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Zur Zeit in Bearbeitung, unfertig:

 


Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische; von mir ins Deutsche übersetzt:

 

Vers 1: Im "Lord" ist all dies verschleiert, erhielt all dies Verschleierung, Verschleiertheit, im Lord muß/müßte all dies seine Verschleierung erhalten haben - und zwar was auch immer sich auf Erden bewegt. Mittels solchen Verzichts, solcher Entsagung, solcher Betrachtungsweise schütze man sich selber; man sei nicht gierig, gefräßig, habsüchtig; wessen Reichtum ist es denn schon?

 

 

Prof. Paul Deussen übersetzte diesen Vers wie folgt:

 

 

>>




 1. In Gott versenke dies Weltall

Und alles, was auf Erden lebt!

Wer ihm entsagt, genießt wahrhaft;

Nach fremdem Gute giere nicht.

 

 <<

 



siehe Seite 524 in "Sechzig Upanishad's des Veda, aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel", zweite Auflage, Leipzig, F.A. Brockhaus, 1905, Seite 524

 

 

1) In den frühen Schriften betreffs Buddha's Lehren findet man zu:

>> 1. In Gott versenke dies Weltall

Und alles, was auf Erden lebt! <<

u.a.:

 

>>

 



35.

 

Buddha spricht zu dem jungen Rohitassa.

„Wo man, mein Freund, nicht geboren wird, nicht altert, nicht stirbt, kein früheres Dasein verläßt, zu keinem neuen Dasein gelangt - ein Ende der Welt,

von dem solches gilt, kann durch kein Wandern erkannt, erschaut, erreicht werden: so sage ich. Aber ich sage dir auch, Freund, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.

Und ich lehre, Freund, daß in diesem klaftergroßen

Körper, der von Bewußtsein erfüllt ist, der nach Asktenweise lebt, die Welt enthalten ist und der Welt Entstehung und der Welt Aufhebung und der Weg zur Aufhebung der Welt.“

„Durch kein Wandern zum Weltende

Jemals man hingelangen kann,

Doch wer nicht dringt zum Weltende,

Wird von dem Leiden nicht erlöst.

Darum der Weisheitsreiche, Weltenkund’ge

Weltend-erreichend, heil’gen Wandel übend,

Von der Welt Ende wissend, voller Frieden,

Nicht diese Welt, nicht jene Welt begehret.“

“ Ich sage euch, ihr Mönche, daß durch kein Wandern der Welt Ende erkannt, erschaut, erreicht werden kann. Aber ich sage euch auch, ihr Mönche, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.“

 

 

 <<

 



Seite 137 in [34] , dh in"Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus einem Nachlaß von Hermann Oldenberg ... herausgegeben"

 

oder auch:

 

>>

 

 

 

128.

 

Nicht in der Luft, nicht in des Meeres Mitte,

Noch wenn man in des Berges Höhle flüchtet, ---

 

Es findet nirgends sich ein Ort auf Erden,

Wo nicht des Todes Macht den Menschen bändigt.

 

 

<<

 

 

 

Vers 128, Seite 39 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

bzw in der Übersetzung von Hermann Oldenberg:

 

 

>>

 

 

 

Nicht im Luftreich, nicht in des Meeres Mitte, nicht wenn du in Bergesklüfte dringst, findest du auf Erden die Stätte, wo dich des Todes Macht nicht ergreifen wird.

 

<<

 

 

 

Seite 247 in "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger.

 

oder auch:

 

>>

 

 

 

170.

 

Wer auf die Welt hinunter sieht wie auf des Wassers Blasenschaum,

Wie auf ein Spiegelbild der Luft, den sieht der Fürst des Todes nicht!

 

171.

Kommt her und schauet diese Welt, so bunt, dem Königswagen gleich,

In der zu Grunde geht der Thor, an der der Weise nimmer hängt

 

 

<<

 

 

 

Vers 170/171, Seite 53 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

>>

 

 

 

174.

 

In Finsternis steckt diese Welt, nur Wen‘ge sehen klar darin.

 

Nur Wen‘ge geh’n zum Himmel wie Vögel, die dem Netz entflieh’n.

 

<<

 

 

 

Vers174, Seite 54 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

 

 

>>

 

 

 

 

3. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

 

 

Eine Eigenschaft, ihr Jünger, leget ab, ich bürge für deren Nichtwiederkehr. Welche eine Eigenschaft? Die Verblendung, ihr Jünger, die eine Eigenschaft legt ab, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr.“

 

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

 

„Die Verblendung, durch welche wahnbetört die Wesen den schlimmen Weg gehen, - diese Verblendung legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich ihrer entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück.“

 

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

 

<<

 

 

 

Siehe 2 in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

 

 

 

 

2) In den frühen Schriften betreffs Buddha's Lehren findet man zu:

>> Mittels solchen Verzichts, solcher Entsagung, solcher Betrachtungsweise schütze man sich selber<<

bzw Prof Deussen's "Wer Ihm entsagt genießt wahrhaftig":

Ad Verzicht, Entsagung:

 

>>

 

 

 

186.

 

Auch durch Ströme von Schätze wird den Wünschen nicht Befriedigung;

 

Die unverständige Begier bringt Schmerz, - dies sieht der Weise ein.

 

187.

Auch in des Himmels Freuden sucht ein Solcher seine Wonne nicht;

 

Am Schwinden jeglicher Begier freut sich, wer Buddha’s Jünger ist.

 

<<

 

 

 

Verse 186 und 187, Seite 58 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

 

>>

 

 

 

 

Fünfzehntes Capitel

-----------

197.

Auf lasset glücklich leben uns, unter Feinden von Feindschaft frei!

Unter feindlich gesinnten Menschen wollen wir wandeln feindschaftslos

 

198.

Auf, lasset glücklich leben uns, unter Kranken von Krankheit frei!

Unter lauter kranken Menchen wollen wir wandeln krankheitslos.

 

199.

Auf, lasset leben uns, unter Gierigen frei von Gier!

Unter lauter gierigen Menschen wollen wir wandeln frei von Gier.

 

 

<<

 

 

 

Verse 197, 198 und 199 von Seite 61 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

>>

 

 

 

Ach, wie leben wir so glücklich, haßlos unter Haßerfüllten!

Unter haßerfüllten Menschen weilen wir doch ohne Haß.

Ach, wie leben wir so glücklich, unter Siechen frei von Sichtum! Unter siechen Menschen weilen wir allein von Siechtum frei.

Ach, wie leben wir so glücklich, gierlos unter Giererfüllten! Unter giererfüllten Menschen weilen wir doch ohne Gier.

Ach, wie leben wir so glücklich, die wir eignes nicht besitzen!

Selig nähr'n wir uns von Freude, wie die Götter im Strahlenglanz.

 

<<

 

 

 

Siehe Seite 64 in „Geschichte der Indischen Litteratur“, Bd. II, S. 64, von Prof. Moriz Winternitz, Leipzig. C.F. Amelangs Verlag, 1913

 

 

ad "Betrachtungsweise".

 

>>

 

 

 

170.

 

Wer auf die Welt hinunter sieht wie auf des Wassers Blasenschaum,

Wie auf ein Spiegelbild der Luft, den sieht der Fürst des Todes nicht!

 

171.

Kommt her und schauet diese Welt, so bunt, dem Königswagen gleich,

In der zu Grunde geht der Thor, an der der Weise nimmer hängt

 

 

<<

 

 

 

Vers 170/171, Seite 53 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

 

 

 

3) In den frühen Schriften betreffs Buddha's Lehren findet man zu

>>man sei nicht gierig, gefräßig, habsüchtig; wessen Reichtum ist es denn schon?<<

bzw Prof. Deussen's Übersetzung:

"Nach fremdem Gute giere nicht."

u.a. Folgendes:

 

>>

 



291.

Wer für sich selbst ein Glück erstrebt, das er auf Anderer Qualen baut,

Ist mit Feindschaft Band umstrickt und kommt von der Feindschaft nicht los.

 

 <<

 



Vers 291, Seite 90 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder,   Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

oder auch:

 

 

>>

 

 

 

355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

 

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'.

 

<<

 

 

 

Vers 355, Seite 110 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

oder auch:

 

 

>>

 

 

 

...

1. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Eine Eigenschaft, 1) ihr Jünger, leget ab, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr. ³) Welche eine Eigenschaft? Die Gier, ihr Jünger, die eine Eigenschaft, legt ab, ich bürge für deren Nichtwiederkehr." ³)

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Die Gier, durch welche giererfüllt die Wesen den schlimmen Weg 4) gehen, - diese Gier legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich ihrer entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört. .

----------------

1) Eigenschaft (Charaktereigenschaft, innerer Zustand, Gemütsverfassung) = dhamma

²) Nichtwiederkehr = anāgāmitā. Dies ist jener (relativ hohe) Grad der Befreiung, wie ihn die Jünger des dritten Pfades, die Anāgāmins erreicht haben. Diese werden nach ihrem Tode in einer der höchsten Lichtwelten, in einem der "reinen Gefilde" wiedergeboren und gelangen von dort aus zum Abschluß des Laufs der Wiedergeburten, d.i. zum Nibhāna. ....

³) J. H. Morre hat in seiner englischen Übersetzun den Sinn der erstens sechs Itiv. in der gröbsten Weise mißvrstanden. ...

4) schlimmer Weg = duggati. Zu verstehen ist darunter eine Wiedergeburt in einer der vier Abgründe oder Leidenswelten: Hölle, Tierschoß, Gespensterreich, Dämonenwelt.

...

 

<<

 

 

 

siehe Seite 1 in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

oder auch:

 

>>

 

 

 

352.

 

Wer frei von Gier, von Neigung frei, die Worte der Erklärung kennt,

Die ganz Schar der Laute kennt, die ersten und die folgenden *,

Der weilt in seinem letzten Leib, heisst ein hochweiser, hoher Mann....

---------

* D. h. wer in den heiligen Texten wohlbewandert ist, sie genau kennt.

 

<<

 

 

 

Vers 352, Seite 109 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

oder auch:

 

 

>>

 

 

 

336.

 

Wer aber die gemeine Gier, die schwerbesiegbare bezwingt,

Von dem fällt aller Kummer ab wie der Tautropfen vom Lotusblatt.

 

<<

 

 

 

Vers 336, Seite 104/105 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

Betreffs "gefrässig" findet sich in den frühen Überlieferungen zu Buddha:

 

>>

 

 

 

28. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

 

„Mit zwei Eigenschaften behaftet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung unglücklich, in Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei der Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der schlimme Weg zu erwarten. Mit welchen zwei? Unbewachtsein der Tore der Sinne und Unmäßigkeit beim Essen. Mit diesen zwei Eigenschaften behaftet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung unglücklich, in Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei der Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der schlimme Weg zu erwarten.“

 

  Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

 

  „Auge, Ohr und Geruch, Zunge und Körper, ebenso das Denken: ein Jünger, bei dem diese Tore hienieden unbewacht sind und der unmäßig ist beim Essen, ungezügelt in den Sinnen: der gelangt zu Leid, körperlichem und geistigem Leid. Mit brennendem Körper, mit brennendem Geist lebt ein solch unglücklich, sei es bei Tage oder des Nachts.“

 

  Aus dies ist von dem Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

 

<<

 

 

 

Siehe 28/29 in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

 

>>

 

 

 

29. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

 

„Mit zwei Eigenschaften behaftet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, in Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei der Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten. Mit welchen zwei? Bewachtsein der Tore der Sinne und Mäßigkeit beim Essen. Mit diesen zwei Eigenschaften behaftet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei der Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten.“

 

  Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

 

  „Auge, Ohr und Geruch, Zunge und Körper, ebenso das Denken: ein Jünger, bei dem diese Tore hienieden wohlbewacht sind und der mäßig ist beim Essen, gezügelt in den Sinnen: der gelangt zu Glück, zu körperlichem und geistigem Glück. Ohne daß sein Körper brennt, ohne daß sein Geist brenn lebt ein solcher glücklich, sei es bei Tage oder des Nachts.“

 

  Aus dies ist von dem Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

 

<<

 

 

 

Siehe 29 in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

oder auch:

 

>>

 

 

 

185.

 

Nicht-Schmähen, Nicht-Beleidigen, Einschränkung, wie’s die Regel will,

ferner Mäßigkeit im Essen, einsam Sitzen und Schlafen auch,

Verharren in Contemplation, - dies der Erleuchteten Gebot.

 

<<

 

 

 

Vers 185, Seiten 57/58 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

oder auch:

 

>>

 

 

 

7.

 

Wer lebt so, wie es ihm gefällt, in seinen Sinnen nicht bezähmt,

 

Nicht Mass in seiner Speise hält, ein träger Mensch, ein Schwächling ist,

 

Den wirft zu Boden hin der Tod * wie einen morschen Baum der Wind.

 

8.

Doch wer lebt, wie's ihm gefällt, in seinen Sinnen wohl bezähmt,

Wer mäßig in der Speise ist, und fest im Glauben, voller Kraft,

Dem kann der Tod so wenig thun, wie einem Felsgebirg der Wind.

 

...

 

-----

* Mâra, der Todesgott, ist zugleich der Versucher zum Bösen, der Fürst der Finsterniss.

 

 

<<

 

 

 

Verse 7 und 8, Seiten 2/3 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

aber auch:

 

>>

 

 

 

151. Lehrsprüche.

Aus dem Dhammapada.

...

141. Nicht Nacktheit nicht gefloch’nes ‚Haar, nicht Schmutz, nicht Fasten, nicht das Ruh’n auf bloßer Erde, nicht Staubbesudelung, nicht regungsloses Sitzen vermag den Sterblichen zu läutern, wenn er das Schwanken noch nicht überwunden hat.

...

 

 

<<

 

 

 

Siehe Seite 269 in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

Ad nicht habsüchtig:

oder auch:

 

>>

 

 

 

84.

 

Nicht für sich selbst, noch auch um And'rer willen

Soll einen Sohn man, Reichthum, Herrschaft wünschen,

Erfolg nicht suchen auf unrechtem Wege,  -

Dann ist man tugendhaft, einsichtsvoll, pflichttreu.

 

 

<<

 

 

 

Vers 84 von Seite 26 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

oder auch:

 

>>

 

 

 

89.

Die, deren Denken ganz und gar in aller Einsicht wohlgeschult,

Die aller Weltlust ganz entsagt, frei von Begierden, fröhlich sind,

Strahlend, von Leidenschaften frei, - sind selig hier auf Erden schon.

 

<<

 

 

 

Vers 89 von Seite 27 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3)


Prof. Hiriyanna's Übersetzung des Verses 2 aus dem Sanskrit ins Englische; von mir übersetzt ins Deutsche:

 

2.  Hier stets Handlungen begehend, hier stets dem Tun zugewandt und auf's Tun bedacht seiend, sollte man sich wünschen, sollte man sich danach sehnen 100 Jahre lang zu leben. Solange man danach trachtet/Sie danach trachten einfach als Mensch, als bloßer Mensch zu leben, existiert kein anderer (Weg) (bei dem, wo) Handlung diesen Menschen, Sie nicht verderben, schädlich beeinflussen würde, jenem/Ihnen nicht den Spaß am Handeln verderben würde.

