, vgl. Muṇḍ. Up. 3, 2, 4.

Oder: weder gemacht noch ungemacht, d. h. weder bloss Urstoff noch bloss Produkt ist.

⁸ padam Begriff, Ding, Wort

Die Belehrung beginnt mit der Symbolik. Das heilige Wörtchen om ist ein Symbol des Brahman.

 

 

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Zusammenhängende Upaniadtexte.

 

(der Ātman) werde getötet, so irren diese beiden: jener tötet nicht, und dieser wird nicht getötet¹ (19).

  Kleiner² als klein, grösser als gross ist der Ātman im verborgnen Winkel³ der Kreatur versteckt. Der Wunschlose erschaut, des Schmerzes ledig, in vollkommener Sinnenruhediese Herrlichkeit des Ātman (20).

  Sitzend wandert er in die Ferne, liegend geht er allerwärts. Wer ausser mir vermag den Gott, der zugleich Wonne und Nichtwonne ist, zubegreifen (21)?

  Wer den Körperlosen in den Körpern, in den Ruhelosen den Beharrenden, den grossen allgegenwärtigen Ātman begriffen hat, der Weise leidet nicht mehr Schmerz (22).

  Nicht ist jener Ātman durch Belehrung zu erfassen, nicht aus eigner Geisteskraft noch durch viele Gelehrsamkeit. Wen er sich erwählt, der kann ihn erfassen, dem offenbart sich selbst der Ātman (23).

  Wer aber vom schlechten Wandel nicht lassen kann, wer der inneren Ruhe und Sammlung ermangelt oder im Herzen nicht die Ruhe findet, der kann nicht auf dem Erkenntniswege ihn erlangen (24).

  Für welchen Geistlichkeit und Fürstenstand, alle beide nur ein Reisgericht sind und für den der Tod nur die Tunke dazu, wer weiss in Wahrheit, wo er ist (25)?

 

 

Dritte Ranke (die Stufenleiter zum Ātman.)

 

  Die beiden (Ātman), den, der in der Welt der Guttat sein gutes Werk geniesst, und den, welcher in Dunkel gehüllt am äussersten Ende der Welt ist, diese beiden bezeichnen die Brahmakenner als Schatten und Licht und die, welche die Lehre von den fünf Feuern kennen und dreimal das Naciketasfeuer wiederholt haben (1)·

  Das unvergängliche Brahman, welches das Höchste ist, welches die Brücke für die Opferer bildet, die sich an das sichere Ufer hinüberretten wollen, möchten wir es dem Naciketas (begreiflich machen) können¹º (2)·

  Wisse, dass der Ātman der Wagenfahrer, der Leib aber der Wagen selbst ist, wisse ferner, dass die Vernunft der Wagenlenker ist und der Verstand der Zügel (3).

  Die Sinne heissen sie die Rosse und die Gegenstände (Sinnesobjekte), was bei diesen (den Rossen) die Wegziele. Den Ātman, wenn er mit den Sinnen und

 

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¹ Etwas anders Bhagavadgītā 2,19: Wer in ihm den Töter erkennt und wer meint, dass er getötet werde, diese beiden irren. Er tötet nicht und wird nicht getötet.

² Die coincidentia oppositorum im Ātman, vgl. S. 184.

³ Im Herzen.

Oder: durch die Gnade des Schöpfers.

Also eine Art Gnadenwahl.

Die wandernde Seele. Der Dual im Original beruht auf einer dem Sanskrit eigentümlichen Konstruktion.

Der ausserweltliche resp. der absolute Ātman.

Diese wird Chänd. Up. 5, 4 f. gelehrt.

Die vom blossen Werkdiemt (,dem Werkpfad') sich der Philosophie (,dem Erkenntnispfad") zuwenden.

¹º So nach Rāghavendra, der in dem Vers die Einleitung zu der folgenden Belehrung sieht. Es ist naciketam zu vermuten.

 

 

208

A. Vedismus und Brahmanimus.

dem Verstand verbunden ist, nennen die Kundigen den Empfinder¹ (4)·

  Wer nun ohne Einsicht ist, immerfort ohne den Zügel des Verstandes² dessen Sinne sind unfolgsam wie die bösen Rosse ihrem Wagenlenker (5).

  Wer aber einsichtsvoll ist, immerfort mit dem Zügel des Verstandes, dessen Sinne sind folgsam wie die guten Rosse ihrem Wagenlenker (6).

  Wer aber ohne Einsicht, unverständig ist und stets unlauter, der erreicht nicht jenen (höchsten) Ort, sondern gerät in das Weltgetriebe (7).