 

Professor Deussen's Übertragung - direkt aus dem Sanskrit - ins Deutsche:


 

 >>




2. Mag immerhin, sein Werk treibend,

Hundert Jahre man wünschen sich!

Drum steht's, wenn so du, nicht anders;

Werkbefleckung klebt dir nicht an.


 <<




Sechzig Upanishad's des Veda, aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1905, Seite 523 - 528

 

Dazu passende Verse aus den frühen Überlieferungen betreffs Buddha:

 

oder auch

 

 

 

>>

 

 

 

100.

Ob man auch tausend Reden hat, aus Worten ohne Sinn gewirkt,

Ein sinnvoll Wort ist doch mehr werth, das, wenn gehört, uns Frieden bringt.

 

<<

 

 

 

Vers 100, Seite 31 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

oder auch

 

 

 

>>

 

 

 

107.

Der Mann, der hundert Jahre lang das Feuer in dem Wald verehrt,

Und der nur einen Augenblick ehrt einen Mann von reifem Geist,

Von diesen that der Zweite mehr als der, der opfert hundert Jahr.

 

108.

Was in der Welt ein Mann, der Gutes thun will,

In einem Jahre spendet oder opfert,

Das Alles ist nicht werth den vierten Theil

Des ehrerbiet'gen Grusses vor den Edlen.

 

<<

 

 

 

Verse 107/108, Seite 33 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

Anmerkung von mir:

Es kommt hier zum Ausdruck, daß jemand der den besseren Weg nicht weiß, einfach nur so leben will, es aber so leben sollte, daß es 100 Jahr werden sollten können; dann hätte so Jemand eben auch am Ende, es nicht besser wissend, doch Einiges an Positivem getan und würde auf dem Weg zur Erlösung vorangekommen sein. Im folgendes Vers, wird dieser Weg des "immerhin so viel könne man doch - einfach so leben wollend - tun" noch etwas positiver, wertvoller dargestellt:

 

 

>>

 

 

 

109.

Wer immer ehrerbietig grüsst, den Greisen Ehre stets erweist,

Dem wachsen die vier Tugenden: Lebenskraft, Schönheit, Glück und Macht.

 

<<

 

 

 

Vers 109, Seite 33 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

Anmerkung von mir:

Selbstverständlich kommt in den frühen buddhistischen Schriften  auch zum Ausdruck, daß es zielführernde Wege gibt, die aber eben auch etwas mehr an Engagement, Bereitschaft, Verzicht fordern; zunächst bleibt's aber noch so, daß es im Bereich des für viele Menschen sicherlich noch Vorstellbaren und "Üblichen" bleibt:

 

 

>>

 

 

 

111.

Wenn Einer ein Jahrhundert lebt, ganz ohne Einsicht, unbedacht,

Da ist mehr werth ein Lebenstag von einem, welcher klug und fromm.

 

<<

 

 

 

Vers 111, Seite 34 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

oder auch

 

 

 

>>

 

 

 

113.

Wenn Einer ein Jahrhundert lebt, nicht  kennend Ursprung und Vergehn *,

Da ist mehr werth ein Lebenstag von einem, der dies Beides kennt.

----------------

* D.i. Ursprung und Vergehn aller Dinge

 

<<

 

 

 

Vers 113, Seite 34 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

oder auch:

 

 

>>

 

 

 

115.

Wenn Einer ein Jahrhundert lebt, und kennt die beste Lehre * nicht,

Da ist mehr werth ein Lebenstag von dem, der solche Lehre kennt.

--------

* D.i. die Lehre des Buddha

 

<<

 

 

 

Vers 115, Seite 35 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

Anmerkung von mir:

Der Gedanke eines Weges im Alltag, eines aus der Sicht Vieler "üblichen", "normalen" Weges, wird im Folgenden noch verstärkt und etwas weiter ausgeführt. Wenn man auf so einem "langsamen" Weg nur lange genug unterwegs wäre, würde man ja eventuell doch das Ziel noch rasch genug erreichen:

 

>>

 

 

 

118.

Doch wenn ein Mensch das Gute thut, dann thu' er es auch fort und fort

Und finde seine Freude d'ran! Des Guten Ende ist das Glück.

 

<<

 

 

 

Vers 118, Seite 36/37 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

>>

 

 

 

122.

Man unterschätz' das Gute nicht und denk': "Es wird nichts nützen mir * !"

Duch steten Wassertropfen Fall wird auch ein Wasserkrug gefüllt,

Der Weise füllt mit Gutem sich, indem er Eins zum Andern fügt.

 

<<

 

 

 

Vers 122, Seite 38 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

oder auch

 

 

>>

 

 

 

126.

Der Einen Los ist Neugeburt; zur Hölle fährt der Sünder Volk;

Zum Himmel geh'n die Edlen ein; wer völlig rein, verwehet ganz *.

...

-----------

* Menschen gewöhnlicher Art, die nichts besonders Gutes, aber auch nichts besonders Schlechtes gethan, werden in einem neuen Leibe wiedergeboren, während Sünder in die Hölle, edle Menchen in den Himmel eingehen, und nur diejenigen, welche die höchste Stufe der Heiligkeit errecht, sich ganz von den Daseinsfesseln gelöst haben, ganz und gar "verwehen", in's Nirvâṇa gelangen.

 

<<

 

 

 

Vers 123, Seite 38 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

 

>>

 

 

 

123.

Ein  Kaufmann, welcher Schätze führt, vermeidet Wege voll Gefahr,

Wer leben will, der meidet Gift, - so meide alles Böse man.

 

<<

 

 

 

Vers 123, Seite 38 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 


  

Prof. Hiriyanna's Übersetzung vom Sanskrit ins Englische:

>>3. Malignant are those worlds and enveloped in blinding darkness, into which pass, after death, whatsoever people slay the Self.<<

https://archive.org/details/isavasyopanishad00sank/page/9/mode/2up

 

Meine (Franz Rickinger's) Übersetzung von obigem Englisch-Text ins Deutsche:

Vers 3: Bösartig, feindselig, heimtückisch, hämisch, arglistig sind jene Welten und gehüllt in Blindheit, Nichtsehenkönnen verursachende Dunkelheit, in die jene Leute - welche auch immer -, die das Selbst absichtlich systematisch, nahezu rituell töten - nach dem Tod übergehen.

 

Professor Deussen's Übertragung - direkt aus dem Sanskrit - ins Deutsche:

 

 

 >>

 



3. Ja, dämonisch ist dies Weltall

Von blinder Finsternis bedeckt

Hundert Jahre man wünschen sich!

Drum steht's, wenn so du, nicht anders;

Werkbefleckung klebt dir nicht an.


 <<




Sechzig Upanishad's des Veda, aus dem Sanskrit übersetzt und mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel, zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1905, Seite 523 - 528

 

Online lesbar via die Bayerische Staatsbibliothek München; siehe https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac/hitList.do?methodToCall=pos&identifier=100_SOLR_SERVER_29945282&curPos=11#100

oder auch: "Vorreden zu Sechzig Upanishad's des Veda": https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac/hitList.do?methodToCall=pos&identifier=100_SOLR_SERVER_29945282&curPos=31#100

oder auch:

https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/524/mode/2up

(auch zu finden in www.forgottenbooks.com)

Artur Schendel's Übersetzung:


 >>




Dämonisch, ja, sind diese Welten

der Finsternis, der Selbstverblendung,

der Schauplatz dieser blinder Wesen,

die endlos ihre Seelen morden. 


 <<


 



Upanishaden

 Nachdichtungen von Artur Schendel,

1923, Eigenverlag des Verfassers


 

 


 >>




Ungöttlich, in tiefe Finsternis gehüllt sind diese Welten. In sie gehen die, die ihr Selbst vernichten, nach dem Tode ein.


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siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 




 

 


  

Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische:

   >> 4. Unmoving, one (and yet) speedier than the mind: the senses reach it never; (for) it (Self) goes before. Standing, it outstrips others that run. In virtue of it, does mâtarisvâ allot functions (severally to all).   <<

 https://archive.org/details/isavasyopanishad00sank/page/9/mode/2up

 

Vers 4. Unbeweglich, eins, (und denoch) schneller als der Geist, schneller als die gedanklichen Aktivitäten: Die Sinne erreichen es niemals; (weil) es (das Selbst) vorher geht, entschwindet, zuvor schon da ist/war. Stehenbleibend, feststehend  läßt es andere hinter sich, welche rennen. Dank dieses weist mâtarisvâ Funktionen, Aufgaben, Pflichten (allen streng, strikt) zu , weist mâtarisvâ (- eingedenk einer Verantwortung für alle und allen gegenüber - Individuen als Individuen) gewisse Aufgaben, Arbeitsweisen, Art und Weisen zu, haben (Individuen als Individuen) aufgrund von, gemäß mâtarisvâ ihre eigene, spezielle Art und ihre eigene Weisen, Eigenheiten, Besonderheiten, Vorlieben, Fähigkeiten, Aufgaben, Berufe, Arbeitsweisen, Tätigkeiten.

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

      

>>  
      

4. Eins, --- ohne Regung und doch schnell wie Denken, ---

Hinfahrend, nicht von Göttern einzuholen, ---

Stillstehend überholt es alle Läufer, ----

Ihm wob schon die Urwasser ein der Windgott.

 
       <<  
    

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

 

Siehe zB auch:

 https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/524/mode/2up 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Eins, regungslos und schneller als Gedanken,

Im Fluge selbst die Götter überflügelnd,

im Stillstand alle Zeiten überholend,

ist Atman Träger aller Elemente.

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 49

 

 

Leopold von Schroeder's Übersetzung:

 

>>

 
   

Unbeweglich ist das Eine, (und doch) schneller als der Gedanke, eilt voran, nicht erreichen es die Götter; obschon es steht, überholt es doch die Andern, welche laufen; in dies setzt Mâtariçvan die Gewässer (4)

 

<<

 
   

von den Seiten 234 und 235 im Buch:

Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel, 1887

 

 


 >>




Das Eine ist regungslos und doch schneller als der Geist. Die Götter selbst holten es, wenn es voraus eilte, nicht ein. Obwohl es steht, überholt es alle Laufenden. Gott Mātariśvan legt in ihn das Werk.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 





Mein Übersetzung ins Deutsche anhand von Professor Hiriyanna's Übersetzung ins Englische:

5. Es bewegt sich: und es bewegt sich nicht: Es ist weit weg und es ist nah. Es ist in all Diesem; es ist außerhalb all Diesem.

 

Überlieferte Aussagen Buddha's zu dieser Thematik:

 

    >>   
      
     <<  
     Tabellenfeld43

 

Seite 335 bis einschließlich Seite 338, in "Pâli-Buddhimsmus in Übersetzungen" von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923:

 

>>

181. Acht Gleichnisse vom goßen Meer

Udāna V; Cullavagga IX, 1,4.

 

1. Gleich wie, ihr Mönche, das große Meer allmählich tiefer wird, allmählich abfällt, allmählich sich aushöhlt und kein jäher Abfall vorhanden ist, ebenso auch, ihr Mönche, ist in dieser Lehre und Disziplin die Schulung eine allmähliche, ist die Betätigung eine allmähliche, ist das Fortschreiten auf dem Pfade ein allmähliches, und es gibt kein plötzliches Vordringen zur vollen Erkenntnis. Daß nun, ihr Mönche, in dieser Lehre und Disziplin die Schulung eine allmähliche, das Fortschreiten auf dem Pfade ein allmähliches ist und es kein plötzliches Vordringen zur vollen Erkenntnis gibt, dies, ihr Mönchem, ist in dieser Lehre und die Disziplin die erste außerordentliche, wunderbare Eigenschaft, durch deren immer erneuten Anblick die Mönche an dieser Lehre und Disziplin ein Wohlgefallen haben.

2. Gleichwie, ihr Mönche, das große Meer, seiner Natur nach feststehend, nicht über das Ufer tritt, ebenso auch, ihr Mönche, übertreten meine Jünger Zeit ihres Lebens nicht die von mir verkündete Satzung. Daß nun, ihr Mönche, meine Jünger Zeit ihres Lebens die von mir verkündete Satzung nicht übertreten, dies ihr Mönche, ist in dieser Lehre und Disziplin die zweite außerordentliche, wunderbare Eigenschaft, durch deren immer erneuten Anblick die Mönche an dieser Lehre und Disziplin ein Wohlgefallen haben.

3. Gleichwie, ihr Mönche, das große Meer mit einem toten Körper keine Gemeinschaft hat, sondern es jeden toten Körper,der im großen Meere vorhanden ist, schnell ans Ufer treibt und ihn aufs trockene Land wirft,ebenso auch, ihr Mönche, hat die Gemeinde keine Gemeinschaft mit einer zuchtlosen, dem Bösen ergebenen Person von unreinem, scheuem Benehmen, die ein heimlicher Sünder ist, kein Asket, obwohl sie die Asktenengelübde auf sich genommen hat, unkeusch lebend, obwohl sie die Gelübde des reinen Wandels abgelegt hat, innerlich faul, lüstern, im Charakter ein Auswurf, - stößt sie vielmehr, nachdem eine Versammlung stattgefunden hat, schnell ab. Und sollte sie auch inmitten der Mönchsgemeinde sitzen, so ist sie doch von der Gemeinde weit entfernt und die Gemeinde von ihr. Daß nun, ihr Mönche, mit einer zuchtlosen, dem Bösen ergebenen Person von unreinem, scheuem Benehmen, die ein  heimlicher Sünder ist, kein Asket, obwohl sie die Asktenengelübde auf sich genommen hat, unkeusch lebend, obwohl sie die Gelübde des reinen Wandels abgelegt hat, innerlich faul, lüstern, im Charakter ein Auswurf, - die Gemeinde mit dieser keine Gemeinschaft hat, sie vielmehr, nachdem eine Versammlung stattgefunden hat, schnell abstößt; und sollte jene auch inmitten der Mönchsgemeinde sitzen, sie doch von der Gemeinde weit entfernt ist und die Gemeinde von ihr. - dies, ihr Mönche, ist in dieser Lehre und Disziplin die dritte außerordentliche, wunderbare Eigenschaft, durch deren immer erneuten Anblick die Mönche an dieser Lehre und Disziplin ein Wohlgefallen haben.