  Wer aber einsichtsvoll ist, verständig und stets lauteren Herzens, der erreicht dagegen jenen Ort, von dem man nicht mehr geboren wird (8).

  Wenn man die Vernunft zum Wagenlenker und den Verstand zum Zügel macht, so gelangt man an das Ziel des Weges, an jenen höchsten Ort Viṣṇus³ (9)·

  Ueber den Sinnen stehen die Sinnesobjekte, über den Objekten der Verstand. Ueber dem Verstand steht die Vernunft (buddhi), über der Vernunft die

grosse (Welt)-Seele (10).. ,
Ueber der Weltseele steht das Urding
, über dem Urding der Urgeist. Ein höheres als den Urgeist gibt es nicht. Er ist der Gipfelpunkt und das äusserste Ziel (11).

  In allen Wesen verborgen wird der Ātman nicht offenbar. Er wird aber mittelst der spitzfindigen feinsten Erkenntnis von Feinsehern erkannt (12).

  Der Weise soll Rede und Sinn einziehen und sie in die Erkenntnis-Seele versenken, die Erkenntnis(-Seele) in die grosse (Welt)seele versenken, und (diese) soll er dann in die zurückgezogene Seele versenken (13).

  Stehet auf, erwachet, höret aufmerksam zu, nachdem ihr die Gnadenwahl erlangt habt! Auf der geschärften Schneide des Messers ist schwer zu gehen. Die Weisen nennen es die gefährliche Stelle des Weges (14).

  Was lautlos, unfühlbar, farblos, unveränderlich, unschmeckbar, ewig und ohne Geruch ist, ohne Anfang und Ende, noch höher als die (Welt)seele, der feste Pol ist, wer das erschaut hat, der wird von dem Rachen des Todes erlöst (15).

  Wer die Geschichte von Naciketas (und) die Lehre des Todesgottes, die ewig geltende, lehrt oder hört, der Weise fühlt sich erhaben in der Brahmanwelt (16).

  Wenn einer dieses¹º höchste Geheimnis in einer Versammlung von Brahmanen vorträgt, rein und lauter, oder bei einem Totenmahl, so gereicht es ihm zum ewigen Leben¹¹ (17).

 

——————

¹ Bezeichnung der empirischen Einzelseele.


² Wörtlich: ohne angespanntes Denken.

³ Der Ausdruck ist der alten Mythologie entnommen, vgl. S. 104.

Der mahān ātmā ist hier etwas anderes als mahān oder mahat der Sāṃkhyalehre,

an die die obige Stufenfolge mehrfach anklingt.

Wörtlich: das Unentfaltete, Unenthüllte.

Wörtlich: die stille, ruhige. Wir haben hier drei verschiedene Ātmans: die empirische Seele, die Weltseele (mahān) und die absolute Seele, den ausserweltlichen Ātman oder Purua.

Nach S'akara: die besten Lehrer. Vgl. aber 2, 23.

Zwei Bilder für die Schwierigkeit, die sich der höchsten Erkenntnis entgegenstellt.

Eben die absolute Seele.

¹º idam.

¹¹ Hier ist ein grösserer Abschnitt in der Upaniad, keineswegs aber ihr ursprünglicher Schluss.

 

209

Zusammenhängende Upaniadtexte.

Vierte Ranke (die Lösung des Problems).

 

  Nach aussen hat der selbstgewordene (Schöpfer) die Leibesfenster¹ geöffnet.

Deshalb sieht man nur nach aussen, nicht in das eigene Innere hinein. Irgend ein Weiser schaute rückwärts in das eigene Ich mit umgekehrten Augen, da er die Unsterblichkeit suchte (1).

  Den nach aussen gerichteten Begierden laufen die Toren nach und fallen in die geöffnete Schlinge des Todes. Aber die Weisen, welche die (wahre) Unsterblichkeit erkannt haben als das Bleibende inmitten der wandelbaren Dinge, haben hienieden kein Verlangen mehr (2).

  [Naciketas ungeduldig:]

Womit man Farbe und mit eben demselben Geschmack, Geruch, Töne und die Wollustgefühle wahrnimmt, was bleibt dabei² (von diesem empirischen Ātman) übrig?"

[Yama:]

Das ist es (3).

  Durch den man die Vorgänge im Traum und im Wachen, beide sieht, wer den (Ātman) als den grossen allgegenwärtigen "Ātman erkannt hat³, der Weise leidet keinen Schmerz mehr (4).

  Wer diese die Süssigkeit geniessende, das Leben enthaltende Seeleganz genau versteht als den Herren von Vergangenheit und Zukunft, vor dem verbirgt sich jener (Ātman) nicht mehr. — Das ist es (5).

  Wer den zuerst aus der inneren Erhitzung gebornen — noch vor dem (Ur)wasser ward er geboren — ihn, der sich im Dunkel verborgen hält, wer den von allem Gewordenen zu unterscheiden gelernt hat, — Der ist es (6)·

  Die Aditi, die sich mit dem Lebenshauch¹º begattet, die alle Gottheiten in sich trug, die sich selbst im Dunkel verborgen haltend in allem Gewordenen fortpflanzt, — Die ist es (7).

  In den Reibhölzern ist Jātavedas verborgen, wie eine von Schwangeren wohlausgetragene Leibesfrucht. Tag für Tag ist Agni von den (in der Frühe) wachenden opferbringenden Menschen zu verehren¹¹. — Der ist es (8).

Aus dem die Sonne aufgeht und in dem sie untergeht, von ihm hängen alle Götter ab, darüber hinaus kommt keiner. — Das ist es (9)·

  Was es hier ist, das ist es auch dort; was es dort ist, das ist es entsprechend auch hier. Von Tod zu Tod fährt der, der in ihm eine Verschiedenheit zu sehen glaubt (10).

 

——————

¹ Wörtlich: die Oeffnungen.

² Nämlich bei der Erlösung. Naciketas stellt hier nochmals mit etwas anderen Worten die entscheidende Frage von 1, 20, Yama antwortet ganz kurz: das was von dem Erlösten noch übrig bleibt, das ist eben das, worauf die Upaniadlehre hinausläuft, das Absolute, Brahman-Ātman. Nur Rāghavendra hat den Sinn richtig erfasst.

³ Also die Identität der empirischen und der Weltseele.

Die individuelle.

wörtlich: aus der Nähe.

Wie er es vor dem gewöhnlichen Menschen tut. Vgl. Bh. Up. 4, 4, 15; īs'ā-Up. 6.

Dem Schöpfungstrieb, vgl. S. 156.

D. h. zur Welt gewordenen, vgl. S. 156. Gemeint ist der selbstgewordene Brahman der brahmanischen Kosmogonie.

Auch die alte Göttermutter Aditi, die personifizierte Naturkraft, ist im Grunde nur der Ātman.

¹º Dem Prāṇa, vgl. S. 167.

¹¹ = RV. 3, 29, 2. Auch der geheimniwolle Gott Agni-Jātavedas ist im Grunde nur der Ātman.

 

  Religionsgeschichtliches Lesebuch.

14

 

 

 

210

A. Vedismus und Brahmanimus.

 

  Nur mit dem Denken lässt sich dies Wort begreifen: 'es gibt in ihm keine Verschiedenheit'. Von Tod zu Tod gerät der, der in ihm eine Verschiedenheit zu sehen glaubt (11).

  Daumengross wohnt der Geist im Individuum¹, er der Herr der Vergangenheit und Zukunft. Vor diesem² verbirgt er sich nicht mehr. — Der ist es (12).

  Der daumengrosse Geist ist wie ein Feuer ohne Rauch, er, der Herr der Vergangenheit und Zukunft, er ist heute derselbe und morgen. — Der ist es (13).

  Wie das Wasser, das im Gebirge als Regen fällt, sich in den Bergen verläuft, so verläuft sich, wer Verschiedenheiten sieht, in diesen³ (14).

  Wie klares Wasser in klares gegossen dasselbe wird, so ergeht es, o Gautama, der Seele des solches erkennenden Weisen (15).

 

 

Fünfte Ranke.

 

  Wer in die elftorige Burg des Ungebornen, der ohne Falsch ist, gelangt, der leidet keinen Schmerz mehr und ist für immer erlöst. — Das ist es (1).

  Als Schwan sitzt er im reinen (Himmel), als Gott sitzt er in der Luft,

als Opferpriester sitzt er auf dem Altar, als Gast sitzt er im Hause, in den Menschen sitzt er, auf dem Ehrenplatz sitzt er, zur rechten Zeit sitzt er, im Himmel sitzt er, aus dem Wasser geboren, von der Kuh (Aditi) geboren, aus dem Gesetz (zur rechten Zeit) geboren, aus dem Stein geboren, selbst das hohe (Welt)gesetz (2)

  Nach oben lässt er den Aushauch hinaus, rückwärts zieht er den Einhauch ein. Den in der Mitte (des Leibes) sitzenden Zwerg ehren alle Götter (3).

[Naciketas fragt aufs Neue:]

„Wenn die im Leib befindliche eingekörperte (Seele) sich trennt¹º und von

dem Leib¹¹ erlöst wird, was bleibt dabei¹² (von ihr noch) übrig? "

[Yama antwortet:]

  Das ist es¹³ (4).