4. Gleichwie, ihr Mönche, all die großen Ströme, nämlich Gangā; Yamunā, Aciravati, Sarabhū, Mahī, sobald sie das große Meer erreicht haben, ihre früheren Namen und Stammlinien verlieren und nur noch als das große Meer zählen, ebenso auch, ihr Mönche, verlieren die vier Kasten: Adelige, Brahmanen, Vessas und Suddas, sobald sie in der vom Vollendeten kundgetanen Lehre und Disziplin vom Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen sind, ihre früheren Namen und Stammlinien und zählen nur noch als die Asketen des Sakya-Sohnes. Daß nun, ihr Mönche, die vier Kasten: Adelige, Brahmanen, Vessas und Suddas, sobald sie in der vom Vollendeten kundgetanen Lehre und Disziplin vom Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen sind, ihre früheren Namen und Stammlinien verlieren und nur noch als die Asketen des Sakya-Sohnes zählen, dies, ihr Mönche ist in dieser Lehre und Disziplin die vierte außerordentliche, wunderbare Eigenschaft, durch deren immer erneuten Anblick die Mönche an dieser Lehre und Disziplin ein Wohlgefallen haben.

5. Gleichwie, ihr Mönche, alle Flüsse in der Welt ins große Meer eintreten und alle Wasser aus dem Luftraum sich darein ergießen und dadurch weder eine Verminderung noch ein Vollerwerden des großen Meeres wahrzunehmen ist, ebenso auch, ihr Mönche, ist, wenn auch viele Mönche in dem vom Beilegungen freien Nibbāna-Bereich verlöschen, dadurch weder eine Verminderung noch ein Vollerwerden des Nibbāna-Bereich wahrzunehmen. Daß nun, ihr Mönche, wenn auch viele Mönche in dem vom Beilegungen freien Nibbāna-Bereich verlöschen, dadurch weder eine Verminderung noch ein Vollerwerden des Nibbāna-Bereich wahrzunehmen ist, dies, ihr Mönche, ist in dieser Lehre und Disziplin die fünfte außerordentliche, wunderbare Eigenschaft, durch deren immer erneuten Anblick die Mönche an dieser Lehre und Disziplin ein Wohlgefallen haben.

6. Gleichwie, ihr Mönche, das große Meer (nur) einen Geschmack, den Geschmack des Salzes, ebenso ach, ihr Mönche, hat diese Lehre und Disziplin (nur) einen Geschmack, den Geschmack der Erlösung. Daß nun, ihr Mönche, diese Lehre und Disziplin (nur) einen Geschmack, den Geschmack der Erlösung, dies, ihr Mönche, ist in dieser Lehre und Disziplin die sechste außerordentliche, wunderbare Eigenschaft, durch deren immer erneuten Anblick die Mönche an dieser Lehre und Disziplin ein Wohlgefallen haben.

7. Gleichwie, ihr Mönche, das große Meer viele Kleinodien, mancherlei Kleinodien hat, wie es dort die folgenden Kleinodien gibt: Perle, Edelstein, Beryll, Muschel, Stein, Koralle, Silber, Gold, Rubin, Katzenauge, ebenso auch, ihr Jünger, hat diese Lehre und Disziplin viele Kleinodien, mancherlei Kleinodien und es gibt dort die folgende Kleinodien: die vier Grundlagen magischer Kraft, die fünf inneren Fähigkeiten, die (fünf) geistigen Kräfte, die seiben Erleuchtungs-Merkmale, den hohen achtteiligen Weg. Daß nun, ihr Mönche, diese Lehre und Disziplin viele Kleinodien, mancherlei Kleinodien hat und es dort die folgenden Kleinodien gibt: die vier Grundlagen des (rechten) Gedenkens, die vier großen Übungen, die vier Grundlagen des (rechten) Gedenkens, die vier großen Übungen, die vier Grundlagen magischer Kraft, die fünf (inneren) Fähigkeiten, die fünf (geistigen) Kräfte, die sieben Erleuchtungsmerkmale, den hohen achtteiligen Weg, - dies, ihr Mönche, ist in dieser Lehre und Disziplin die siebente außerordentliche, wunderbare Eigenschaft, durch deren immer erneuten Anblick die Mönche an dieser Lehre und Disziplin ein Wohlgefallen haben.

8. Gleichwie, ihr Mönche, das große Meer die Heimstätte großer Wesen ist, wie es dort die folgenden Wesen gibt: Timi, Timingala, Asuras, Nāgas, Gandhabbas, und wie im großen Meeree sogar einhundert Meilen große Lebewesen, sogar zweihundert, dreihundert, vierhundert, sogar fünfhundert Meilen große Lebewesen sind, ebenso auch ihr Mönche, ist diese Lehre und Disziplin die Heimstätte großer Wesen; es gibt  da die folgenden Wesen: den in den Strom Eingetretenen und den zur Verwirklichung der Frucht des Stromeintritts Vorgeschrittenen, den einmal Wiederkehrenden und den zur Verwirklichung der Frucht der Einmalwiederkehr Vorgeschrittenen, den nicht Wiederkehrenden und den zur Verwirklichung   der Frucht der Nichtwiederkehrenden Vorgeschrittenen, den Heiligen und den zur Verwirklichung der Frucht der Heiligkeit Vorgeschrittenen. Daß nun, ihr Mönche, diese Lehre und Disziplin die Heimstätte großer Wesen ist und es da die folgenden Wesen gibt: den in den Strom Eingetretenen und den zur Verwirklichung der Frucht des Stromeintritts Vorgeschrittenen, den einmal Wiederkehrenden und den zur Verwirklichung der Frucht der Einmalwiederkehr Vorgeschrittenen, den nicht Wiederkehrenden und den zur Verwirklichung   der Frucht der Nichtwiederkehrenden Vorgeschrittenen, den Heiligen und den zur Verwirklichung der Frucht der Heiligkeit Vorgeschrittenen, - dies, ihr Mönche ist in dieser Lehre und Disziplin die achte außerordentliche, wunderbare Eigenschaft, durch deren immer erneuten Anblick die Mönche an dieser Lehre und Disziplin ein Wohlgefallen haben.

 

Dies also, ihr Mönche, sind in dieser Lehre und Disziplin die acht außerordentlichen, wunderbaren Eigenschaften, durch deren immer erneuten Anblick die Mönche an dieser Lehre und Disziplin ein Wohlgefallen haben.

---------

<<

Seite 335 bis einschließlich Seite 338, in "Pâli-Buddhimsmus in Übersetzungen" von Dr. Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 1923:

 

 

Professor Paul Deussen's Übertragung aus dem Sanskrit ins Deutsche:

 

>>

 
   

5. Rastend ist es und doch rastlos,

ferne ist es und doch so nah!

In allem ist es inwendig,

Und doch außerhalb allem da.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.




 

Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische:

>> 6. And he who sees all beings in himself and himself in all beings has no aversion thence. <<

https://archive.org/details/isavasyopanishad00sank/page/13/mode/2up


 

6. Und wer alle Wesen in sich sieht und sich in allen Wesen hat daher, aufgrund dieser Tatsache keine Abneigung, keine Unlust, keinen Widerwillen.         

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

6. Doch wer die Wesen hier alle

Wiedererkennt im eignen Selbst

Und sich in allem, was lebet,

Der ängstigt sich vor keinem mehr.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905.

Siehe zB auch:

https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/524/mode/2up/search/524

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Allein wer hier in seinem Atman

sieht alle Wesen rings enthalten

und sich erkennt in allen Wesen,

der hat den Frieden, der ist selig.

 

<<

 
   

 

 

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 50


 

Leopold von Schroeder's Übersetzung dieses Verses:

 

>>

 
   

Wenn man alle Wesen in sich sieht ³ und sich selbst in allen Wesen, da giebt es keine Ungewissheit. (6)

----------------

³ Ssk. âtmann eva.

 

<<

 
   

 

 



von den Seiten 234 und 235 im Buch:

Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel,1887



 >>




Wer im Selbst alle Wesen wahrnimmt und sein Selbst in allen Wesen, hegt keinen Zweifel mehr¹⁶⁵


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 




 


Meine Übersetzung ins Deutsche anhand von Professor Hiriyanna's Übersetzung ins Englische:

7. Wenn doch, sobald für eine wissende Person - die sich angeschickt hatte die Einheit, das Einssein zu entdecken - alle Wesen sich als das ureigenste Selbst entpuppten, das diese Person selber (auch) ist, welche Täuschung sowie Sorgen können so eine (Person) dann noch erreichen?

 

Aus den frühen Überlieferungen betreffs Buddha findet man dazu zB.:

 

>>...

3. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

“Eine Eigenschaft, ihr Jünger, leget ab, ich bürge für deren Nichtwiederkehr. Welche eine Eigenschaft? Die Verblendung, ihr Jünger, die eine Eigenschaft legt ab, ich bürge euch für die Nichtwiederkehr.“

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

„Die Verblendung, durch welche wahnbetört die Wesen den schlimmen Weg gehen, - diese Verblendung legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich ihrer entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück.“

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

... <<

siehe Seite 2 in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

Übersetzung von Prof. Paul Deussen:

 

>>

 

 

 

7. Wo zu den Wesen hier allen

Das Selbst war des Erkennenden, ---

Wo wäre Wahn, und wo Kummer

Für ihn, der so die Einheit schaut?

 

<<

 

 

 

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 525.

 

 

 


Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche

8. Es (Das Selbst) ist alles durchdringend, strahlend-hell (seltsam klar), unkörperlich (ungreifbar, ohne Körper und dennoch wirklich), makellos und homogen (Eines ohne ein Zweites, ohne Spalte und Risse sowie ohne Notwendigkeit des Versorgtwerdens per Adern, Leitungen usw), rein, unberührt von Sünde; ein Sehendes und Seherinzwi, all-wissend, wie übereinandergeschichtet, selbst-erzeugt. (Es ist jenes, welches) den ewigen Schöpfer (egal welchen Geschlechts) seine (diversen) Aufgaben, "Pflichten" sowohl ordnungsgemäß-richtig-schicklich als auch zeitgemäß-pünktlich-rechtzeitig zugewiesen bzw bewilligt hat.

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

8. Er streckt sich ringshin, körperlos und sehnenlos,

Rein, lauter, unverwundbar, frei vom Übel.

Vorausschauend, durch sich selbst nur, allumfassend,

Hat jedem nach der Art die Zwecke er für ew'ge Zeiten vorgezeichnet.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 526.

Siehe zB auch: https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#548



Artur Schendel's Nachdichtung:

 

>>

 
   

Er füllt amorph und licht die Räume,

rein, frei vom Leide und vom Übel, 

in höchster Weisheit allumfassend,

Gesetz und Ziel für ewige Zeiten

 

 

<<

 
   

"Upanishaden",

 Nachdichtungen von Artur Schendel,

1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 50

 

Leopold von Schroeder's Übersetzung dieses Verses::

 

>>

 
   

Er verbreitet sich überallhin, strahlend, körperlos, wundenlos, ohne Sehnen, ⁴ rein, frei von Fehlern, der Weise, der Seher, der Umfassende, durch sich selbst Seiende; in rechter Art hat er die Dinge geordnet seit ewigen Jahren. (8)

--------------

⁴ D. h. Bänder

 

<<

 
   

von den Seiten 234 und 235 im Buch: Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel, 1887


 >>




Er verließ¹⁶⁷ das Lichte, Körperlose, Unverwundbare, Sehnenlose, Reine, vom Übel nicht Erfüllte und hat als ein weiser Seher¹⁶⁸ umfassend, durch sich bestehend je nach ihrer Art für ewige Zeiten die Dinge erschaffen.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 



Sri Aurobindo's Übersetzung - von mir übersetzt - ins Deutsche:

8. Er ist es, welcher nach auswärts, woanders hinging -- Jenes welches strahlend, körperlos ist, ohne dem Makel der Unvollkommenheit, ohne Lebensnerv, rein nicht durchschnitten oder auch durchstochen von Üblem, Bösem. Der Seher, der Denker, der Eine, welcher zu dem wird, was überall ist, der aus dem Selbst existierende ordnete in vollkommener Art und Weise dauerhaft sowie fortdauernd Gegenstände sowie Gegenüberseiendes gemäß deren Natur aus Immerwährendheit, Nichtendlichkeit heraus.

------------------

⁸ In der Vedischen Gedankenwelt gibt es eine klare Unterschiedenheit von kavi, dem Seher, und manīī, dem Denker. Das Ersterwähnte weist auf göttliches supra-intellektuelles Wissen hin, welches durch unmittelbares Sehen (vgl. etwa "Zen und die Kunst des Bogenschießens"; auch Walter Ruben, der mehr oder weniger überzeugter Darsteller des dialektischen  Materialismus war, räumt die "Treffsicherheit" - jener buddhistischen Mönche in seinem Buch "Geschichte der Indischen Philosophie", 1954, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, Seite 156 ein. Analog läßt es sich eben nicht auschließen bzw sich dann denken, daß es möglich sein sollte statt den Pfeil treffsicher ins Ziel zu bringen, einfach makellose, wahre Erkenntnis durch solche "meditativen Zustände", die Walter Ruben als "Trance-Zustände" bezeichnet, zu erlangen.)  ohne hinzusehen! -  und Erleuchtung die Wirklichkeit, die Prinzipien und Formen der Dinge in ihrn wahren Beziehungen sieht; das Zuletztgenannte  bezeichnet die arbeitenden geistigen Aktivitäten, welche ausgehend von geteiltem Bewußtsein durch die Möglichkeiten der Dinge abwärtsgerichtet zur tatsächlichen Manifestation in Form hinarbeitet und aufwärts zu deren Wirklichkeit im selbst-existenten Brahman strebt.

Soweit Aurobindos's Übersetzung und Anmerkung dazu.

(betreffs des Englischen Orginaltextes siehe etwa: https://www.sriaurobindoashram.org/sriaurobindo/downloadpdf.php?id=32)

 

In den frühen Schriften betreffs Buddha's Lehren findet man dazu:

>>

95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

“ Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens.“

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas.“

“ Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens.“

Seite 126 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig)

 

 

1) In den frühen Schriften betreffs Buddha's Lehren findet man zu:

 "8. Er streckt sich ringshin, körperlos und sehnenlos,"

u.a. Folgendes:

 

>>"Und der Erhabene," berichtet die Tradition, "sprach zu den fünf Jüngern" also:

"Die Körperlichkeit, ihr Jünger, ist nicht das Selbst. Wäre die Körperlichkeit das Selbst, ihr Jünger, so könnte diese Körperlichkeit nicht der Krankheit unterworfen sein, und man müßte bei der Körperlichkeit sagen können: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein. Da aber, ihr Jünger, die Körperlichkeit nicht das Selbst ist, deshalb ist die Körperlichkeit der Krankheit unterworfen, und man kann bei der Körperlichkeit nicht sagen: so soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein. <<

Seite 239 in [33], dh in "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger.