  Nicht lebt ein Mensch durch Aushauch noch durch Einhauch, sondern sie leben durch jenen anderen, in welchem diese beiden ihren Halt haben (5)·

  Wohlan ich will dich jenes geheimnisvolle, von Ewigkeit bestehende Brahman lehren, und wie es nach dem Tod der Seele ergeht, Gautama (6).

  Die Einen gehen in einen Mutterschoss ein als eingekörperte Seelen zur Leiblichkeit. Andere gelangen in eine Baumwurzel je nach ihrem Werk und ihren Kenntnissen (7).

  Der Geist, der in den Schlafenden wacht und jeden Wunsch (im Traum) hervorruft, der ist das Licht, das Braman, der heisst das Unsterbliche. Auf ihm ruhen alle Welten, darüber hinaus kommt keiner. — Das ist es (8).

 

——————

¹ Als individuelle Seele

² Der absolute Ātman vor dem Wissenden.

³ Schilderung der unerlösten wandernden Seele.

Zustand der erlösten Seele, die eigentliche Antwort auf die in 1, 20 gestellte Frage.

 

In die Brahmanburg, d. h. in dein eignes Innere. Die Str. knüpft an 4, 2 an.

Ein RV.-Vers (4, 40, 5), der den Gott Agni in seinen verschiedenen Formen besingt.

Als Sonne.

Als Wolkenfeuer, d. h. Blitz.

Der Ātman als das Lebensprinzip im Menschen.

¹º Nach Rāghavendra: von dem groben Leib.

¹¹ Von dem feinen Leib (Rāgh).

¹² Bei der Erlösung (Rāgh.)

¹³ Wie 4, 3 zu verdehen.

 

 

211

Zusammenhängende Upaniṣadtexte.

 

  Wie¹ das eine Feuer, wenn es in die Kreatur einzieht², sich jeglicher Form anpasst, so passt sich auch der Eine (Ātman) als Innenseele aller Wesen jeglicher Form an und bleibt doch ausserhalb (9)·

  Wie der eine Wind, wenn er in die Kreatur einzieht³, sich jeglicher Form anpasst, so passt sich auch der Eine (Ātman) als Innenseele aller Wesen jeglicher Form an und bleibt doch ausserhalb (10).

  Wie die Sonne, das Auge der ganzen Welt, nicht getrübt wird durch die äusserlichen Fehler des (menschlichen) Auges, so bleibt der Eine als Innenseele ungetrübt durch den Weltschmerz, da er ausserhalb steht (11).

  Die Weisen, die im eignen Ich wiedererkennen jenen einzigen Gebieter, der als Innenseele aller Wesen seine eine Form vielfach wandelt, denen wird das ewigwährende Glück zuteil, nicht den anderen (12).

  Die Weisen, die im eignen Ich den wiedererkennen, der als der einzige Geist der vielen Geister, als der unvergängliche der vergänglichen die Wünsche weckt, denen wird der ewige Friede zuteil, nicht den anderen (13).

[Naciketas spricht:]

  ,Das ist es", diese Erkenntnis halten sie für die unbeschreibliche höchste Lust. Wie soll ich mir dieses wohl vorstellen? Leuchtet es oder leuchtet es nicht (14) ?

[Yama spricht:]

Bei ihm leuchtet die Sonne nicht, noch Mond und Sterne, noch leuchten jene Blitze, geschweige denn das Feuer. Von seinem Lichte ist alles Leuchtende nur ein Abglanz, von seinem Licht wird dieses All durchleuchtet (15).

 

 

Sechste Ranke.

 

  Jener von Ewigkeit bestehende Feigenbaum, der oben seine Wurzeln hat und seine Zweige nach unten senkt, der ist das Licht, der das Brahman, derselbe heisst das Unsterbliche. Auf ihm ruhen alle Welten, darüber hinaus kommt keiner. — Der ist es (1).

  Jene ganze Welt ist in seinem sich bewegenden Hauche hervorgegangen. Ein grosses Drohnis ist es, der gezückte Donnerkeil. Die es kennen, die werden unsterblich¹º (2).

  Aus Furcht vor ihm brennt das Feuer, aus Furcht vor ihm sengt die Sonne. Aus Furcht vor ihm macht Indra und der Wind und als fünfter der Tod seinen Gang (3).

  Wenn man es hienieden erkennen konnte noch vor der Auflösung des Leibes, so ist man dadurch fähig in allen¹¹ Welten einen Körper¹² zu tragen (4)·

 

——————

¹ Der Ātman, obwohl in alle Geschöpfe eingegangen, bleibt doch auch ausserhalb dieser in voller Integrität. Dies wird durch Gleichnisse klar gemacht.