 

>>

23. Die Anattā-Predigt.

Mahāvagga I,6,38-46

Und der Erhabene richtete das Wort an die Schar der fünf Mönche:

  Der Körper, ihr Mönche, ist nicht das Ich; wäre nämlich, ihr Mönchen, der Körper das Ich, so würde er nicht der Krankheit unterworfen sein, und man könnte vom Körper sagen: "Mein Körper soll so und so sein;  mein Körper soll nicht so und so sein." Da aber, ihr Mönche, dr Körper icht das Ich ist, so ist er der Krankheit unterworfen und man kann vom Körper nicht sagen: "Mein Körper soll so und so sein; mein Körper soll nicht so und so sein."

Die Empfindung, ihr Mönche, ist nicht das ich;....

Die Wahrnehmung, ihr Mönche ist nicht das ich; ...

Die Gemütsregugen, ihr Mönche, sind nicht das Ich ....

Das Bewußtsein, ihr Mönchen, ist nicht das Ich, so würde es nicht der Krankheit unterworfen sein, und man könnte...<<

Seite 22,23 in Pāli-Budhismus, Dr. Karl Seidenstücker, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 4. bs 8. Tausend, 1923

 

>>"Was meinst du Freund Yamaka, körperlos, empfindungslos, vorstellungslos, gestaltungslos und erkenntnislos: ist das der Vollendete? Siehst du es also an?"

"Das tue ich nicht, Freund."

"So ist also, Freund Yamaka, schon hier in der sichtbaren Welt der Vollendete für dich nicht in Wahrheit und Wesenhaftigkeit zu erfassen ²) ..."

Seite 324 in: "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolge

 

 

>>

101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

...

Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

 <<

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

 

2) In den frühen Schriften betreffs Buddha's Lehren findet man zu:

"Rein, lauter, unverwundbar, frei vom Übel."

u.a. Folgendes:

 

>>

94. Das Ungeborene

Itivuttaka 43.

... Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

" Das Geborene, Gewordene, Entstandene,

Geschaffene, Gestaltete, Unbeständige,

Das mit Alter und Tod Behaftetete,

Das Nest des Siechtums, das Gebrechliche,

Aus dem Strom der Nahrung Entsprungene:

Es reicht nicht hin, um daran Wohlgefallen zu finden.

Der Ausweg aus ihm ist der Friede,

Das den Sinnen Unzugängliche, Beständige,

Die ungeborene, unentstandende Stätte,

Frei von Kummer und Leidenschaft,

Die Aufhebung der Leidenserscheinungen,

Das Zur-Ruhe-Kommen der Prozesse.

   Auch dies ist von dem Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

<<

siehe: Seite 125 in [60], dh in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen", Dr. Karl Seidenstücker, Oscar Schloss Verlag, München-Neubiberg, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, 1923

 

 

 

>>Dessen Sinn wie ein Felsen fest steht und nicht wankt,

Frei von Lust bei allem, was immer Lust erregt,
Wer nicht zürnt, was auch immer Zorn erregen mag, -
Dem, der solchen Sinns, kann Leid nie widerfahren.<<


Siehe: Seite 67 in [24], dh Prof. Moriz Winternitz, Geschichte der Indischen Litteratur, Bd. II, S. 64, Leipzig. C.F. Amelangs Verlag, 1913

 

>> Ach, wie leben wir so glücklich, haßlos unter Haßerfüllten!

Unter haßerfüllten Menschen weilen wir doch ohne Haß.

Ach, wie leben wir so glücklich, unter Siechen frei von Sichtum! Unter siechen Menschen weilen wir allein von Siechtum frei.

Ach, wie leben wir so glücklich, gierlos unter Giererfüllten! Unter giererfüllten Menschen weilen wir doch ohne Gier.

Ach, wie leben wir so glücklich, die wir eignes nicht besitzen!

Selig nähr'n wir uns von Freude, wie die Götter im Strahlenglanz. <<

Siehe: Seite 64 in [24], dh Prof. Moriz Winternitz, Geschichte der Indischen Litteratur, Bd. II, S. 64, Leipzig. C.F. Amelangs Verlag, 1913

 

>> ... 29. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Mit zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten. Mit welchen zwei? Bewachtsein der Tore der Sinne und Mäßigkeit beim Essen. Mit diesen zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung glücklich, ohne Plage, Verzweiflung und Schmerzen, und bei der Auflösung des Körpers, jenseits des Todes, ist für ihn der gute Weg zu erwarten.

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Auge, Ohr und Geruch, Zunge und Körper, ebenso das Denken; ein Jünger, bei dem diese Tore hienieden wohlbewacht sind und der mäßig ist beim Essen, gezügelt in den Sinnen: der gelangt zu Glück, zu körperlichem und geistigem Glück. Ohne daß sein Körper brennt, ohne daß sein Geist brennt, lebt ein solcher glücklich, sei es bei Tage oder des Nachts."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört. ...<<"

Siehe Seite 19 in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem Urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

>>

35.

Buddha spricht zu dem jungen Rohitassa.

„Wo man, mein Freund, nicht geboren wird, nicht altert, nicht stirbt, kein früheres Dasein verläßt, zu keinem neuen Dasein gelangt - ein Ende der Welt,

von dem solches gilt, kann durch kein Wandern erkannt, erschaut, erreicht werden: so sage ich. Aber ich sage dir auch, Freund, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.

Und ich lehre, Freund, daß in diesem klaftergroßen

Körper, der von Bewußtsein erfüllt ist, der nach Asktenweise lebt, die Welt enthalten ist und der Welt Entstehung und der Welt Aufhebung und der Weg zur Aufhebung der Welt.“

„Durch kein Wandern zum Weltende

Jemals man hingelangen kann,

Doch wer nicht dringt zum Weltende,

Wird von dem Leiden nicht erlöst.

Darum der Weisheitsreiche, Weltenkund’ge

Weltend-erreichend, heil’gen Wandel übend,

Von der Welt Ende wissend, voller Frieden,

Nicht diese Welt, nicht jene Welt begehret.“

“ Ich sage euch, ihr Mönche, daß durch kein Wandern der Welt Ende erkannt, erschaut, erreicht werden kann. Aber ich sage euch auch, ihr Mönche, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.“

...<<

Seite 137 in "Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben")

 

>> Der weithin wandert und allein, der körperlos, verborgen ist,

Wer seinen Geist zu zügeln weiss, wird von des Todes Fessel * frei....

-------------

Der Tod auch hier Mâra, cf. v. 7 und unter v. 57. <<

Vers 37, Seite 12 aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

Vierzehntes Capitel

 

Der Buddha

179.

 

Er, dessen Sieg nie kann besieget werden,

Den Niemand in der Welt besiegen könnte,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen? <<

von Seite 56 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

180.

Der nicht die Schlingen, nicht das Gift der Gier

Mehr kennt, die irgend ihn verführen könnten,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen?

<<

von Seite 56 aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>> ... 10. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Wenn man, ihr Jünger, den Haß nicht erkennt und genau versteht, und der Geist daher ihm nicht entsagt, sich seiner nicht entäußert, so ist man unfähig zur Leidensvernichtung. Erkennt und versteht man hingegen, ihr Jünger, den Haß genau, und entsagt ihm daher der Geist und entäußert sich seiner, so ist man fähig zur Leidensvernichtung."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Der Haß, durch welchen haßergrimmt die Wesen den schlimmen Weg gehen, -- diesen Haß legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich seiner entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt worden, so habe ich es gehört."

... <<

Seite 5 in [59], dh "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

>>Wer aber die gemeine Gier, die schwerbesiegbare bezwingt,

Von dem fällt aller Kummer ab wie der Tautropfen vom Lotusblatt.<<

Vers 336, Seite 104/105 in  "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>> Wen sie bezwingt die wilde Gier, die Sinnenlust,

Des Sorge wächst, wie wildes Unkraut jäh emporschießt.

Wer sie bezwingt. die wilde Gier, die schwer besiegbar,

Des Sorge schwindet wie vom Lotusblatt der Tropfen.<<

Vers 335 und 336 des Dhammapada; auf Seite 64 in Prof. Moriz Winternitz, Geschichte der Indischen Litteratur, Bd. II, S. 64, Leipzig. C.F. Amelangs Verlag, 1913

 

3) In den frühen Schriften betreffs Buddha's Lehren findet man zu:

"Vorausschauend, durch sich selbst nur, allumfassend,"

u.a. Folgendes:

 

>>

49. Die Hemmung des Nicht-Wissens

Itivuttaka 14.

 

Gesagt wurde dies von dem Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Nicht sehe ich, ihr Mönche, auch nur eine Hemmung, durch welche gehemmt die Geschöpfe für so lange Zeit den Lauf der Geburten durcheilend wandern, wie, ihr Mönche, diese Hemmung des Nichtwissens: Durch die Hemmung des Nichtwissens gehemmt, ihr Mönche, wandern, den Lauf der Geburten durcheilend, die Geschöpfe für lange Zeit."

Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

Es gibt keine andre Eigenschaft,

durch die gehemmt die Geschöpfe

Tag und Nacht den Weltenlauf gehen,

Wie wenn sie durch Wahn gefesselt sind.

Die da des Wahns sich entäußert

Und die dichte Finsternis durchbrochen haben,

Die gehen den Weltenlauf nicht weiter:

Ihre Ursache findet sich nicht mehr."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

>>

siehe Seite 61 in [60], dh "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

>>

Vierzehntes Capitel

 

Der Buddha

179.

 

Er, dessen Sieg nie kann besieget werden,

Den Niemand in der Welt besiegen könnte,

Den Buddha, der im Grenzenlosen wandelt,

Auf welche Weise wollt ihr ihn verführen? <<

von Seite 56 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'. <<

Vers 355 von Seite 110 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

358.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei. <<

Vers 358, Seite 110 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

359.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch. <<

Vers 359, Seite 111 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

277.

"Alles Gewordene muss vergeh'n", - wer dies erkennt und deutlich sieht,

Den ekelt vor des Daseins Leid; dies ist der Weg zur Läuterung."

>>

278.

"Alles Gewordene ist voll Leid", - wer dies erkennt und deutlich sieht,

Den ekelt vor des Daseins Leid; dies ist der Weg zur Läuterung.- <<

Seite 86/87 in  "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

>>

279.

"Abhängig jeder Zustand ist", - wer das erkennt und deutlich sieht,

Den ekelt vor des Daseins Leid; des ist der Weg zur Läuterung.<<

siehe Seite 87 aus  "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 >>...

siebentes Capitel

-----------

Der Heilige

90.

 

Wer schon am Ziel, wer kummerlos, wer ganz und gar erlöset ist,

Von allen Fesseln frei gemacht, - für diesen giebt es keinen Schmerz.

...

93.

In wem die Leidenschaft zerstört, wer gar nicht hängt an dem Genuss,

Wer ganz in der Erlösung lebt, die völlig frei und unbeschränkt,

Wie in der Luft der Vögel Pfad ist’ s schwer zu folgen seiner Spur.

 

94.

Ihn, dessen Sinnen ganz zur Ruh gekommen,

Wie Rosse, die der Lenker gut gebändigt,
Wer Leidenschaft und Hochmuth aufgegeben,

Die Götter selbst beneiden einen Solchen.

 

95.

Er gleicht der Erde, welche nichts erreget,

Ist treu-verlässlich wie der Stein der Schwelle,

Ist wie ein See, aus dem der Schlamm verschwunden,

Und ist befreit vom Kreislauf der Geburten.

 

96.

Beruhigt ganz in dem der Sinn, beruhigt sind ihm Wort und That,

Der durch Erkenntnis ganz erlöst und so zur Ruh‘ gekommen ist.

 

97.

Wer mit dem Ew’gen ist vertraut, von allen Banden sich befreit,

Begier, Versuchung von sich stiess, das ist fürwahr der beste Mann. ...

<<

siehe Seite 30 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

4) In den frühen Schriften betreffs Buddha's Lehren findet man zu:

"Hat jedem nach der Art die Zwecke er für ew'ge Zeiten vorgezeichnet."

u.a. Folgendes:

>> ...

37. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

„Mit zwei Eigenschaften ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung in reichlichem Glück und Frohsinn und ist gründlich gerüstet zur Vernichtung der Beeinflussungen.83) Mit welchen zwei? Ergriffenwerden bei den ergreifenden Dingen und gründliches Durchkämpfen des Ergriffenseins. 84) Mit diesen zwei Eigenschaften nun ausgestattet, ihr Jünger, lebt ein Jünger schon in der gegenwärtigen Erscheinung in reichlichem Glück und Wohlsein und ist gründlich gerüstet zur Vernichtung der Beeinflussungen.“

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

„Bei den ergreifenden Dingen sollte der Verständige ergriffen werden, indem er als ein eifriger, kluger Jünger in Weisheit der Betrachtung obliegt. So verweilend mag der Eifrige, ruhig Lebende, Bescheidene, der Geistesberuhigung sich Hingebende die Vernichtung des Leidens erreichen.“

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

... <<

aus siehe Seite 23 in

"Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem Urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

>>Den Geist, der unsichtbar und fein bald hier- bald dorthin schweift,

Ihn hüte wohl der weise Mann! Behütet schafft der Geist uns Glück.<<

Vers 36, Seite 12 aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>> Der weithin wandert und allein, der körperlos, verborgen ist,

Wer seinen Geist zu zügeln weiss, wird von des Todes Fessel * frei....

-------------

Der Tod auch hier Mâra, cf. v. 7 und unter v. 57. <<

Vers 37, Seite 12, aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

>> 

100. Wo hört Name und Form restlos auf?

Saṁy, I,3,7.

>> Von wo verschwinden die Ströme, wo dreht sich nicht der Krei? Wo hört Name-und-Form restlos auf?

   Wo Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden findet, von dort verschwinden die Ströme, dort dreht sich nicht der Kreis, dort hört Name-und-Form restlos auf.

<<

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

>>

101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

...

Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

 <<

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

>>

 354.

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget. <<

Vers 354, Seiten 109/110 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

>>

158.

Sein eig'nes Selbst befest'ge man zuerst in dem, was gut und recht,

Dann lehre man den Andern erst! So schützt der Weise sich vor Leid. <<

Seite 49 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>> ... 10. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Wenn man, ihr Jünger, den Haß nicht erkennt und genau versteht, und der Geist daher ihm nicht entsagt, sich seiner nicht entäußert, so ist man unfähig zur Leidensvernichtung. Erkennt und versteht man hingegen, ihr Jünger, den Haß genau, und entsagt ihm daher der Geist und entäußert sich seiner, so ist man fähig zur Leidensvernichtung."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

"Der Haß, durch welchen haßergrimmt die Wesen den schlimmen Weg gehen, -- diesen Haß legen völlig erkennend die Einsichtigen ab; nachdem sie sich seiner entäußert haben, kehren sie niemals wieder in diese Welt zurück."

Auch dies ist vom Erhabenen, gesagt worden, so habe ich es gehört."

... <<

Seite 5 in [59], dh "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

>> ...