² Als animalische Wärme.

³ Als Odem.

Den absoluten Ātman.

Der empirischen Seelen.

Kim u bhāti na bhāti vā.

Unter dessen Bild man sich das Weltgebäude vorstellte.

Wie es die Ficus religiosa tut.

Inwiefern er das ist, lehrt der nächste Vers.

¹º D, h. erlöst (Rāgh).

¹¹ sarveu oder: in den Himmelswelten (svargeu).

¹² Es scheint ein Geistleib gemeint zu sein. Der zu Lebzeiten Erlöste besitzt die Gabe, sich in alle Welten zu versetzen. „Er ist fähig, in den Himmelswelten einen Leib,

d. h. einen nicht materiellen, aus Geist und Wonne bestehenden Leib zutragen, d. h. er wird erlöst" (Rāghavendra). Vgl. auch Chānd. Up. 7, 25, 2; 8, 1, 6.

 

14*

 

212

A. Vedismus und Brahmanismus.

 

  Wie in einem Spiegel, so im eignen Selbst, wie im Traum, so in der Manenwelt, wie im Wasser, so spiegelt es sich in der Gandharvawelt wider, wie in Licht und Schatten, so ist es in der Brahmanwelt¹ (5)·

  Wenn er die Gesondertheit der Sinne², ihr (gesondertes) Hervortreten und Sichzurückziehen³ die gesondert (von der Seele) hervortreten, erkannt hat, so leidet der Weise keinen Schmerz mehr (6).

  Ueber den Sinnen steht der Verstand, höher als der Verstand ist die Vernunft, über der Vernunft ist die grosse (Welt)seele, höher als die grosse Seele das Urding (7).

  Ueber dem Urding aber steht der Geist, der allumfassende, ohne individuelle Merkmale. Welches Geschöpf den begriffen hat, das wird erlöst und geht zur wahren Unsterblichkeit ein (8)·

  Nicht bietet sich seine Gestalt zum Sehen, keiner schaut ihn mit dem Auge. Mit dem Herzen, Denken und Nachdenken ist er vorstellbar. Die ihn kennen, die werden unsterblich (9).

   Wenn die fünf Erkenntnisorgane samt dem Verstand still stehen und die Vernunft untätig ist, so nennen sie das den höchsten Weg (10).

  Diese unbewegliche Hemmung der Sinne versteben sie unter dem Yoga. Dann wird er gesammelt, denn Yoga ist Entstehen (einer neuen Innenwelt) und Vergehen (der Aussenwelt (11).

  Nicht mit Worten, nicht mit dem Verstand, nicht mit dem Auge kann er erfasst werden. Nur bei einem (Lehrer), der sagt: „er ist", wird er fassbar. Wie wäre das bei einem anderen möglich (12)?

  Nur mit dem Wort „er ist“ wird er fassbar als das wahre Wesen dieser beiden. „Er ist", wer ihn so aufasst, dem wird sein wahres Wesen klar (13).

Wenn alle Begierden, die in seinem Herzen sitzen, sich loslösen, dann wird der Sterbliche unsterblich, dann findet er schon in diesem (Leib) das Brahman (14).

Wenn hienieden alle Knoten in seinem Herzen aufspringen, dann wird der Mensch unsterblich. Das ist die Lehre (der Upaniaden) (15).

  Es sind hundert und eine Ader des Herzens, von diesen tritt eine zum Kopf hinaus¹º. In dieser emporsteigend geht man zur Unsterblichkeit ein. Die an deren führen beim Austritt in entgegengesetzten Richtungen (16).

  Daumengross sitzt der Geist als Innenseele allezeit im Herzen der Menschen. Ihn soll man von seinem Körper loslösen¹¹ durch beharrliches Denken

 

——————

¹ Das Höchste, das summum bonum, ist verschieden, je nachdem es der Mensch in seinem Inneren, in der Manenwelt, in der Himmelswelt der Gandharven oder in der Brahmanwelt zu finden glaubt. Im ersten Fall erscheint es klar, im zweiten nur nebelhaft, im dritten undeutlich, im vierten aber wie in der Wirklichkeit, d. h. wie am hellen

Tag (Rāghavendra).

² Ihre Verschiedenheit von der Seele.

³ Während des Wachens resp. Schlafes.

Vgl. 3, 10.

enam der neuen Ausgabe.

Zur Erkenntnis.

Yoga ist die völlige Sammlung und Konzentration des Denkem auf einen bestimmten Punkt, die bis zur Ekstase getriebene Meditation. Er galt für das beste Mittel zur höchsten Erkenntnis.