357.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch Hass verdorben wird der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht die man dem giebt, der frei von Hass. <<


Vers 358, Seite 110 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>>

359.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch. <<

Vers 359, Seite 111 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

 

>>

355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'. <<

Vers 355, Seite 110 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>>

75.

"Ein Ding bringt weltlichen Gewinn, ein andres zum Nirvâṇa führt!"

Dies weiss der fromme Bettler wohl, der Jünger des Erleuchteten;

Der Ehren freuet er sich nicht, er weiht sich ganz der Einsamkeit. <<

Seite 23 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>> 36. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

“Nicht wird, ihr Jünger, dieser reine Wandel gelebt (in der Absicht):

‚So sollen mich die Leute kennen‘, um die Leute zu täuschen, um die Leute zu beschwätzen, um des Gewinnes, der Ehrung, des Ruhmes oder Nutzen willen. Vielmehr wird, ihr Jünger, dieser reine Wandel zum Zweck des höheren Wissens 81)

und des gründlichen Wissens 82) gelebt.“

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

---------------------------

79) Reiner Wandel = brahmacariya.

80) Zügelung = saṃvara; Aufgeben = pahāna

81) Höheres Wissen = abhiññā. Hierunter werden sechs geistige Fähigkeiten oder Kräfte übernormaler Natur verstanden, die in den kanonischen Texten öfter aufgezählt und in annähernd gleicher Weise beschrieben werden (z.B. Dīgh. II und XXXIV; Majjh. 6 und 12; Vibhaṅga, S. 334) ...

82) Nach Childers ist pariñña - im engeren Sinne - die dreifache genaue Kenntnis, die ein buddhistischer Mönch hinsichtlich seiner Nahrung haben soll. Er muß nämlich 1. genau die Art der Nahrung kennen, ob es Brot, Reis usw. ist, 2. er soll während des Essens von dem gemeinen und unreinen Charakter stofflicher Nahrung überzeugt sein; 3. er muß das Bewußtsein haben, das in der Abweisung jeglichen Behagens am Akte des Essens besteht. ...

Indessen wird pariñña auch in einem mehr allgemeinen Sinne („gründliches Wissen“) gebraucht.

<<

siehe Seite 22/23 in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922 

 

>>

205.

Wer den Genuss der Einsamkeit und den Genuss der Ruhe kennt,

Ist frei von leid, von Sünde frei, schlürfend der Wahrheit süssen Trank.

<<

siehe Seite 63, Vers 204  in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>>

165.

Wenn man das Böse selbst gethan, ist unrein man durch's eig'ne Selbst;

Wenn man das Böse selbst nicht that, dann ist man rein durch's eig'ne Selbst;

Reinheit, Unreinheit schafft man selbst, nicht macht Einer den Andern rein.

<<

Vers 165, Seite 51 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>>

411.

Wer keine Sehnsucht in sich trägt, wer durch Erkenntnis zweifelfrei,

De Ew'gen Tiefe hat erfasst, - den nenne einen Priester ich.

<<

Seite 127, Ver 411 "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892




Im Vers 9 wird darauf hingewiesen worden, daß weder ein Sich-Klammern an "Handlung" (= "karma") , noch ein Anhängen an das Entzücken des Meditierens weiterhelfen werden können, sondern daß Beides in die Dunkelheit führe.

 

Meine Übersetzung ins Deutsche anhand von Professor Hiriyanna's Übersetzung ins Englische:

9. In betörende, blendende Dunkelheit gelangen jene hin, welche sich an Karma klammern und gewissermaßen, in gleichsam noch tiefere Dunkelheit führt es jene, die dem Entzücken des Meditierens anhängen, welche am Meditieren größten Gefallen finden, sich aus Lust und Vergnügen der Meditation/dem Meditieren widmen.

 

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

9. In blinde Finsternis fahren,

Die dem Nichtwissen huldigen;

In blindere wohl noch jene,

Die am Wissen genügten sich.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 526.

 

Gemäß der Überlieferungen Buddhas siehe dazu etwa:

Ittivutaka, Seite 55,56

 

 

>>

 

 

 

...

88. „Diese drei, ihr Jünger, sind Schmutzlachen auf dem Wege, sind Feinde auf dem Wege, Gegner auf dem Wege, Mörder auf dem Wege, Widersacher auf dem Wege. Welche drei? Die Gier, ihr Jünger, ist eine Schmutzlache auf dem Wege, ist ein Feind auf dem Wege, ein Gegner auf dem Wege, ein Mörder auf dem Wege, ein Widersacher auf dem Wege. Der Haß, ihr Jünger, ist eine Schmutzlache auf dem Wege, ist ein Feind auf dem Wege, ein Gegner auf dem Wege, ein Mörder auf dem Wege, ein Widersacher auf dem Wege. Die Verblendung, ihr Jünger, ist eine Schmutzlache auf dem Wege, ist ein Feind auf dem Wege, ein Gegner auf dem Wege, ein Mörder auf dem Wege, ein Widersacher auf dem Wege. Diese drei also, ihr Jünger, sind Schmutzlachen auf dem Wege, Feinde auf dem Wege, Gegner auf dem Wege, Mörder auf dem Wege, Widersacher auf dem Wege.“

 

  „Gier gebiert Unheil, Gier wühlt den geist auf. Die Gefahr, welche im Innern entstand, die wird der Mensch nicht gewahr. Der Gierige kennt nicht das Heil, der Gierige sieht die Wahrheit nicht169 );

dichteste Finternis herrscht alsann, wenn der Haß den Menchen überwältigt. Wer abr den Haß abgelegt hat und nicht (mehr) haßt bei haßerregenden Dingen, von dem fällt der Haß ab wie die reife Tāla(-Frucht) von ihrem Stiel. Verblendung gebiert Unheil, Verblendung wühlt den geist auf. Die Gefahr, welche im Innern entstand, die wird der Mensch nicht gewahr. Der Verblendete kennt nicht das Heil, der Verblendete sieht die Wahrheit nicht; dichteste Finsternis herrscht alsdann, wenn die Verblendung den Menschen überwältigt. Wer aber die Verblendung abgelegt hat und nicht (mehr) wahnversunken ist bei Dingen, die in Verblendung verstricken, der vernichtet jegliche Verblendung wie die aufgehende Sonne die Dunkelheit.“

...

-----------------

169) Wahrheit = dhamma.

 

 

<<

 

 

 

siehe Seite 55,56 in "Itivuttaka - Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

Selbstverständlich enthalten auch ua folgende frühe Überlieferungen betreffs Buddha Aussagen zum Inhalt dieses Verses 9 der Isha-Upanishade:

 

 

 

>>

 

 

 

174.

In Finsternis steckt diese Welt, nur Wen‘ge sehen klar darin.

Nur Wen‘ge geh’n zum Himmel wie Vögel, die dem Netz entflieh’n.

 

<<

 

 

 

Vers174, Seite 54 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" - "eine zum buddhistischen Canon gehörige Spruchsammlung" in deutscher Uebersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

>>

49. Die Hemmung des Nicht-Wissens

Itivuttaka 14.

 

Gesagt wurde dies von dem Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

"Nicht sehe ich, ihr Mönche, auch nur eine Hemmung, durch welche gehemmt die Geschöpfe für so lange Zeit den Lauf der Geburten durcheilend wandern, wie, ihr Mönche, diese Hemmung des Nichtwissens: Durch die Hemmung des Nichtwissens gehemmt, ihr Mönche, wandern, den Lauf der Geburten durcheilend, die Geschöpfe für lange Zeit."

Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

Es gibt keine andre Eigenschaft,

durch die gehemmt die Geschöpfe

Tag und Nacht den Weltenlauf gehen,

Wie wenn sie durch Wahn gefesselt sind.

Die da des Wahns sich entäußert

Und die dichte Finsternis durchbrochen haben,

Die gehen den Weltenlauf nicht weiter:

Ihre Ursache findet sich nicht mehr."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

>>

siehe Seite 61 in [60], dh "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

 

>> Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besiegt. <<

 

siehe Seite 130 in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

Siehe des Weiteren:

 

>> 354.

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget. <<

Vers 354, Seiten 109/110 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam", von Leopold von Schroeder

 

(Anm. des Verfassers dieser Webseite: Es geht hierbei also um "Wonne", dh "Ananda".)

 

Außerdem:

>> 355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'. <<

Vers 355, Seite 110 in [51]

 

>> 358.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch die Bethörung wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der von Bethörung frei. <<

Vers 358, Seite 110 in [51]

 

>> 359.

Durch Gras verdorben wird das Feld, durch seine Wünsche wird's der Mensch,

Drum bringt die Gabe grosse Frucht bei dem, der frei von jedem Wunsch. <<

Vers 359, Seite 111 in [51]

 

 

Überlieferung der Lehren des Buddha:

>>

 

 

95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

“ Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewussteseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens.“

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas.“

“ Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete

nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hinieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens.“

<<



siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig):

 

 

>>

411.

Wer keine Sehnsucht in sich trägt, wer durch Erkenntnis zweifelfrei,

De Ew'gen Tiefe hat erfasst, - den nenne einen Priester ich.

<<

Seite 127, Ver 411 in [51]

 

>>

205.

Wer den Genuss der Einsamkeit und den Genuss der Ruhe kennt,

Ist frei von Leid, von Sünde frei, schlürfend der Wahrheit süssen Trank.

<<

siehe Seite 63, Vers 204  in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>>

200.

Auf, lasset glücklich leben uns, wir, die wir nichts besitzen mehr!

Freude wird uns're Sepise sein, wie's bei den lichten Göttern ist.

<<

Seite 62, Vers 200 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>> ...

352.

Wer frei von Gier, von Neigung frei, die Worte der Erklärung kennt,

Die ganz Schar der Laute kennt, die ersten und die folgenden *,

Der weilt in seinem letzten Leib, heisst ein hochweiser, hoher Mann....

---------

D. h. wer in den heiligen Texten wohlbewandert ist, sie genau kennt. ... <<

Vers 352, Seite 109 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>>

335.

Wenn in der Welt gemeine Gier, giftartig wirkend, ganz bezwingt,

Dem wächst der Kummer fort und fort, wuchernd gleichwie das Biran-Gras **.

336.

Wer aber die gemeine Gier, die schwer besiegbare bezwingt,

Von dem fällt aller Kummer ab wie der Tropfen vom Lotusblatt. <<

>>

---------------------

** Das Gras Biraṇa oder Viraṇaist Andropogon muricatus.

Vgl. Vers 337 <<

Vers 336 und 337, Seite 104/105 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>>...

siebentes Capitel

-----------

Der Heilige

90.

 

Wer schon am Ziel, wer kummerlos, wer ganz und gar erlöset ist,

Von allen Fesseln frei gemacht, - für diesen giebt es keinen Schmerz.

...

93.

In wem die Leidenschaft zerstört, wer gar nicht hängt an dem Genuss,

Wer ganz in der Erlösung lebt, die völlig frei und unbeschränkt,

Wie in der Luft der Vögel Pfad ist’ s schwer zu folgen seiner Spur.

 

94.

Ihn, dessen Sinnen ganz zur Ruh gekommen,

Wie Rosse, die der Lenker gut gebändigt,
Wer Leidenschaft und Hochmuth aufgegeben,

Die Götter selbst beneiden einen Solchen.

 

95.

Er gleicht der Erde, welche nichts erreget,

Ist treu-verlässlich wie der Stein der Schwelle,

Ist wie ein See, aus dem der Schlamm verschwunden,

Und ist befreit vom Kreislauf der Geburten.

 

96.

Beruhigt ganz in dem der Sinn, beruhigt sind ihm Wort und That,

Der durch Erkenntnis ganz erlöst und so zur Ruh‘ gekommen ist.

 

97.

Wer mit dem Ew’gen ist vertraut, von allen Banden sich befreit,

Begier, Versuchung von sich stiess, das ist fürwahr der beste Mann. ...

<<

siehe Seite 30 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>>

Vierzehntes Capitel

------

der Buddha

181.

Die andachtsvoll und weise sind, in der Entsagung Ruhe froh,

Ganz erleuchtet, besonnen auch, selbst Götter schau’n auf die mit Neid.

<<

Seite 56 in [51]

(Anmerkung vom Verfasser dieser Nebeneinanderstellung  "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.". Die Übersetzung "Neid" scheint mir hier unzutreffend zu sein. Die Annahme eines Gottes - egal welchen Geschlechts - wäre widersinnig, ein Widerspruch in sich selbst. Was über Buddha und Buddha's Freiheit von Neid, Zorn usw gesagt wird, gilt erst recht für ein Wesen, das ein Gott ist. Die Vorstellung "... selbst Götter schau’n auf die mit Neid.", könnte von einer grundlegenden Ablehnung von Polyltheismus herrühren, wonach es aus der Sicht des Monotheismus nur genau 1 Gott gibt und geben könne und insofern "Götter" irgendwelche niederere Wesen wären, die eben auch nicht-erleuchtete Wesen sein könnten. Der 1 Gott wäre hingegen selbstverständlich frei von Eifersucht, frei von Zorn, frei von Hass, frei von Zerstörungswut, frei von Angstmacherei, usw. Eher ist das Problem mit Monotheismus versus Poyltheismus gemäß Mathematik's Lehre ad "Punkt" zu lösen: Bei Euklid ist ein Punkt etwas, das keien ausdehnung hat, weder Länge, Breite noch Volumene, usw, ein schieres nichts, kleiner als das Kleinste. Bei René Descartes ergab sich eine alternative Darstellung der euklidischen Geometrie, zu keine andere "euklidischen Geometrie" ergibt und ist sowie umgekehrt. Bei René Descartes's 3-dimensionaler, räumlicher "analythischer Geometrie" ist es dann nunmal so, das ein Punkt repräsentiert wird durch ein Trippel reeller Zahlen und reelle Zahlen haben, bis auf die abzählbar unendlich vielen ganzen Zahlen und rationalen Zahlen, die zu "abbrechenden Dezimalbrüche" führen, stets abzählbar unendlich viele Dezimalstellen; somit ist die Vorstellung eines "Punktes" nun plötzlich mit "Unendlichkeit" verbunden und so ein Punkt ist keinesfalls mehr vorstellbar als ein nichtiges "Nichts", als etwas "ohne Allem".

So kann also die Vorstellung von einem "Einzigen Einen" (Ein "Punkt" ist das was weder Länge, Breite noch Räumlichkeit hat) eben auch etwas sein, was ganz und gar nicht grundsätzlich und automatisch, mechanisch schließbar nach scheinbar "logischen Regeln" im Widerspruch zu "unendlich viel", zu "mehr als Ein Einziges" steht.

Meiner Ansicht nach wäre sinnvoll sowas wie "... selbst Götter sind bzgl solcher nachsichtig". Ein Buddha auf Erden, kann nunmal versehentlich ein sehr kleines Tier zertreten. Gott, lebend im Himmel, ist solcherart, daß er - egal welchen Geschlechts - auch versehentlich dem kleinsten Lebewesen kein Unheil zuzufügen vermag. Gott - egal welchen Geschlechts - belächelt wohlwollend so einen Buddha - egal welchen Geschlechts -, der sich da auf Erden - trotz der erlangten Erleuchtung - noch abmüht, keinem Wesen auch nur versehentlich Schaden zuzufügen.

Dabei mag sich diese absurde Vorstellung vonwegen "neidisch täten die Götter auf so einen Buddha schau'n" durch eine fehlerhafte Überlieferung eingeschlichen haben; na klar könnte es auch ein Übersetzungsproblem sein, nachdem Buddha's Lehren ja auch in unterschiedlichen Sprachen überliefert wurden und sich insofern schon sehr früh Übersetzungsaufgaben gestellt haben könnten. Sei es wie es war, Sinn muß so ein Text schon noch machen; allerdings macht es durchaus auch einen Sinn einfach mal korrekt ins Deutsche zu übersetzen und dann darauf hinzuweisen, daß an der Stelle im buddhistischen Kanon sich wohl ein Fehlerchen eingeschlichen haben müsse.

 

>>

183.

Sündliches Thun zu meiden ganz, dem Guten ernstlich sich zu weih’n,

Und rein zu machen seinen Sinn, - dies der Erleuchteten * Gebot.

 

184.

Geduld ist höchste Busse, Langmuth ist

Höchstes Nirvâna“ - so der Spruch der Buddha’s!

Wer and’re kränkt, der ist nicht Buddha’s Jünger,

Noch ist Asket der, welche And’re schädigt.

 

185.

Nicht-Schmähen, Nicht-Beleidigen, Einschränkung, wie’s die Regel will,

ferner Mäßigkeit im Essen, einsam Sitzen und Schlafen auch,

Verharren in Contemplation, - dies der Erleuchteten Gebot.

 

186.

Auch durch Ströme von Schätzen wird den Wünschen nicht Befriedigung;

Die unverständige Begier bringt Schmerz, - dies sieht der Weise ein.

 

187.

Auch in des Himmels Freuden sucht ein Solcher seine Wonne nicht;

Am Schwinden jeglicher Begier freut sich, wer Buddha’s Jünger ist.

... <<

Fußnote zu 183. von Seite 57:

>> * Der Erleuchtete = Buddha. Die Buddhisten nehmen eine Mehrzahl von Buddha's oder Erleuchteten an; hier ist jedoch nach einer wohl sehr alterthümlichen Terminologie mit Buddha jeder bezeichnet, der die höchste Erkenntnis erlangt hat, nicht nothwendigerweise ein Vorgänger oder Nachfolger des Gâutama Buddha in dem Amte eines Welterlösers. <<

Seiten 57, 58 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

Siehe auch Seiten 47,48 in "Itivuttaka" von Karl Seidenstücker

 

>>

75.

"Ein Ding bringt weltlichen Gewinn, ein andres zum Nirvâṇa führt!"

Dies weiss der fromme Bettler wohl, der Jünger des Erleuchteten;

Der Ehren freuet er sich nicht, er weiht sich ganz der Einsamkeit. <<

Seite 23 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

 

>> ...

68. Gesagt wurde dies vom Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

Wer immer ihr Jünger sich der Begier, des Hasses, der Verblendung nicht entäußert hat, den nennt man, ihr Jünger, einen Gebundenen Māras, einen mit der Māra-Schlinge Gefesselten, einen, der nach den Wünschen des Bösen handeln muß. Wer immer, ihr Jünger, sich der Begier, des Hasses, der Verblendung entäußert hat, den nennt man, ihr Jünger, einen dem Māra Entkommenen, 126) einen von der Māra-Schlinge Befreiten, einen, der nicht nach den Wünschen des Bösen handeln muß."

Dies sprach der Erhabene; daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

" Wer sich der Begier, des Hasses und der Verblendung entledigt hat, den selbsterweckten, 127) brahma-gleichen, vollendenten Buddha, der über Feindschaft und Furcht hinaus ist, nennt man einen, der alles hinter sich läßt."

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

--------------------------

126) Wörtl. "einen nichtgebundenen Māras".

127) Selbsterweckt = Bhāvitatta (bhāva + atta).

... <<

siehe Seite 39 in  in "Itivuttaka", "Das Buch der Herrnworte", eine kanonische Schrift des Pâli-Buddhismus, In erstmaliger deutscher Übersetzung aus dem urtext von Dr. Karl Seidenstücker, Leipzig, Verlag von Max Altmann, 1922

 

>>

94. Das Ungeborene

Itivuttaka 43.

... Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

" Das Geborene, Gewordene, Entstandene,

Geschaffene, Gestaltete, Unbeständige,

Das mit Alter und Tod Behaftetete,

Das Nest des Siechtums, das Gebrechliche,

Aus dem Strom der Nahrung Entsprungene:

Es reicht nicht hin, um daran Wohlgefallen zu finden.

Der Ausweg aus ihm ist der Friede,

Das den Sinnen Unzugängliche, Beständige,

Die ungeborene, unentstandende Stätte,

Frei von Kummer und Leidenschaft,

Die Aufhebung der Leidenserscheinungen,

Das Zur-Ruhe-Kommen der Prozesse.

   Auch dies ist von dem Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

<<

siehe: Seite 125 in [60], dh in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen", Dr. Karl Seidenstücker, Oscar Schloss Verlag, München-Neubiberg, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, 1923

 

 

 

>>

355.

Den Thoren tödtet der Genuss, nicht den, der nach dem Jenseits strebt,

Durch Gier nach Lust tödtet der Thor sich selbst, als wenn's ein Anderer wär'. <<

Vers 355, Seite 110 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>>

 354.

Der Wahrheit Gab' geht über alle Gaben,

Der Wahrheit Saft geht über alle Säfte,

Der Wahrheit Wonne über alle Wonne!

Der Gier Erlöschen jeden Schmerz besieget. <<

Vers 354, Seiten 109/110 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam", von Leopold von Schroeder

 

>>

101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

...

Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

 <<

siehe Seite 130 in siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

 

>>

95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

“ Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens.“

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas.“

“ Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete

nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens.“

Seite 126 in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

>>Nicht in der Luft, nicht in des Meeres Mitte,

Noch wenn man in des Berges Höhle flüchtet, ---

Es findet nirgends sich ein Ort auf Erden,

Wo nicht des Todes Macht den Menschen bändigt. <<

Vers 128, Seite 39 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>> Nicht im Luftreich, nicht in des Meeres Mitte, nicht wenn du in Bergesklüfte dringst, findest du auf Erden die Stätte, wo dich des Tods Macht nicht ergreifen wird. <<

Seite 247 in "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger.

 

>>

35.

Buddha spricht zu dem jungen Rohitassa.

„Wo man, mein Freund, nicht geboren wird, nicht altert, nicht stirbt, kein früheres Dasein verläßt, zu keinem neuen Dasein gelangt - ein Ende der Welt,

von dem solches gilt, kann durch kein Wandern erkannt, erschaut, erreicht werden: so sage ich. Aber ich sage dir auch, Freund, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.

Und ich lehre, Freund, daß in diesem klaftergroßen

Körper, der von Bewußtsein erfüllt ist, der nach Asktenweise lebt, die Welt enthalten ist und der Welt Entstehung und der Welt Aufhebung und der Weg zur Aufhebung der Welt.“

„Durch kein Wandern zum Weltende

Jemals man hingelangen kann,

Doch wer nicht dringt zum Weltende,

Wird von dem Leiden nicht erlöst.

Darum der Weisheitsreiche, Weltenkund’ge

Weltend-erreichend, heil’gen Wandel übend,

Von der Welt Ende wissend, voller Frieden,

Nicht diese Welt, nicht jene Welt begehret.“

“ Ich sage euch, ihr Mönche, daß durch kein Wandern der Welt Ende erkannt, erschaut, erreicht werden kann. Aber ich sage euch auch, ihr Mönche, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.“

...<<

Seite 137 in"Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben"

 

>>Den Geist, der unsichtbar und fein bald hier- bald dorthin schweift,

Ihn hüte wohl der weise Mann! Behütet schafft der Geist uns Glück.<<

Vers 36, Seite 12 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892

 

>> Der weithin wandert und allein, der körperlos, verborgen ist,

Wer seinen Geist zu zügeln weiss, wird von des Todes Fessel * frei....

-------------

Der Tod auch hier Mâra, cf. v. 7 und unter v. 57. <<

Vers 37, Seite 12 in "Worte der Wahrheit - Dhammapadam" von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892



Professor Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische, übersetzt ins Deutsche


10. Unterschiedlich und unterscheidbar, so sagen sie, sei (die resultierende, entspringende Frucht)  infolge Meditation und davon wiederum verschieden sei (jene resultierend, erwachsend) infolge von karma. So haben wird es von Weisen, die uns das lehrten, gesagt  bzw überliefert bekommen.


 

Professor Deussens Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

10. Anders als, wozu führt Wissen¹,

Und wozu führt Nichtwissen, ist's

So haben von den Altmeistern

Die Lehre überkommen wir.

 

--------------

¹ Der Ausdruck anyad vidyayâ ist eine kühne Ellipse:

"verschieden (von dem was) durch Wissen (erreicht wird)". Die Erklärung liegt in Kena 3ᵇ: anyad eva tad viditât.

 

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 526.


 

 

Artur Schendel's Übersetzung ins Deutsche:

>>Es ist nicht so, daß zum Objekte

des Wissens je er könnte werden.

Das hörten wir von frühren Weisen,

die über ihn belehrt uns haben.<<

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 50

 

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Sie sagen, es ist anders als das Wissen, anders als das Nichtwissen. So hörten wir von den Weisen die uns das erklärten.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 



 

 In den frühen Schriften betreffs Buddha's Lehren läßt sich dazu finden:

 

>>

94. Das Ungeborene

Itivuttaka 43.

... Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

" Das Geborene, Gewordene, Entstandene,

Geschaffene, Gestaltete, Unbeständige,

Das mit Alter und Tod Behaftetete,

Das Nest des Siechtums, das Gebrechliche,

Aus dem Strom der Nahrung Entsprungene:

Es reicht nicht hin, um daran Wohlgefallen zu finden.

Der Ausweg aus ihm ist der Friede,

Das den Sinnen Unzugängliche, Beständige,

Die ungeborene, unentstandende Stätte,

Frei von Kummer und Leidenschaft,

Die Aufhebung der Leidenserscheinungen,

Das Zur-Ruhe-Kommen der Prozesse.

   Auch dies ist von dem Erhabenen gesagt worden, so habe ich gehört.

<<

siehe: Seite 125 in [60], dh in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen", Dr. Karl Seidenstücker, Oscar Schloss Verlag, München-Neubiberg, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, 1923

 

 

 

 

>>

35.

Buddha spricht zu dem jungen Rohitassa.

„Wo man, mein Freund, nicht geboren wird, nicht altert, nicht stirbt, kein früheres Dasein verläßt, zu keinem neuen Dasein gelangt - ein Ende der Welt, von dem solches gilt, kann durch kein Wandern erkannt, erschaut, erreicht werden: so sage ich. Aber ich sage dir auch, Freund, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.

Und ich lehre, Freund, daß in diesem klaftergroßen Körper, der von Bewußtsein erfüllt ist, der nach Asktenweise lebt, die Welt enthalten ist und der Welt Entstehung und der Welt Aufhebung und der Weg zur Aufhebung der Welt.“

„Durch kein Wandern zum Weltende

Jemals man hingelangen kann,

Doch wer nicht dringt zum Weltende,

Wird von dem Leiden nicht erlöst.

Darum der Weisheitsreiche, Weltenkund’ge

Weltend-erreichend, heil’gen Wandel übend,

Von der Welt Ende wissend, voller Frieden,

Nicht diese Welt, nicht jene Welt begehret.“

“ Ich sage euch, ihr Mönche, daß durch kein Wandern der Welt Ende erkannt, erschaut, erreicht werden kann. Aber ich sage euch auch, ihr Mönche, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.“

...<<

Seite 137 in "Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben")

 

>> Der weithin wandert und allein, der körperlos, verborgen ist,

Wer seinen Geist zu zügeln weiss, wird von des Todes Fessel * frei....

-------------

Der Tod auch hier Mâra, cf. v. 7 und unter v. 57. <<

Vers 37, Seite 12 aus "Worte der Wahrheit - Dhammapadam",eine zu buddhistischen Canon gehörige Spruchsamlung, in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Leopold von Schroeder, Leipzig, Verlag von H. Haessel, 1892.

 

 

 

>>

95. Das todlose Reich

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

“ Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens.“

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas.“

“ Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens.“

Seite 126 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig)

 

 

>>

23. Die Anattā-Predigt.

Mahāvagga I,6,38-46

Und der Erhabene richtete das Wort an die Schar der fünf Mönche:

  Der Körper, ihr Mönche, ist nicht das Ich; wäre nämlich, ihr Mönchen, der Körper das Ich, so würde er nicht der Krankheit unterworfen sein, und man könnte vom Körper sagen: "Mein Körper soll so und so sein;  mein Körper soll nicht so und so sein." Da aber, ihr Mönche, der Körper nicht das Ich ist, so ist er der Krankheit unterworfen und man kann vom Körper nicht sagen: "Mein Körper soll so und so sein; mein Körper soll nicht so und so sein."

Die Empfindung, ihr Mönche, ist nicht das ich;....

Die Wahrnehmung, ihr Mönche ist nicht das ich; ...

Die Gemütsregugen, ihr Mönche, sind nicht das Ich ....

Das Bewußtsein, ihr Mönchen, ist nicht das Ich, so würde es nicht der Krankheit unterworfen sein, und man könnte...<<

Seite 22,23 in Pāli-Budhismus, Dr. Karl Seidenstücker, Oskar Schloss Verlag, München-Neubiberg, 4. bs 8. Tausend, 1923

 

>>"Was meinst du Freund Yamaka, körperlos, empfindungslos, vorstellungslos, gestaltungslos und erkenntnislos: ist das der Vollendete? Siehst du es also an?"

"Das tue ich nicht, Freund."

"So ist also, Freund Yamaka, schon hier in der sichtbaren Welt der Vollendete für dich nicht in Wahrheit und Wesenhaftigkeit zu erfassen ²) ..."

Seite 324 in: "Buddha, Sein Leben Seine Lehre, Seine Gemeinde" von Hermann Oldenberg, siebente Auflage, Stuttgart und Berlin 1920, J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolge

 

 

>>

101. Nibbānas Reich.

Udāna I,10.

...

Wo Wasser, Erde, Feuer und Luft keinen Boden findet, - dort leuchten Lichter nicht, nicht strahlt die Sonne, dort scheint der Mond nicht, nicht findet dort sich Dunkelheit. Und wenn der Weise, der Brahmana, durch sich selbst in der Stille zum Wissen gelangt ist, dann wird er frei von Gestalt und Nicht-Gestalt, von Glück und Leid."