Der Ursubstanz und der Urseele des dualistischen Sāṃkhya, oder der beiden Ātmans.

Also die Erlösung bei Lebzeiten.

¹º Der Weg der erlösten Seele.

¹¹ D. h. als wesensverschieden erkennen lernen.

 

 

213

Zusammenhängende Upaniadtexte.

 

wie das Rohr von seiner Blattscheide. Man erkenne, dass er das Licht, das Unsterbliche ist (17).

Und Naciketas, als er diese vom Tod verkündete Wissenschaft und die gesamte Anweisung für den Yoga empfangen hatte, fand das Brahman und wurde von den Schlacken und vom Tod befreit und ebenso auch jeder andere, der die Ueberseele erkennt (18).

 

——————

 

Zur Aussprache der indischen Wörter: Sprich c wie tsch, j wie dsch, wie ng in Schlange, ñ wie mouilliertes n, wie er in hadern, v wie w, ś und wie sch (ersteres mehr nach vom, letzteres mehr nach hinten), ḍ ṇ wie t d n mit aufwärts gebogener Zungenspitze, wie schwaches h, wie auslautendes französisches n.

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Geldner, K. "Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 15. Januar 1908, Seiten 70 und 202 - 213

 

 

 

 

Anmerkung vom Autor dieser WEBSeite

Auf den Seite 206/207 heißt es (der reine Upanishadtext) in der zweite Ranke:

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...

Nicht wird jener allweise (Ātman) geboren, noch stirbt er. Nicht ist er aus etwas, noch zu etwas geworden: Ungeboren, beständig, ewig ist jener Alte. Er

wird nicht getötet, wenn der Leib getötet wird (18).

Wenn der Töter meint, dass er (den Ātman) töte, und wenn der Getötete meint, (der Ātman) werde getötet, so irren diese beiden: jener tötet nicht, und dieser wird nicht getötet¹ (19).

Kleiner als klein, grösser als gross ist der Ātman im verborgnen Winkel der Kreatur versteckt. Der Wunschlose erschaut, des Schmerzes ledig, in vollkommener Sinnenruhe diese Herrlichkeit des Ātman (20).

Sitzend wandert er in die Ferne, liegend geht er allerwärts. Wer ausser mir vermag den Gott, der zugleich Wonne und Nichtwonne ist, zubegreifen (21)?

Wer den Körperlosen in den Körpern, in den Ruhelosen den Beharrenden, den grossen allgegenwärtigen Ātman begriffen hat, der Weise leidet nicht mehr Schmerz (22).

Nicht ist jener Ātman durch Belehrung zu erfassen, nicht aus eigner Geisteskraft noch durch viele Gelehrsamkeit. Wen er sich erwählt, der kann ihn erfassen, dem offenbart sich selbst der Ātman (23).

Wer aber vom schlechten Wandel nicht lassen kann, wer der inneren Ruhe und Sammlung ermangelt oder im Herzen nicht die Ruhe findet, der kann nicht auf dem Erkenntniswege ihn erlangen (24).

Für welchen Geistlichkeit und Fürstenstand, alle beide nur ein Reisgericht sind und für den der Tod nur die Tunke dazu, wer weiss in Wahrheit, wo er ist (25)?

 

 

...

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Geldner, K., "Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 15. Januar 1908, Seiten 206/207

 

 

Vergleichsweise ähnliche Aussagen findet man in den frühen Schriften betreffs der Lehren des Buddha:

zB.:

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...

14          Viertes Capitel.  Die Blumen       

 

 

Viertes Capitel

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Die Blumen.

44.

Wer ist es, der gewinnen wird die Erde,

Die Welt des Jama* und die Welt der Götter?

Wer wird der rechten Lehre Wahrheitsworte

Einsammeln, wie geschickte Leute Blumen.

 

45.

Der Jünger ** wird der Erde Reich gewinnen,

Die Welt des Jama und die Welt der Götter;

Der Jünger wird der rechte Lehre Worte

Einsammeln, wie geschickte Leute Blumen.

——————

* D. i. die Welt der Abgeschiedenen, als deren Haupt Jama betrachtet wird.

** D.i. der Jünger, der Schüler des Buddha.

 

 

Viertes Capitel.  Die Blumen           15

 

 

46.

Wie Wellenschaum den Erdenleib betrachtend,

Ihn als ein Spiegelbild der Luft erkennend,

zerschneidet man des Māra Blumenpfeile

Und braucht des Todes Herrscher nicht zu schaun.

 

47.