 <<

siehe Seite 130 in [60], dh siehe "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

 

>>

9. Die hohe Wahrheit von dem zur Aufhebung des Leidens führenden Pfade

Saṁy LVI,11

Dies, ihr Mönche, ist die hohe Wahrheit von dem zur Aufhebung des Leidens führenden Pfade: Es ist das dieser hohe achtteilige Weg, das will sagen: Rechte Anschauung, rechte Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechte Lebensführung, rechter Kampf, rechtes Gedenken, rechte Konzentration.

 <<

siehe Seite 11 in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

 

 

>>

10. Erklärung der acht Teile des Pfades

Saṁy XLV,8

Den hohen achtteiligen Weg, ihr Mönche, will ich euch zeigen und im einzelnen darlegen . . . . .

  Welches, ihr Mönche, ist der hohe, achtteilige Weg?

Rechte Anschauung, rechte Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechte Lebensführung, rechter Kampf, rechtes Gedenken, rechte Konzentration.

  Und was, Ihr Mönche, ist rechte Anschauung? Die Erkenntnis des Leidens, die Erkenntnis der Entstehung des Leidens, die Erkenntnis der Aufhebung des Leidens, die Erkenntnis des zur Aufhebung des Leidens führenden Pfades. Das, ihr Mönche, nennt man rechte Anschauung.

  Und was, Ihr Mönche, ist rechte Gesinnung? Die Gesinnung des Entsagens,1die vom Übelwollen freie Gesinnung , die Gesinnung die keinem Wesen Harm bereitet. Das, ihr Mönche, nennt man rechte Gesinnung.

 

  Und was, Ihr Mönche, ist rechtes Reden? Das Abstehen von Lügen, das Abstehen von Afterrede, das Abstehen von roher Rede, das Abstehen von eitlem Geschwätz. Das, ihr Mönche, nennt man rechtes Reden.

 

  Und was, Ihr Mönche, ist rechtes Handeln? Abstehen vom Zerstören von Leben, Abstehen vom Nehmen nicht-gegebener Dinge, Abstehen von unkeuschem Wandel.  Das, ihr Mönche, nennt man rechtes Handeln.

 

  Und was, Ihr Mönche, ist rechte Lebensführung? Dieser Fall, ihr Mönche, liegt vor, wenn ein edler Jünger eine verkehrte Lebensführung aufgegeben hat und sein Leben in rechter Lebensführung gestaltet. Das, ihr Mönche, nennt man rechte Lebensführung.2

 

  Und was, Ihr Mönche, ist rechter Kampf? Da erzeugt, ihr Mönche, ein Mönch in sich den Willen, nicht vorhandene üble, unheilsame Zustände nicht entstehen zu lassen, und seine Energie zusammenraffend kämpft er, ringt er, treibt seinen Geist an. - Er erzeugt den Willen, vorhandene üble, unheilsame Zustände zu vertreiben, und seine Energie zusammenraffend kämpft er, ringt er, treibt seinen  Geist an. - Er erzeugt in sich den Willen, nicht vorhandene heilsame Zustände zu erwecken, und seine Energie zusammenraffend kmäpft er, ringt er, treibt seinen Geist an. - Er erzeugtin sich den Willen, vorhandene heilsame Zustände zu erhalten, sie nicht schwinden zu lassen, und sie zu entfalten, und seine Energie zusammenraffend kämpft er, ringt er, treibt er seinen Geist an. - Das, ihr Mönche, nennt man rechter Kampf.

...

  Und, was ihr Mönche, ist rechtes Gedenken? Da verweilt, ihr Mönche, ein Mönch eifrig, klar, bewußt, besonnen, beim Körper in der Betrachtung des Körpers, um in diesem Leben Begehren und Kümmernis zu überwinden. - Er verweilt eifrig, klar bewußt, besonnen, bei den Empfindungen in der Betrachtung der Empfindungen, um in diesem Leben Begehren und Kümmernis zu überwinden. -  Er verweilt eifrig, klar bewußt, besonnen, bei den Gedanken in der Betrachtung der Gedanken, um in diesem Leben Begehren und Kümmernis zu überwinden. - Er verweilt eifrig, klar bewußt, besonnen, bei den Erscheinungen in der Betrachtung der Erscheinungen, um in diesem Leben Begehren und Kümmernis zu überwinden. -. Das, Ihr Mönche,, nennt man rechtes Gedenken.

...

   Und, was ihr Mönche, ist rechte Konzentration? Abgeschieden von den Sinneslüsten, abgeschieden von unheilsamen Zuständen, gewinnt ein Mönch die mit Denken und Sinnen verbundene, aus der Abgeschiedenheit entstandene, von Freude und Glück erfüllte erste Versenkung  und verweilt darin.- Nach Beruhigung des Denkens und Sinnens gewinnt er innere Sammlung, die Einheit des Geistes, die von Sinnen und Denken freie aus der Konzentration entstandene, von Freude und Glück erfülte zweite Versenkung und verweilt darin. - Und nach dem Verschwinden der Freude lebt er gleichmütig, klar bewußt ,und besonnen, und er empfindet leibhaftig jenes Glück, von dem die Edlen sagen: 'Der Gleichmütige und Besonnene lebt glücklich'. So gewinnt er die dritte Versenkung und verweilt darin. - Und nach dem Schwinden von Freude und Leid, und nach dem Untergang des früheren Frohsinns und Trübsinns gewinnt er die jenseits von Freude und Leid liegende vierte Versenkung, wo Gleichmut und klare Besinnung in voller Reinheit bestehen, und verweilt darin. -

...

 <<

siehe Seite 11 bis 14 in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 


In Vers 11 wird dargelegt, daß sich Meditation und Karma nicht widersprechen, sondern ergänzen würden, nachdem im Vers 10 bereits dargelegt wurde, daß weder ein Anklammern an Wissen noch an Nicht-Wissen weiterhelfen können, da es von beidem verschieden sei.

 

Meine Übersetzung ins Deutsche anhand von Professor Hiriyanna's Übersetzung ins Englische:

11. Wer auch immer versteht, daß Meditation und karma sich nicht widersprechen, sich ergänzen, so jemand erlangt - den Tod durch karma überwindend - Unsterblichkeit durch Meditation.

 

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

11. Wer das Wissen und Nichtwissen

Beide [als unzulänglich] weiß,

Der überschreitet durch beides²

den Tod und hat Unsterblichkeit.

 

--------------

¹ Anm. des Übersetzers ins Deutsche: Diese Fußnote betraf Vers 10; siehe dort.

² Nämlich dadurch, daß er Wissen und Nichtwissen als unzulänglich durchschaut. Auf die Gegenüberstellung, daß er durch das eine den Tod überschreite und durch das andre Unsterblichkeit erlange, ist kein Gewicht zu legen, schon deswegen nicht, weil den "Tod überschreiten" und "die Unsterblichkeit erlangen" ganu dasselbe ist. Die nämliche Bemerkung gilt für Vers 14.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 526.

 

Artur Schendel's Übersetzung:

>> Allein, wer weiß, daß ihn kein Wissen

erfassen kann als einen Anderen

und daß sein Wesen Selbstgewißtheit,

der ist unsterblich durch sein Wissen. <<

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51


Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Wer beides, Wissen und Nichtwissen, zugleich erkennt, überwindet durch Nichtwissen den Tod und gelangt durch Wissen zur Unsterblichkeit.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 

 

 

In den frühen Überlieferungen zu den Lehren Buddhas findet man dazu u.a.:

 

>>

 

 

 

 35. Buddha spricht zu dem jungen Rohitassa.

 

„Wo man, mein Freund, nicht geboren wird, nicht altert, nicht stirbt, kein früheres Dasein verläßt, zu keinem neuen Dasein gelangt - ein Ende der Welt, von dem solches gilt, kann durch kein Wandern erkannt, erschaut, erreicht werden: so sage ich.

Aber ich sage dir auch, Freund, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.

 

Und ich lehre, Freund, daß in diesem klaftergroßen

Körper, der von Bewußtsein erfüllt ist, der nach Asktenweise lebt, die Welt enthalten ist und der Welt Entstehung und der Welt Aufhebung und der Weg zur Aufhebung der Welt.“

 

„Durch kein Wandern zum Weltende

Jemals man hingelangen kann,

Doch wer nicht dringt zum Weltende,

Wird von dem Leiden nicht erlöst.

 

Darum der Weisheitsreiche, Weltenkund’ge

Weltend-erreichend, heil’gen Wandel übend,

Von der Welt Ende wissend, voller Frieden,

Nicht diese Welt, nicht jene Welt begehret.“

 

“ Ich sage euch, ihr Mönche, daß durch kein Wandern der Welt Ende erkannt, erschaut, erreicht werden kann. Aber ich sage euch auch, ihr Mönche, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.“

...

 

<<

 

 

 

Seite 137 in [34] , dh in"Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag,, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben")

 

Daß sich Handeln und Meditation nicht widersprechen, ergibt sich auch aus dem 8-teiligen Pfad:

 

>>

 

 

 

9. Die hohe Wahrheit von dem zur Aufhebung des Leidens führenden Pfade

Saṁy LVI,11

Dies, ihr Mönche, ist die hohe Wahrheit von dem zur Aufhebung des Leidens führenden Pfade: Es ist das dieser hohe achtteilige Weg, das will sagen: Rechte Anschauung, rechte Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechte Lebensführung, rechter Kampf, rechtes Gedenken, rechte Konzentration.

 

<<

 

 

 

siehe Seite 11 in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

 

>>

 

 

 

10. Erklärung der acht Teile des Pfades

Saṁy XLV,8

Den hohen achtteiligen Weg, ihr Mönche, will ich euch zeigen und im einzelnen darlegen . . . . .

Welches, ihr Mönche, ist der hohe, achtteilige Weg?

Rechte Anschauung, rechte Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechte Lebensführung, rechter Kampf, rechtes Gedenken, rechte Konzentration.

Und was, Ihr Mönche, ist rechte Anschauung? Die Erkenntnis des Leidens, die Erkenntnis der Entstehung des Leidens, die Erkenntnis der Aufhebung des Leidens, die Erkenntnis des zur Aufhebung des Leidens führenden Pfades. Das, ihr Mönche, nennt man rechte Anschauung.

Und was, Ihr Mönche, ist rechte Gesinnung? Die Gesinnung des Entsagens,1die vom Übelwollen freie Gesinnung , die Gesinnung die keinem Wesen Harm bereitet. Das, ihr Mönche, nennt man rechte Gesinnung.

Und was, Ihr Mönche, ist rechtes Reden? Das Abstehen von Lügen, das Abstehen von Afterrede, das Abstehen von roher Rede, das Abstehen von eitlem Geschwätz. Das, ihr Mönche, nennt man rechtes Reden.

Und was, Ihr Mönche, ist rechtes Handeln? Abstehen vom Zerstören von Leben, Abstehen vom Nehmen nicht-gegebener Dinge, Abstehen von unkeuschem Wandel. Das, ihr Mönche, nennt man rechtes Handeln.

Und was, Ihr Mönche, ist rechte Lebensführung? Dieser Fall, ihr Mönche, liegt vor, wenn ein edler Jünger eine verkehrte Lebensführung aufgegeben hat und sein Leben in rechter Lebensführung gestaltet. Das, ihr Mönche, nennt man rechte Lebensführung.2

Und was, Ihr Mönche, ist rechter Kampf? Da erzeugt, ihr Mönche, ein Mönch in sich den Willen, nicht vorhandene üble, unheilsame Zustände nicht entstehen zu lassen, und seine Energie zusammenraffend kämpft er, ringt er, treibt seinen Geist an. - Er erzeugt den Willen, vorhandene üble, unheilsame Zustände zu vertreiben, und seine Energie zusammenraffend kämpft er, ringt er, treibt seinen Geist an. - Er erzeugt in sich den Willen, nicht vorhandene heilsame Zustände zu erwecken, und seine Energie zusammenraffend kmäpft er, ringt er, treibt seinen Geist an. - Er erzeugtin sich den Willen, vorhandene heilsame Zustände zu erhalten, sie nicht schwinden zu lassen, und sie zu entfalten, und seine Energie zusammenraffend kämpft er, ringt er, treibt er seinen Geist an. - Das, ihr Mönche, nennt man rechter Kampf.

...

Und, was ihr Mönche, ist rechtes Gedenken? Da verweilt, ihr Mönche, ein Mönch eifrig, klar, bewußt, besonnen, beim Körper in der Betrachtung des Körpers, um in diesem Leben Begehren und Kümmernis zu überwinden. - Er verweilt eifrig, klar bewußt, besonnen, bei den Empfindungen in der Betrachtung der Empfindungen, um in diesem Leben Begehren und Kümmernis zu überwinden. - Er verweilt eifrig, klar bewußt, besonnen, bei den Gedanken in der Betrachtung der Gedanken, um in diesem Leben Begehren und Kümmernis zu überwinden. - Er verweilt eifrig, klar bewußt, besonnen, bei den Erscheinungen in der Betrachtung der Erscheinungen, um in diesem Leben Begehren und Kümmernis zu überwinden. -. Das, Ihr Mönche,, nennt man rechtes Gedenken.

...

Und, was ihr Mönche, ist rechte Konzentration? Abgeschieden von den Sinneslüsten, abgeschieden von unheilsamen Zuständen, gewinnt ein Mönch die mit Denken und Sinnen verbundene, aus der Abgeschiedenheit entstandene, von Freude und Glück erfüllte erste Versenkung und verweilt darin.- Nach Beruhigung des Denkens und Sinnens gewinnt er innere Sammlung, die Einheit des Geistes, die von Sinnen und Denken freie aus der Konzentration entstandene, von Freude und Glück erfülte zweite Versenkung und verweilt darin. - Und nach dem Verschwinden der Freude lebt er gleichmütig, klar bewußt ,und besonnen, und er empfindet leibhaftig jenes Glück, von dem die Edlen sagen: 'Der Gleichmütige und Besonnene lebt glücklich'. So gewinnt er die dritte Versenkung und verweilt darin. - Und nach dem Schwinden von Freude und Leid, und nach dem Untergang des früheren Frohsinns und Trübsinns gewinnt er die jenseits von Freude und Leid liegende vierte Versenkung, wo Gleichmut und klare Besinnung in voller Reinheit bestehen, und verweilt darin. -

...

 

<<

 

 

 

siehe Seite 11 bis 14 in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig.

 

 

 

 


In Vers 12 geht es  darum gegangen, daß der Glaube an ein "Zu einem Nichts werden" ebenso absurd sei, wie der "Glaube, daß man zu etwas werde".

 

Meine Übersetzung ins Deutsche anhand von Professor Hiriyanna's  Übersetzung ins Englische:

 

12. In betörende, blendende Dunkelheit gelangen jene hin, welche sich voll&ganz dem Unmanifesten gewidmet haben, dem Unmanifesten ergeben, hingegeben sind. Allerdings gilt auch: In anscheinend noch tiefere Dunkelheit führt es - gleichsam / wenn man so will / etwas unexakt beispielhaft ausgedrückt - jene die mit wahrer Wollust sich dem Manfesten widmen, Vorliebe für das Manifeste hegen und pflegen, das Manifeste für das Non-Plus-Ultra halten.                 

 

 

>>

 
   

12. In blinde Finsternis eingeht,

Wer ein Werden zu Nichts geglaubt,

In blindere wohl noch jener,

Der ein Werden zu Etwas glaubt.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527

 

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

In leeren Finsternissen wandert,

wer annimmt, daß zu nichts er würde,

und nicht geringes Dunkel einhüllt

den, der glaubt, er würde etwas.

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Die gehen in tiefe Finsternis ein, die dem Vergehen anhängen; in noch tiefere, scheint es, die, welche an dem Werden sich erfreuen¹⁶⁹.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 

 

In den Überlieferungen zu/von Buddha heißt es dazu ua.:

 

  >>

 

49. Die Hemmung des Nicht-Wissens

 Itivuttaka 14.

 

Gesagt wurde dies von dem Erhabenen, gesagt von dem Heiligen, so habe ich es gehört:

 

"Nicht sehe ich, ihr Mönche, auch nur e i n e Hemmung, durch welche gehemmt die Geschöpfe für so lange Zeit den Lauf der Geburten durcheilend wandern, wie, ihr Mönche, diese Hemmung des Nichtwissens: Durch die Hemmung des Nichtwissens gehemmt, ihr Mönche, wandern, den Lauf der Geburten durcheilend, die Geschöpfe für lange Zeit."

 

Dies sprach der Erhabene, daher heißt es mit Bezug hierauf folgendermaßen:

 

Es gibt keine andre Eigenschaft,

durch die gehemmt die Geschöpfe

Tag und Nacht den Weltenlauf gehen,

Wie wenn sie durch Wahn gefesselt sind.

 

Die da des Wahns sich entäußert

Und die dichte Finsternis durchbrochen haben,

Die gehen den Weltenlauf nicht weiter:

Ihre Ursache findet sich nicht mehr."

 

Auch dies ist vom Erhabenen gesagt worden, so habe ich es gehört.

  <<

 

 

siehe Seite 61 in [60], dh "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

 



Im Vers 13 geht es (Übersetzung von Prof. Deussen) darum, daß das "Gesuchte" verschieden sei von Werden und Vergehen und daß es sich um ein Wissen handle, das von "Altmeistern" überliefert worden bekommen sei.

Meine Übersetzung ins Deutsche anhand von Professor Hiriyanna's Übersetzung ins Englische:

13. Verschieden, von unterschiedlichem Charakter so heißt es, sei das was aus dem Manifesten (resultiert) und abermals verschieden/ebenfalls anders ist das was vom Unmanifesten resultiert. So hörten, vernahmen wir es von den Weisen, die uns das lehrten.

 

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

13. Verschieden ist es von Werdung,

Von Nichtwerdung verschieden auch,

So haben von den Altmeistern

Die Lehre überkommen wir.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527.

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Er ist kein Nichts, ist etwas andres

    und etwas anderes als Werden.

    Das wissen wir von frühern Weisen,

    die über ihn belehrt uns haben.

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Sie sagen, es ist anders als das Werden, sie sagen, es ist anders als das Vergehen. So hörten wir von den Weisen, die uns das erklärten.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 

Überlieferte Aussagen  Buddha's zu dieser Thematik:

>> 35.

Buddha spricht zu dem jungen Rohitassa.

„Wo man, mein Freund, nicht geboren wird, nicht altert, nicht stirbt, kein früheres Dasein verläßt, zu keinem neuen Dasein gelangt - ein Ende der Welt,

von dem solches gilt, kann durch kein Wandern erkannt, erschaut, erreicht werden: so sage ich. Aber ich sage dir auch, Freund, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.

Und ich lehre, Freund, daß in diesem klaftergroßen

Körper, der von Bewußtsein erfüllt ist, der nach Asktenweise lebt, die Welt enthalten ist und der Welt Entstehung und der Welt Aufhebung und der Weg zur Aufhebung der Welt.“

„Durch kein Wandern zum Weltende

Jemals man hingelangen kann,

Doch wer nicht dringt zum Weltende,

Wird von dem Leiden nicht erlöst.

Darum der Weisheitsreiche, Weltenkund’ge

Weltend-erreichend, heil’gen Wandel übend,

Von der Welt Ende wissend, voller Frieden,

Nicht diese Welt, nicht jene Welt begehret.“

“ Ich sage euch, ihr Mönche, daß durch kein Wandern der Welt Ende erkannt, erschaut, erreicht werden kann. Aber ich sage euch auch, ihr Mönche, daß ohne der Welt Ende zu erreichen man des Leidens Ende nicht finden mag.“

...<<

Seite 137 in"Reden des Buddha, Lehre/Verse/Erzählungen", übersetzt und eingeleitet von Hermann Oldenberg, Kurt Wolff Verlag,, München, 1922 (es heißt dazu auf der Seite vor dem Inhalt: "Aus seinem Nachlaß von Herman Oldenberg ... herausgegeben")

 

 


Meine Übersetzung von Prof. Hiriyanna's fachkundiger Übersetzung dieser Upanishade ins Englische lautet:

>>14. Wer auch immer das Manifeste und das Unmanifeste zusammen als etwas versteht, das zusammenpaßt, nicht in sich widersprüchlich ist , so jemand erlangt / realisiert - nachdem er den Tod durch das Manifeste - vom Manifesten ausgehend - überwunden/hinter sich gelassen hat - Unsterblichkeit durch das Unmanifeste, ausgehend vom Unmanifesten.<<

(siehe https://klassische-indische-texte-91-19i.de/isha_upanishade.html)

Professor Paul Deussen's Übersetzung ins Deutsche:

>> 14. Wer Werden und Zunichtewerden

Beides [als nicht vorhanden] weiß,

Der überschreitet durch beides

Den Tod und hat Unsterblichkeit. <<

 

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527.

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Wer beides hat erkannt als Irrtum,

Das Werden und Zunichtewerden,

der ist als ew'ges Sein unsterblich,

unsterblich durch Identität.

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Wer beides, Werden und Vergehen, zugleich kennt, überwindet durch Vergehen den Tod und gelangt durch Werden zur Unsterblichkeit.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


Interessanterweise übersetzten sowie Prof Deussen als auch Artur Schendel in seiner "Nachdichtung" hier "Manifestes und Unmanifestes" mit Werden und Zunichtewerde", dh im Sinne der in den frühen Schriften des Pâli-Kanons überlieferten Lehren Buddha's:

 

Überlieferte Lehren Buddhas - anhand früher buddhistischen Schriften - ,welche dazu passen:

>>

95. D a s t o d l o s e R e i ch

Udāna VIII, 1-4

So hab‘ ich es gehört: Einst weilte der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta-Haine, im Klostergarten des Anāthapiṇḍika. Damals aber belehrte, ermahnte, ermunterte und erfreute der Erhabene die Mönche durch eine Rede über das Nibbāna. Und die Mönche hörten die Lehre aufmerksamen Ohres, indem sie Acht gaben, es sich vergegenwärtigten und alle Gedanken zusammennahmen.

Da tat der Erhabene, nachdem er erkannt, was dies zu bedeuten hatte, bei jener Gelegenheit folgenden feierlichen Ausspruch:

“ Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewusstseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch nicht Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, nicht beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens.“

„Schwer zu sehen, wahrlich eben ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ‚Durst‘ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas.“

“ Es gibt ihr Mönche ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes.

Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete

n i c h t gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

„Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung; für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist, ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens.“ <<

Seite 126 in "Pāli-Buddhismus in Übersetzungen - Texte aus dem Buddhistischen Pāli-Kanon und dem Kammavāca", aus dem Pāli übersetzt nebst Erläuterungen und einer Tabelle, von Karl Seidenstücker, zweite vermehrte und verbesserte Auflage, 4. bis 8. Tausend, Oskar Schloss Verlag München-Neubiberg, 1923, Druck von W. Hoppe in Borsdorf-Leipzig

 

 

 

 

 


Prof. Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische; Übersetzung ins Deutsche:

15. Das Gesicht der Wahrheit wird von einer goldenen Hülle bedeckt: Entferne diese oh Pûshan, lüfte die Wahrheit bzgl. jenes Ichs, enthülle den aufrichtig Suchenden; ein Wesen, das sich der Wahrheit in aller Aufrichtigkeit gewidmet hat, darf, mag und kann sie sehen.



 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

15. Mit einer Schale ganz aus Gold

Ist zugedeckt der Wahrheit Mund;

O öffne, Pûshan, diese mir,

Dem Wahrheitstreuen mach' sie kund.

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527.

siehe auch: https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#550

oder zB auch: https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/526/mode/2up

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Geschlosen hält die goldne Schale

des Sonnengotts der Wahrheit Lippen

So öffne jetzt sie mir im Sterben,

die Wahrheit künde ihrem Treuen.

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51


 

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Mit goldener Scheibe ist das Antlitz der Wahrheit bedeckt. Enthülle, Pūṣan, uns das, daß wir Recht und Wahrheit schauen.


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 


 


Prof. Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische; Übersetzung ins Deutsche:


16. Oh Pûshan, einsamer Reisender, Yama, Sonne, Kind von Prajâpati, rufe Dir deine Strahlen, Impulse ins Gedächtnis zurück; ziehe dein Licht zurück aufdaß ich Dich, der du von lieblichster Form bist, erblicken kann. Werauchimmer jene Person ist, das bin Ich ebenso.

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

 16. O Pûshan, einiger Seher, o Yama, Sonnengott, Prajâ-

pati's Sohn! zerteile deine Strahlen, schließ zusammen deine

Herrlichkeit; --ja, ich sehe sie, deine lieblichste Gestalt; und

jener dort, der Mann dort, ich bin es selbst!

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 527.

https://archive.org/details/sechzigupanishad00deusuoft/page/528/mode/2up

oder auch:

https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#550

 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

O einz'ger Seher, Yama, Sonne,

zerstreue alle deine Strahlen

und zeige dich in deiner schönsten

Gestalt - der Mann da in der Sonne,

ich bin es selbst!

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 51/52.


 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Pūṣan, alleiniger i, Yama, Sūrya, Sohn des Prajāpati, zerteile deine Strahlen. Vereine dein Licht. Ja, ich sehe deine allerschöste Gestalt. Dort jener Mann (in der Sonne) bin ich. Der Hauch werde zum Winde, dem Unsterblichen; in Asche ende dieser Leib¹⁷⁰


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 


 


Prof. Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische; Übersetzung ins Deutsche:

17. (Möge) dieses Leben sich mit dem ewigen Atem (verbinden)! Und (möge) dieser Körper in Asche enden! Om! Geist erinnere Dich, erinnere Dich deiner Taten; Geist, erinnere dich, erinnere Dich deiner Taten; bei den geistigen Aktivitäten möge es um das Erinneren, das Entsinnen der eigenen Taten gehen; bei den geistigen Aktivitäten möge es um das Erinneren, das Entsinnen der eigenen Taten gehen!

 

Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

17. Nun werde, Hauch, zum Winde, dem unsterblichen.

und dieser Leib mag endigen in Asche!

Om!

O Geist, gedenk! des Werks gedenk!

O Geist, gedenk! des Werks gedenk!

 

<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 528.

Siehe u.a..:

https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#551


 

Artur Schendel's Übersetzung:

 

>>

 
   

Mein Odem gehe in den Wind unsterblich,

und dieser Körper endige in Asche.

O Geist gedenke deines Werkes! gedenke!

O Geist gedenke deines Werkes! gedenke!

Om!

 

<<

 
   

 

 

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 52.

 

Leopold von Schroeder's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

Mit einem goldenen Deckel ist der Wahrheit Mund bedeckt! Der Geist, der in der Sonne ist, der bin ich! (17)

Om! Das Brahman ist der Äther!

 

<<

 
   

von den Seiten 234 und 235 im Buch: Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung, Ein Cyclus von fünfzig Vorlesungen zugleich als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst, zahlreichen, in deutscher Übersetzung mitgetheilten Proben aus indischen Schriftwerken, von Dr. Leopold von Schroeder, Docent an der Universität Dorpat, Leipzig, Verlag von H.Haessel, 1887

 

 

Alfred Hillebrandt's Übersetzung


 >>




Pūṣan, alleiniger i, Yama, Sūrya, Sohn des Prajāpati, zerteile deine Strahlen. Vereine dein Licht. Ja, ich sehe deine allerschöste Gestalt. Dort jener Mann (in der Sonne) bin ich. Der Hauch werde zum Winde, dem Unsterblichen; in Asche ende dieser Leib¹⁷⁰


 <<




siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.


 


 




Prof. Hiriyanna's Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische; Übersetzung ins Deutsche:

 

18. Oh Gott Agni, laß uns - unter Berücksichtigung all unserer Taten und vermöge eines guten Weges, auf gute Art und Weise - zu Wohlstand kommen, führe uns - unter Berücksichtigung all unserer Taten und vermöge eines guten Weges, auf gute Art und Weise - zu Wohlstand. Nimm die häßliche Sünde von uns. Wir werden zu Dir viele schöne Gebete sprechen.



Professor Paul Deussen's Übertragung ins Deutsche:

 

>>

 
   

18. O Agni, führe uns auf ebenen Stegen,

Du pfadekundiger Gott, hin zum Gelingen!

Halt fern uns von der Sünde krummen Wegen!

Und höchste Ehre wollen wir dir bringen.

 

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<<

 
   

"Sechzig Upanishad's des Veda", aus dem Sanksrit übersetzt und mit Einleitungen und mit Anmerkungen versehen von Dr. Paul Deussen, Professor an der Universität Kiel ---- zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus - 1905, Seite 528.

siehe zB.: https://www.forgottenbooks.com/en/readbook/SechzigUpanishadsdesVeda_11198672#551

 

Artur Schendels Nachdichtung:

 

>>

 
   

O Agni, führe uns geraden Weges

zum Guten im Bewußtsein guter Werke.

Behüte uns vor krummen Sündenwegen,

O Gott, den als Höchsten wir verehren!

 

<<

 
   

Upanishaden, Nachdichtungen von Artur Schendel, 1923, Eigenverlag des Verfassers, Seite 52.

Alfred Hillebrandt schreibt dazu:


 >>




[Folgt eine Reihe von Gebeten]


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siehe Seite 125 in "Aus Brahmanas und Upanishaden - Gedanken altindischer Philosophen", Übertragen und eingeleitet von Alfred Hillebrandt, Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena, 1923,  viertes und fünftes Tausend.