Der Mann, der an der Weltlust hängt, gleicht einem Bumen Sammelnden;

Es kommt der Tod und rafft ihn weg wie Wasserfluth ein schlafend Dorf.

 

48.

Der Mann, der an der Weltlust hängt, gleicht einem Bumen Sammelnden;

Eh' seine wünsche er gestillt, verfällt er schon des Todes Macht.

 

49.

Gleich wie die Biene, Farb' und Duft der Blume gar nicht schädigend,

Den Honig nimmt und sich entfernt, so wandle in dem Dorf der Mönch.

...

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 "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder,   Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892,  Seite 14

 

>>

...

135.

Gleichwie der Hirte mit dem Stab die Kühe in die Hürde treibt,

So treibt das Alter und der Tod das Leben der Lebend'gen fort.

 

136.

Indes er schlechte Thaten that, kommt zum Bewusstsein nicht der Thor,

Dann quälen seine Thaten ihn, als wär' vom Feuer er verbrannt.

...

<<

 "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder,   Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892 ,Vers 36, Seite 12.

 

 

>>

...

36.

Den Geist, der unsichtbar und fein bald hier- bald dorthin schweift,

Ihn hüte wohl der weise Mann! Behütet schafft der Geist uns Glück.

...

<<

 "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder,   Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892 ,Vers 36, Seite 12.

 

>>

...

37.

Der weithin wandert und allein, der körperlos, verborgen ist,

Wer seinen Geist zu zügeln weiss, wird von des Todes Fessel * frei.

 

38.

Der Mann von unbeständ'gem Geist, der nicht die rechte Lehre kennt,

Dem rechter Seelenfrieden fehlt, erlangt die höchte Weisheit nicht.

...

-------------

Der Tod auch hier Mâra, cf. v. 7 und unter v. 57.

...

 

<<

 "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder,   Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892, Seite 12.

 

>>

...

39.

Der, dessen Geist den Lüsten fremd und dessen Sinn nicht aufgeregt,

Der über Gut und Böse steht, der Wachsame ist frei von Furcht.<<

...

<<

 "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder,   Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892, Seite 12

 

>>

...

40.

Wie ein Gefäß den Erdenleib betrachtend,

Wie eine Burg den eignen Geist befestigend,

Bezwing den Tod man durch der Einsicht Waffe

Und wahre seinen Sieg, das Herz nicht bindend

 

41.

Gar bald fürwahr wird dieser Leib hinsinken auf den Erdengrund,

Elend und des Bewusstseins baar, so wie ein Klotz der gar nichts werth.

 

42.

Was auch ein Feind  dem andern thut, ein Gegner seinem Widerpart, —

Der Geist, der falsch gerichtet ist, schafft ein viel grösseres Uebel noch.

...

<<

 "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder,   Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892,  Seite 13

 

 

>>

...

37. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

„Mit zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung in reichlichem Glück und Frohsinn und ist gründlich gerüstet zur Vernichtung der Beeinflussungen.⁸³) Mit welchen zwei? Ergriffenwerden bei den ergreifenden Dingen und gründliches Durchkämpfen des Ergriffenseins.) Mit diesen zwei Eigenschaften nun ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung in reichlichem Glück und Wohlsein und ist gründlich gerüstet zur Vernichtung der Beeinflussungen."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

„Bei den ergreifenden Dingen sollte der Verständige ergriffen werden, indem er als ein eifriger, kluger Jünger in Weisheit der Betrachtung obliegt. So verweilend mag der Eifrige, ruhig Lebende, Bescheidene, der Geistesberuhigung sich Hingebende die Vernichtung des Leidens erreichen."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

...

<<

"Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922, Seite 23

 

>>

 

...

35.

Buddha spricht zu dem jungen Rohitassa

 „Wo man, mein Freund, nicht geboren wird, nicht altert, nicht stirbt, kein früheres Dasein verläßt, zu keinem neuen Dasein gelangt - ein Ende der Welt,

von dem solches gilt, kann durch kein Wandern erkannt, erschaut, erreicht werden: so sage ich. Aber ich sage dir auch, Freund, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.

Und ich lehre, Freund, daß in diesem klaftergroßen Körper, der von Bewußtsein erfüllt ist, der nach Asktenweise lebt, die Welt enthalten ist und der Welt Entstehung und der Welt Aufhebung und der Weg zur Aufhebung der Welt."

„Durch kein Wandern zum Weltende

Jemals man hingelangen kann,

Doch wer nicht dringt zum Weltende,

Wird von dem Leiden nicht erlöst.

Darum der Weisheitsreiche, Weltenkund’ge

Weltend-erreichend, heil’gen Wandel übend,

Von der Welt Ende wissend, voller Frieden,

Nicht diese Welt, nicht jene Welt begehret."

" Ich sage euch, ihr Mönche, daß durch kein Wandern der Welt Ende erkannt, erschaut, erreicht werden kann. Aber ich sage euch auch, ihr Mönche, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag."

...

<<

"Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben"), Seite 137

 

>>

...

"Und der Erhabene," berichtet die Tradition, "sprach zu den fünf Jüngern" also:

"Die Körperlichkeit, ihr Jünger, ist nicht das Selbst. Wäre die Körperlichkeit das Selbst, ihr Jünger, so könnte diese Körperlichkeit nicht der Krankheit unterworfen sein, und man müßte bei der Körperlichkeit sagen können: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein. Da aber, ihr Jünger, die Körperlichkeit nicht das Selbst ist, deshalb ist die Körperlichkeit der Krankheit unterworfen, und man kann bei der Körperlichkeit nicht sagen: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein.

...

<<

"Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Seite 239.

 

>>

...

29. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Mit zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten. Mit welchen zwei? Bewachtsein der Tore der Sinne und Mäßigkeit beim Essen. Mit diesen zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei der Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten.

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Auge, Ohr und Geruch, Zunge und Körper, ebenso das Denken; ein Jünger, bei dem diese Tore hienieden wohlbewacht sind und der mäßig ist beim Essen, gezügelt in den Sinnen: der gelangt zu Glück, zu körperlichem und geistigem Glück. Ohne daß sein Körper brennt, ohne daß sein Geist brennt, lebt ein solcher glücklich, sei es bei Tage oder des Nachts."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört. "

...

<<

"Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem Urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922, Seite 19

 

 

 

 

Insbesondere vergleiche man zB.:

>>

...

Nicht wird jener allweise (Ātman) geboren, noch stirbt er. Nicht ist er aus etwas, noch zu etwas geworden: Ungeboren, beständig, ewig ist jener Alte. Er wird nicht getötet, wenn der Leib getötet wird (18).

Wenn der Töter meint, dass er (den Ātman) töte, und wenn der Getötete meint, (der Ātman) werde getötet, so irren diese beiden: jener tötet nicht, und dieser wird nicht getötet¹ (19).

Kleiner² als klein, grösser als gross ist der Ātman im verborgnen Winkel³ der Kreatur versteckt. Der Wunschlose erschaut, des Schmerzes ledig, in vollkommener Sinnenruhe diese Herrlichkeit des Ātman (20).

Sitzend wandert er in die Ferne, liegend geht er allerwärts. Wer ausser mir vermag den Gott, der zugleich Wonne und Nichtwonne ist, zubegreifen (21)?

Wer den Körperlosen in den Körpern, in den Ruhelosen den Beharrenden, den grossen allgegenwärtigen Ātman begriffen hat, der Weise leidet nicht mehr Schmerz (22).

Nicht ist jener Ātman durch Belehrung zu erfassen, nicht aus eigner Geisteskraft noch durch viele Gelehrsamkeit. Wen er sich erwählt, der kann ihn erfassen, dem offenbart sich selbst der Ātman (23).

Wer aber vom schlechten Wandel nicht lassen kann, wer der inneren Ruhe und Sammlung ermangelt oder im Herzen nicht die Ruhe findet, der kann nicht auf dem Erkenntniswege ihn erlangen (24).

Für welchen Geistlichkeit und Fürstenstand, alle beide nur ein Reisgericht sind und für den der Tod nur die Tunke dazu, wer weiss in Wahrheit, wo er ist (25)?

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Geldner, K.,"Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 1908, Seite 206/207,"Die Kaṭhopaniṣad"

 

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95. Das todlose Reich

 Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

" Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas."

" Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."

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"Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig), Seite 126

 

 

 

München, den 11.7.2023

 

 

 

 


 Literaturverzeichnis:

 

Geldner, K. "Religionsgeschichtliches Lesebuch", in Verbindung mit W. Grube (Berlin), K. Geldner (Marburg), M. Winternitz (Prag) und A. Mez (Basel), herausgegeben von A. Bertholet (Basel), Tübingen, Verlag von J.C.B Mohr (Paul Siebeck), 1908

Oldenberg, Hermann, „Die Lehre der Upanishaden und die Anfänge des Buddhismus", Hermann Oldenberg, Göttingen, Vandenhoeck & Rupprecht, 1915,

Oldenberg, Hermann, "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger

Oldenberg, Hermann, "Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben"),

Seidenstücker, Dr. Karl, "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem Urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

Seidenstücker, Dr. Karl, "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig),

Schroeder, Leopold von, "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892